Ende einer schönen
Reise
Die Wecker-Schafe habe
sich eine Auszeit gegönnt und ihre gefiederten Freunde an den
Schlafdeich geschickt. Etwa um 5:00 Uhr begann deren Schicht, um mich
zu wecken. Hörte sich viel schöner als das Geblöcke der Schafe.
Aber nochmal einschlafen war dann doch wichtiger.
Der letzte Tag sollte
dann noch bis zum Nachmittag ohne Regenfälle auskommen; so die
Theorie. Also wieder die Räder startklar gemacht und los ging es.
Ziel war das WANGERMEER, welches allerdings ein See bei Hohenkirchen
ist.
Der Tag begann trocken
und ziemlich windig. War nicht weiter schlimm, Radler kommen auch
damit klar. Der Radweg war wirklich gut ausgeschildert, verlief
zwischen Felder, Wiesen, kleinen und großen Bauernhöfen entlang. An
manchen Stellen noch mit Pflastersteinen ausgelegt, die durch das
Befahren mit schweren Maschinen natürlich nicht so radfreundlich
waren, wie die asphaltierte Straße. Diese waren zum Glück eindeutig
länger.In Hohenkirchen steht
die Kirche St. Sixtus und Sinicius auf zweit Warften und dass schon
seit 1143. Warften sind aus Erde aufgeschüttete Siedlungshügel, die
Mensch und Tier vor Sturmfluten schützen. Auf dem Friedhof stehen
einige „sprechende“ Grabsteine, die etwas über den hier ruhenden
Verstorbenen erzählen. Gibt es übrigens auf vielen Inseln
Deutschlands. Der Glockenturm steht wieder ohne Verbindung zum
Kirchenschiff etwas abseits und beherbergt drei Glocken. Die Anlage
ist sehr gepflegt und es lohnt sich, hier eine Pause einzulegen.
Die Reise ging weiter
zum WANGERMEER. Irgendwie ein sehr widersprüchlicher Ort: auf der
einen Seite Natur pur, Enten, Gänse und Blesshühner schwammen am
Schilf entlang und boten einen Anblick der Ruhe und der Entschleunigung.
Dann die beeindruckende
Brücke und auf deren anderen Seite eine Ferienhaussiedlung mit
etlichen neuen Häusern, von denen fast alle unbewohnt waren, wie die
heruntergelassenen Rollläden verrieten. Ungeachtet dessen waren
weitere Häuser im Rohbau zu sehen. Von Ruhe und Entspannung dürfte
nicht viel zu spüren sein, wenn die Touristen in Mengen dort wohnen
wollen. Zu meiner Erleichterung konnte ich keinen Anleger für
Motorboote und ähnliches erkennen. Vielleicht doch etwas zum
Naturschutz beigetragen? Wäre wünschenswert.
Über diese recht hohe
Brücke dann weiter Richtung Carolinensiel. Dem ausgeschilderten
Radweg folgend, wurde es dann richtig windig hinter dem Deich. Auch
ohne elektrische Unterstützung den Ort erreicht. Und kein
Regenschauer hat uns erwischt. Kurzer Zwischenstopp für Espresso,
Kaffee und Kuchen.
Frisch gestärkt dann
wieder in die Schuhe und ab zum Hafen Harlesiel. Die Gedenkstätte
war bisher kein Ziel, weil sie mir unbekannt war. Hier sind die Namen derer aufgeführt, die ihre letzte Reise im Meer angetreten haben. Es gibt auch eine kleine Glocke, die geleutet werden kann, wenn sich jemand an den Verstorbenen erinnern möchte, Der Himmel nahm mir die Entscheidung – anschauen oder nicht – ab
und es startete der angekündigte Regenguss. Zum Glück nur kurz;
einem entspannten letzten Gang entlang des Hafens zurück zum letzten
Fischessen dieses Urlaubs stand nichts mehr im Weg. Und dann noch
eine Runde Port Royal gespielt und als Gewinnerin dann entspannt
eingeschlafen.
Hier endet eine Reise
in die Vergangenheit in Kombination mit Familie, Freundschaft und
vielen neuen Eindrücken.
Bis bald!