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Tasmanien: im Land des tasmanischen Teufels

Veröffentlicht: 19.10.2017

Devonport Launceston Bay of Fires St.Helens Bicheno Port Arthur Richmond Hobart Strahan


Mit der Fähre "Spirit of Tasmania" starteten wir abends von Melbourne Richtung Devonport.

Am Strand von Melbourne ist echt was los...

In recht komfortablen Schlafsesseln haben wir die elfeinhalb Stunden einigermassen gut überstanden.


Devonport um 7.00 morgens versprühte dann aber bei 9 Grad und dicht bewölktem Himmel so wenig Charme, sodass wir nach einem guten Frühstück gleich nach Launceston weiterfuhren. Davor kauften wir uns noch schnell warme Mützen in der Erwartung, dass wir diese hier später jedenfalls noch benötigen würden. Das war aber gar nicht so leicht, denn in einigen Geschäften erklärte man uns, dass ja jetzt bald Sommer sei;)...wir hatten aber letztlich doch nach einigem Suchen Erfolg.

Knapp außerhalb von Launceston liegen die Tamar Insel Wetlands. Ein Wanderweg führt einen durch diese besondere Landschaft und ihrer speziellen Tierwelt.




Im Gegensatz zu Devonport empfing uns Lauceston schon viel freundlicher mit Sonne und etwas angenehmeren Temperaturen;). 



Dort gibt es zwei äußerst interessante Museen, das Queen Viktoria Museum und die Queen Viktoria Art Gallery. Wir haben beide besucht und u.a. viel erfahren u.a. zur unglaublich traurigen Geschichte zigtausender Verbrecher, die aus den diversen britischen Kolonien hierher auf die Insel gebracht worden waren, um als Schwerstarbeiter in Port Arthur unter menschenunwürdigen Bedingungen die Strafe zu verbüßen und zu einem "ehrenwerten" und gottesfürchtigen Mitglied der Gesellschaft gemacht zu werden. Nicht zu vergessen, dass damals unter Schwerverbrechen auch wiederholter Taschen-oder Lebensmitteldiebstahl gefallen ist. Die Ärmsten, zumeist waren es Männer, waren nicht nur aus ihrem sozialen Umfeld gerissen worden, sondern gleich auch noch weit weg auf eine damals  weitgehend unerschlossene Insel. Kaum einer von ihnen konnte nach Verbüßen der Strafe in die Heimat zur Familie zurück kehren, da dafür natürlich das Geld fehlte.

Wie wir später im Rahmen einer Führung durch das Gefängnisareal von Port Arthur erfahren haben, erhielten die Gefangenen neben Unterricht bei guter Führung eine Ausbildung. Nicht viel anders als heute wollte aber kaum jemand ehemalige Häftlinge einstellen. So kamen viele von ihnen später nach Hobart und ließen sich dort nieder.


Im Park gibt's ein recht schönes Gehege, in dem Makaken herumtollen.



Wald- und Buschbrände sind auch hier trotz kühlerer Temperaturen keine Seltenheit, für die Vegetation aber essentiell.

Die Wasserfallschlucht (Cataract Gorge) ist nur einen kurzen Spaziergang von der Innenstadt entfernt, ein wundervoller Ort zum Auftanken. Wer will, kann dort sogar mittels Seilbahn das Gebiet von oben überblickend erkunden.

Cataract Gorge Launceston


Um endlich tasmanische Teufel und Wombats zu sehen fuhren wir zum Eastcoast Nature Park in Bicheno.

Bislang hatten wir in freier Natur keine lebenden Wombats gesehen, nur leider solche, die dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen waren :(.

Ein enger Verwandter der Koalas dieser süße Wombat

Die Tasmanischen Teufel sind leider von einer ansteckenden krebsartigen Erkrankung  bedroht , der 75% der in freier Wildbahn lebenden Tiere ( laut Auskunft des Tierpflegers ) bereits zum Opfer gefallen sind. Man forscht intensiv und versucht spezielle Wege zu finden, diese eigenartigenTiere zu retten. Sollte das nicht gelingen werden auch sie aussterben, so wie der Beutelwolf, den man heute leider nur mehr als Exponat in Museen bewundern kann.



Der Eintritt ist relativ hoch, doch die spannende  Führung der sehr engagierten Mitarbeiter macht dies wett. 

Im Gehege tummeln sich auch wenig scheue Kängurus, Pfaue und sonstige Vogelarten.


Ameisenigel 

Die Tasmanische Tigerotter und ihre Kolleginnen;)  sind natürlich in einem Gehege.


Die Feuerbucht oder Bay of Fires ist mit ihrem weißem Sand und den orange leuchtenden Felsen beinahe unwirklich schön. Beim Spazieren im Sand macht das lustigerweise ganz eigenartige Geräusche..
Auch, wenn die Fotos anderes vermuten lassen, von Badetemperatur ist hier für unsereins;) keine Rede ...





Schönheiten am Strand

St.Helens

Das Kätzchen schaut drein, als ob es wüsste, wofür hier Werbung gemacht wird;).....

Richmond ist ebenfalls ein Ort, der mit der Geschichte der Sträflinge eng verknüpft ist. Diese erbauten 1823 die Richmond Bridge, die heute älteste noch in Betrieb stehende Kraftfahrzeugbrücke Australiens.




Und schließlich erreichten wir das oben bereits erwähnte Port Arthur.



