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2. Tag - Allein im Nirgendwo

Veröffentlicht: 10.02.2018

Update zu Tag 1: Um 3 Uhr nachts deutscher Zeit bin ich endlich bei meiner Gastfamilie angekommen. Diese bestand zunächst aus zwei Studenten. Einer der beiden nahm mich in Empfang, gab mir aber nur die nötigsten Infos und auch nur auf Nachfrage. Da ich aber selbst einfach nur noch unter die Dusche springen und dann sofort ins Bett wollte, war ich erst mal gar nicht so unglücklich darüber, dass er kein längeres Gespräch mit mir führen wollte. Am nächsten Morgen bin ich Dank verlässlicher innerer Uhr pünktlich um 7 Uhr aufgewacht, was den Brasilianern wohl nie passieren würde, wie ich feststellen musste. 
Nach 4 Stunden Wartezeit entschied ich mich dann doch, zumindest einen der beiden aufzuwecken, um nicht den ganzen Tag in der nicht-klimatisierten Wohnung zu verbringen, wohl bemerkt mit kaum Tageslicht und ausschließlich eiskaltem Wasser. Der Host war allerdings not sonderlich amused über meinen Weckversuch und alles andere als bereit, mir ein paar Infos darüber zu geben, wo ich was zu essen finde oder wo ein Bus abfährt. Nicht gerade gastfreundlich. Als er mir dann auch noch mitteilte, dass mich niemand in die Wohnung reinlassen kann, wenn ich wiederkomme und ich auch keinen Schlüssel bekommen kann, war ich dann überhaupt nicht amused. Kurze Zeit später bemerkte ich, dass niemand mehr im Haus war. Ich war nicht nur mutterseelenallein in einer angsteinflößenden Gegend, die ich nicht einschätzen konnte, sondern wurde dann auch noch von meinem Host eingesperrt. Er hat offensichtlich vergessen, dass ich da bin und verließ ohne ein Wort mit dem einzigen Schlüssel die Wohnung. Gott sei Dank hatte ich innerhalb des Hauses Internetzugang, um Maike (eine andere deutsche Freiwillige) zu kontaktieren. Ihre Familie eilte sofort zu Hilfe und nahm mich mit nach Hause, nachdem ich  nach längerer Suche eine Nachbarin fand, die einen passenden Schlüssel für das abgesperrte Tor hatte. Ich schnappte nur noch meine Sachen und wollte so schnell wie möglich dort weg. Mit Maikes Familie verbrachte ich auch den heutigen Tag, der am Ende dann doch noch gut ausging - mit einem Ausflug zum Strand, Pizza und Caipirinha - und natürlich mit Acai. Hier darf ich nun erst mal bleiben, bis ich eine andere Gastfamilie gefunden habe. Lernzuwachs des Tages: Man kann sich an einem einzigen Tag komplett alleine fühlen und neue Freundschaften schließen. 
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