What happens in ZA
What happens in ZA
vakantio.de/whathappenesinza

Higher and Higher

Veröffentlicht: 09.03.2017

Ein sehr früher Morgen! Es fängt schon faszinierend an.

Um hier komplett anzukommen und zu merken in was für einem wunderbaren Land man hier ist, muss man wandern gehen. Und zwar so richtig! Der perfekte Einstieg in eine neue Wandersaison ist für den schon etwas länger nur immer entspannt gechillten Studenten aus der flachen Studentenstadt Stralsund fast jeder andere Berg, außer der Tafelberg. Aber das hat Marin wohl anders gesehen und für uns letzten Sonntag eine Gruppe organisiert, mit denen wir also dieses besondere Unterfangen in Angriff genommen haben. Um 7Uhr haben wir uns getroffen und sind mit Autos nach Kapstadt gefahren. Es ist wirklich erstaunlich, dass es noch Studenten gibt, die am Wochenende für einen besonderen Anlass wirklich früh aufstehen.

Ein Teil des Tafelbergs.
die Truppe

Insgesamt waren wir 8 Studenten aus verschiedenen Ländern und Studienrichtungen. Also eine wirklich gute Mischung. Der Unterschied zwischen den anderen und mir war nur, dass alle extrem sportlich sind und ich nicht. Und dementsprechend waren die ersten Stunden Aufstieg ein einziges Leiden. Ich hatte das Gefühl nach 20m immer stehen bleiben zu müssen, um überhaupt wieder genug Luft für die nächsten Meter zu bekommen. Es war wirklich verrückt. Dabei hatten wir richtig gutes Wander-Wetter. Es waren so 20-24°C und ein wenig bewölkt. Auch ein Wetter, an dem man nicht daran denkt sich regelmäßig wieder neu einzucremen… Gerade auch weil es ein großes Stück auch durch den Wald ging. Der „Skeleton Gorge“, so heißt der Weg, den wir gegangen sind, ist eigentlich super schön. Alle paar Meter ändert sich die Umgebung und immer wieder gibt es neuen Untergrund. Es geht aber alles in Allem über sehr viele Stufen nach oben.

teilweise musste man klettern

Ich weiß nicht genau, wie lange der Aufstieg gedauert hat, und im Nachhinein kommt es mir auch nicht so lange vor, aber währenddessen konnte ich es kaum glauben, dass es irgendwann ein Ende haben wird. Zum Glück waren die Anderen aus der Gruppe so unglaublich geduldig mit mir und haben immer gewartet und irgendwann auch meinen Rucksack getragen. Danach ging es schon um einiges besser, denn ich hatte in guter Voraussicht 3l Wasser mitgenommen. Das war zwar ziemlich schwer, aber das Trinken zwischendurch gab immer wieder einen neuen Energieschub.

riesige Blumen

Das interessante am Tafelberg ist eigentlich, dass es nicht ein einziger einsamer Berg ist, wie es häufig auf Bildern aussieht, sondern eine ganze Bergkette, die sich von der Innenstadt Kapstadts bis über die Halbinsel ans Meer zieht. Deswegen kann man aber auch leider nicht so richtig sagen, wann man denn genau endlich da ist. Man hat das Gefühl es geht einfach immer weiter höher dann wieder ein Stück auf einer Ebene entlang, und dann noch höher. Aber eine super geniale Überraschung war dann für mich, als der Weg aufeinmal immer sandiger wurde und wir nach einigem Suchen wirklich einen kleinen See mitten oben auf dem Tafelberg gefunden haben. Es gibt sogar noch einige mehr. Aber der war so schön. Und das Wasser war so angenehm. Vorsorglich hatten die Anderen nämlich schon gesagt, dass wir Badesachen mitnehmen sollten. Und natürlich sind wir alle reingesprungen….Es war herrlich. Nach der ganzen Anstrengung diese Abkühlung in dieser irren Umgebung.


Man kann hier tatsächlich auf dem Berg schwimmen!

Nach dieser hammer krassen Pause ging es auch schon bald weiter hoch. Denn wir waren noch lange nicht am Ziel. Es gibt eine Menge Pfade die man gehen kann und deswegen haben wir immer wieder gefragt, wenn uns Leute entgegenkamen, wo es denn am schönsten sei. Natürlich ging es immer weiter hoch und jetzt waren auch keine Bäume mehr zum Schutz da, aber dafür kamen wir in tiefhängende Wolken hinein. Es fühlte sich so an, als ob man mit einer kleinen feinen Dusche bespritzt wird. Irgendwann gab es noch eine kurze Mittagspause und dann war es auch wirklich nicht mehr weit. Als wir es dann endlich geschafft haben, waren wir mitten in den Wolken. In alle Richtungen konnte man nur so 10m weit gucken. Das war natürlich nicht so toll. Aber auf dem Weg nach oben konnten wir schon an so einigen Stellen die genial weite Aussicht genießen. Die eigentliche „Spitze“ ist eine große Ebene, auf der man noch weit laufen könnte. Wir sind bis an die Kante gegangen und haben die Aussicht immerhin über den einen Teil Kapstadts und fast bis zum Kap der guten Hoffnung genossen. Es war sehr beeindruckend. Aber leider zogen die Wolken weiter zu und wir haben den Abstieg begonnen. Auf dem eigentlichen Plateau waren wir nicht. Dafür hätte man noch einiges weiter in die Wolken laufen müssen. Da haben wir uns gedacht, das heben wir uns lieber für einen anderen Zeitpunkt auf. Es gibt ja noch so viele andere Wege, auf denen man auf den Tafelberg kommt.

oben angekommen


Schließlich wieder unten, waren wir wieder mitten im Hochsommer. Die Sonne brannte und im Park, über den man nur auf den Tafelberg kommt, waren Tausende Menschen auf den Wiesen und sogar ein Konzert. Aber wir wollten nur noch was essen und dann nach Hause.

Wahnsiinn!!


Zum Abschluss bleibt mir nur zu sagen, dass es super genial war und dass ich jetzt hier total mit dem Wanderfieber angesteckt wurde. Diesen Samstag geht es vielleicht auf den Stellenbosch Mountain hoch. Der soll wohl sehr einfach sein. Mal sehen. Meine Wanderschuhe mitzunehmen war auf jeden Fall die richtige Idee!

Antworten

Südafrika
Reiseberichte Südafrika