Veröffentlicht: 17.02.2017
Nach 23h Busfahrt und ca.1600 zurückgelegten Kilometern kamen wir schliesslich in der Hauptstadt Argentiniens an und um es gleich vorwegzunehmen: diese Stadt hat es uns besonders angetan! Die bunte Architektur, vielen netten Cafés, ansprechenden Parkanlagen und die Menschen selbst vermitteln eine tolle Atmosphäre und pure Lebensfreude. B.A. hat einen besonderen Charme- es sei die "europäischte" in ganz Südamerika aber eben doch ganz speziell geprägt vom lateinamerikanischen Temperament.
Wir haben in Recoleta gewohnt mit toller Aussicht auf den beeindruckenden historischen Friedhof Cementario de Recoleta, auf dem sich die Superreichen und Mächtigen der Stadt ein Denkmal für die Ewigkeit errichten liessen. Unter anderem befindet sich dort auch Evita Peron's letzte Ruhestätte in der Gruft der Familie Duarte. Diese ist nicht schwer zu finden, denn dorthin strömen all die Touristen.
Da wir nur per pedes die Stadt erkundet haben, haben wir wohl einige Kilometer pro Tag zurückgelegt. Wir hätten natürlich ganz gezielt nur die Sehenswürdigkeiten ansteuern können, so aber haben wir sicherlich Vieles gesehen, das in keinem Reiseführer steht.
Für uns ist es nicht so wichtig "alles" zu sehen, sondern einen Eindruck und ein Gefühl für einen Ort aufzunehmen- das ist zumindest für uns viel wertvoller.
Sehr positiv fällt in dieser Millionenstadt auf, dass es hier viel Grün gibt. Und wie man auch auf den Fotos erkennen kann, gibts hier Bäume die so riesig sind, dass man neben den Wurzeln zwergenhaft wirkt.
Nach stundenlangem durch die Stadt bummeln haben wir eine kleine Pause im botanischen Garten - dem Jardin Botanico eingelegt. Ein perfekter Ort, um sich ein schattiges Plätzchen zu suchen oder einfach nur Schmetterlinge zu beobachten. Derzeit gibts dort auch eine Vernissage eines einheimischem Künstlers, der mit seinen farbenfrohen Werken ein Naturschutzprojekt unterstützt und auf gefährdete Flora und Fauna aufmerksam machen will.
San Telmo mit dem Plaza Dorrego, der sonntags für Flohmarkt und Strassenkünstler und Tangotänzer autofrei ist, hat einen ganz eigenen Charme. Dort haben wir ein sympatisches kleines Restaurant gefunden, in dem das Menü für uns sehr flexibel in eine vegetarische Variante angepasst wurde.
In Palermo sind die Häuser imposanter und viele Bars und Cafes zu finden. Jeder Stadtteil hat aber seinen ganz eigenen Stil und eigenen Reiz. Wir haben aber natürlich nur einen kleinen Einblick gewinnen können und nur einige Barrios durchstreift. Das was wir gesehen haben, hat uns aber sehr gut gefallen.
Bei einem Bummel auf der relativ neu angelegten Hafenpromenade von Puerto Madera haben wir jede Menge netter Restaurants und Bars entdeckt, die jedoch auch relativ teuer sind.
Wer Peter kennt weiß, dass er diese Art von überteuerten, weil gerade schicken Lokalen nicht gerade schätzt. Und natürlich müssen wir- trotz aller Freiheit- unser (nicht unbegrenztes) Reisebudget ein wenig im Auge behalten. Das ist nicht unbedingt meine Stärke;), deshalb ergänzen wir einander wieder perfekt, denn ich bringe den Ausgleich, indem ich mich für das Ressort Genuß einsetze;). So ist es uns bislang sehr gut gelungen, unsere manchmal auch unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse mit-und aufeinander abzustimmen.
Eigentlich zufällig sind wir auf eine Buchhandlung gestossen, die in einem ehemaligen Theater untergebracht ist - "El Ateneo". In den Logen kann man sich heute mit einem guten Buch zurückziehen und dort ungestört darin schmökern. Auf der früheren Bühne befindet sich jetzt ein kleines Cafe, damit man sich zwischendurch auch etwas stärken kann.
"Amore" wie schön!!!
Was hier ebenso offensichtlich ist, dass man hier ein Faible für Hunde zu haben scheint. Diese werden dann in grossen Rudeln von routinierten Hundesitterinnen ausgeführt;) und zeigen sich dabei erstaunlich brav und folgsam (die Hunde natürlich;)).
Was mir auch aufgefallen ist, dass man hier grossen Wert auf gepflegtes Äusseres legt. Das betrifft Frauen wie Männer jeden Alters gleichermaßen. Auch betagtere Porteños ( so bezeichnet man die Einwohner B.A.'s) strahlen ein gewisses Maß an Eleganz und Stolz aus. Man begegnet einander sehr aufmerksam und respektvoll.
Selbst Polizisten grüssen einen freundlich. Peter meint zwar, diese Erfahrung als Mann nicht bestätigen zu können, aber ich bin definitiv auch von weiblichen Polizistinnen mehrfach gegrüsst worden;).
Wir haben hier eine wundervolle Woche verbracht, aber nun freuen wir uns schon auf Colonia del Sacramento in Uruquay, das wir mittels flottem Fährschiff nach ca. 1,5 h erreichen werden!