Liz's exzellente Führung auf dem weitläufigen Gelände sowie eine Hafenrundfahrt hinterließen bei uns einen schaurigen Eindruck, wie furchtbar das Leben als Gefangener hier wohl gewesen sein muss. Besonders schwere Fälle wurden auf eine kleine nahegelegene Insel gebracht, ohne Verpflegung waren sie dort zusammen mit anderen Leidensgenossen ihrem Schicksal überlassen.



Für die Hauptstadt Tasmaniens hatten wir uns drei Tage Zeit genommen. Innerhalb der Stadt konnten wir keinen Caravanpark finden, aber im nahegelegenen Cambridge fanden wir dafür einen besonders schönen, noch dazu mit nettem Restaurant und sehr guter Pizzeria am Gelände. Unterwegs mit einem Wohnmobil zu sein, bedeutet weitgehend autonom leben zu können, sich selbst zu verpflegen und frei zu sein. Ich koche auch sehr gerne und wir beide sind ein gutes Team in den alltäglichen Fertigkeiten, die halt so anstehen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf auf kleinem Raum zu gewährleisten. Trotzdem ist es hin und wieder sehr fein, Essen zu gehen...Da Australien an sich  diesbezüglich recht teuer ist,  überlegen wir uns dies schon gut und lassen es nicht zur Gewohnheit werden. Natürlich ist es, wie schon zuvor einmal thematisiert, anders über so lange Zeit zu reisen oder einfach nur für kurze Zeit Urlaub zu machen.

Samstags findet in Hobart immer der Salamanca Markt statt. Dort, wo allerhand Köstliches, Kurioses und Kunst angeboten werden, haben wir natürlich vorbeigeschaut.


Diverse Musiker verschiedener Stilrichtungen tragen ganz wesentlich zu der besonderen  Atmosphäre  bei. 

Für uns zwar nicht gerade verlockend, aber lokale Spezialitäten wie Wallabysalami werden hier auch angeboten.



An diesem Tag war außerdem eine australienweite Demonstration für eine humane Flüchtlingspolitik im Gange als Reaktion auf die derzeit von der Regierung praktizierten Maßnahmen.

Vom Gipfel des Mount Wellington, der ca. 1200m hoch ist, hatten wir einen besonders schönen Ausblick auf Hobart.


Im Mount Field Nationalpark machten wir eine sehr schöne Wanderung durch den Regenwald zu gleich drei Wasserfällen und einem Gebiet der Riesenbäume, der "Giant Trees".



Wir übernachteten dort im Park, wo die Filander, eine kleine Känguruart, zwischen den Caravans herumwuselten.


In Derwent Bridge machten wir kurz halt, um uns "The Wall in the Wilderness" anzusehen. Dort hat ein lokaler Künstler ein Projekt begonnen, das derzeit noch in Arbeit ist. Er beabsichtigt auf einer 100m langen Holzwand über einen veranschlagten Zeitraum von zehn Jahren die Geschichte Tasmaniens durch großformatige Schnitzarbeiten darzustellen. Das was bereits jetzt zu bewundern ist, sind extrem detailliert dargestellte Personen und Tiere. Fotografieren ist nicht erwünscht, soviel kann man aber verraten: die Ausstellung ist jetzt schon sehr eindrucksvoll und sehenswert.

Der Westen Tasmaniens ist sehr viel rauer und kühler. 



Unser Weg führte uns an einer stillgelegten Kupfermine vorbei, in der nun von einem Aussichtspunkt, dem "Iron View Point" ein grüner See zu sehen ist. 


Es gibt auf der Strecke mehrere solche Plätze, wo diverse Minen angelegt worden sind, was die an sich wunderschöne Gegend aus meiner Sicht ziemlich beeinträchtigt. Aber natürlich wurden so auch Arbeitsplätze geschaffen. Queenstown und Zeehan sind beispielweise ist solche Ort, die bei einer Mine entstanden sind.


In Strahan, das recht malerisch am Gordonriver liegt, blieben wir schließlich auch für eine Nacht und fuhren dann gemütlich weiter bis nach Ulverston.



Dort haben wir in einem sehr netten Restaurant Peter's Geburtstag gefeiert. Wirklich lang ausgehen ist hier gar nicht so einfach, denn viele Lokale schließen bereits um 20.00, andere aber spätestens um 22.00 (!).Nachteulen haben es hier ausgehtechnisch nicht gerade leicht😉.


Das waren nun unsere zwei Wochen  im faszinierenden Tasmanien. Jetzt freuen wir uns schon Martina in Anglesea zu treffen und ein paar Tage mit ihr zu verbringen.















Antworten (2)

Erich
Hallo Super Bilder, schöne Naturkulisse, saubere Städte, aber auf den Bildern scheinen sie wie ausgestorben zu sein. Alles Leer. Keine Leute auf denn Straßen. Kein Vergleich mit Wien. Wenn man euren Bericht liest, glaubt man das befindet sich alles an einen Ort. Habe mir aber die Ort in Google Maps angeguckt. Habt ja ganz Tasmanien bereist. Schön langsam geht aber euer Trip zu Ende. Stimmt euch dies schon Wehmütig und wann können wir uns sehen. Wünsche euch noch eine schöne und angenehme restliche Reise. Erich

Marion
Lieber Erich, wie schön, dass du unsere Berichte so regelmäßig verfolgst! Vielen Dank für dein positives Feedback! Um alle deine Fragen wirklich entsprechend beantworten zu können, würden wir dich gerne nach unserer Rückkehr einmal treffen ;)! Alles Liebe und bis bald!

#tasmanien#devonport#launceston#bicheno#bayoffires#hobart