Veröffentlicht: 11.11.2018
Wenn man von La Paz nach Santa Cruz reist, fragt man sich , ob man nicht aus versehen in ein falsches Flugzeug gestiegen und in ein anderes Land gereist ist. So anders ist es hier. Man sieht mehr motorisierten Individualverkehr und auch in besserer Qualität. Immerhin ist die Stadt das bolivianische Wirtschaftszentrum, auch was Drogen angeht. Tourismus ist aber sekundär. Diese lebensfrohe und vor allem sehr heiße Stadt ist eine nette Abwechslung zur Altiplano-Kälte. Dort nachts fast 0 Grad braucht man hier zum Schlafen eine Klimaanlage. Endlich kurze Hosen und T-Shirt! Das Zentrum haben wir nur ganz kurz besucht, denn Der eigentliche Anreisegrund befindet sich 5 Busstunden von der Stadt entfernt.
Es ist die so genannte Chiquitanía, ein Barockjuwel, welches durch einen schweizer Architekten (Hans Roth) wieder in voller Pracht erblüht. Insgesamt 6 Holzkirchen einschließlich hübschen Dörfchen erstrecken sich über 950 km. Gegründet wurden diese Orte vom Jesuitenorden, die es schafften, die Guaraní zu missionieren, indem sie ihnen Schutz vor Versklavung sowie u.a. handwerkliche und musikalische Förderung versprachen. Wir schafften es immerhin an einem Tag von der Stadt zu zwei dieser Orte (San Javier und Concepción) und wieder zurück. 10 Stunden Busfahrt inklusive.
Die Kirchen sind alle ähnlich gebaut und heben sich nicht stark vom Dorf ab. Wunderschöne Holzschnitzarbeiten und Bemalungen machen sie zum Weltkulturerbe. Außerdem wurde hier ein Schatz an indigener Barockmusik gefunden, welcher einmal im Jahr beim Barockfestival erlebbar wird. Das fehlt noch auf unserer Liste. Wer kommt mit?