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Ein bisschen Gospel, Jazz und Seeluft...

Veröffentlicht: 19.05.2018

Am 13.5 bin ich morgens aufgestanden mit dem festen Entschluss duschen zu gehen. Ausgezogen und bereit war ich. Ich wartete auf das Wasser, aber auch noch 5 min wurde es kein bisschen wärmer. Ich war an diesem morgen nicht in der Lage mein Gehirn auszuschalten und kalt duschen zu gehen:D Also gab es eben nur eine Katzenwäsche und dem Problem stellte ich mich dann später. Wir marschierten dann los zu einer Kirche, wo wir uns mit Teresa trafen. Sie brachte uns belegte Brötchen und ein Croissant zum Frühstück aus ihrem Hostel mit. Der Grund warum wir uns vor der Kirche trafen? Teresas toller Reiseführer spuckte einen Gospelgottesdienst aus :D Also sind wir da mit Winterjacke und Wanderschuhen morgens um 15 vor 8 hinein spaziert. Es war Muttertag und wir wurden gleich am Eingang von der überwiegend dunkelhäutigen Gemeinschaft sehr freundlich begrüßt. Sie gaben uns einen Flyer, der sogar auf deutsch war, damit wir wissen was alles passiert. Warum ich extra betone, dass wir mit funktioneller Kleidung den Gottesdienst besuchten? Alle anderen waren sehr schick. Sie trugen Kostüme, Hütte und Anzüge. Aber das machte nichts. Irgendwie gehörten wir dort drin sofort dazu und es war auch egal was wir anhatten. Und dann ging es los mit dem ersten Chor, der oben auf der Empore für uns sang. Es war der absolute Knaller. Mir stiegen sofort Tränen in die Augen und wir alle 3 bekamen Gänsehaut. Es war eine fantastische Stimmung. Die Gemeinde sprang auf und sie klatschten und man hörte von überall nur: ,,Praise the Lord“, „Halleluja“, „Amen“ oder Yes, thank Jesus. So müsste ein Gottesdienst ablaufen. Man bekam quasi ein Konzert gratis. Selbst der Prediger war super. Er hatte so ein Gabe zu sprechen und seien Predigt war in keinsterweise langweilig oder einschläfernd. Er baute sich auf und man hörte wie die Gemeinschaft immer tobender wurde und aufsprang. Er lachte, machte Witze und sprach die Leute an. Da Muttertag war gab es dann noch ein kleine Überraschung. Es wurde die älteste Mutter, die mit den meisten Kindern und die mit den meisten Enkelkindern gesucht. Es war wie bei einer Kaution. Die ganze Kirche suchte mit und lachte, wenn eine Zahl getoppt werden konnte. Die älteste Mutter war 93 (sie sah aus wie 50 :D), die meisten Kindern waren 11 Stück und die zahl der meisten Enkelkinder lag bei 23:D Leider durfte man während des Gottesdienstes keine Fotos oder Videos machen, aber ich hab mal ein Link von dem Chor herausgesucht, falls ihr mal reinschauen wolltehttps://www.youtube.com/watch?v=bK30Enkh8E4

Später trat dann noch ein zweiter Gospelchor auf und ihr Dirigent sah aus wie der männliche Teil von Whoopi Goldberg von Sister Act. Der Chor war genial und wir konnten uns selbst fast nicht mehr auf den Sitzen halten. Vor allem weil vor diesem Chor die Begrüßung der Gäste war. Wir wurden angesprochen und sollten aufstehen und alle haben geklatscht. Dann ist die restliche Gemeinde aufgestanden und wir haben uns gegenseitig die Hand gegeben und zwar mehrere Minuten lang. Die ganze Kirche war in Bewegung. Mir kamen die Willkommensprüche auch einfach sehr aufrichtig vor. Wir waren nach der Kirche total glücklich und voller positiver Energie und auch ein wenig erschöpft und gerührt, was bedeutete: Kaffeepause :D

Wir gingen in der Straße in ein kleines Kaffee, wo man erst Stufen hinunter gehen musste und tranken unsere 3 Getränke, mittlerweile müsstet ihr schon wissen welche :D Danach fuhren wir zum Times Square. Teresa und ich kauften und Karten für den nächsten Tag für die Broadway Show Chicago. Danach liefen wir über die 5. Avenue zum Bootssteg. Wir konnten nicht widerstehen und gingen nochmal in einen Victoria Secret Laden. Dieser war riesig und hatte oben sogar eine Ausstellung mit den Flügeln. Verrückt. Man fühlte sich ganz schlecht, wenn man die ganzen tollen Modelfiguren sah :D Dann wollten wir bevor unsere Bootsfahrt einmal um New York anfing noch etwas trinken. Teresa und ich suchten uns zwei Säfte in einer Flasche aus. Ich stellte die auf den Tresen und die Verkäuferin sagte zu mir: “15 Dollar please“. Ich: „sorry?“. Sie : „15 Dollar please“. Ich fiel aus allen Wolken und es gab keinen Saft:D Was sind das für Früchte? Die verbotenen Früchte aus dem Garten Eden?:D

Als nächstes ging es dann also aufs Boot und wir umrundeten innerhalb von 2 ½ h ganz Manhattan. Wir fuhren an der Freiheitsstatue vorbei, unter der Brooklyn Bridge durch, an der Brox vorbei und und und. Es war echt cool, nur leider hat es die ganze Zeit geregnet und war sehr kalt, weshalb wir meistens drin waren. Als wir mit dem Boot wieder anlegten liefen wir zur Highline. Das ist eine ehemalige Bahnschiene, die etwas erhöht liegt und zu einem Park umfunktioniert wurde. Es war sehr schön, da die Seiten alle sehr schön angelegt waren. Unter der Highline ist der Chelsea Market, das ist ein großer Foodmarket. Wir hatten alle einen Bärenhunger. Wir aßen super lecker! Danach wollten wir noch einmal zurück auf die Highline, weil wir davor dort oben noch ein paar kleine Stände entdeckt hatten. Auf dem Weg dorthin sahen wir, wie einem Mann, der gerade seinen Transporter auslud eine ganze Sackkarre mit Flaschen herunterfiel. Sie verteilten sich alle auf der Straße und er fluchte laut. Wir gingen hin und halfen ihm sie aufzusammeln. Als er sich bedankte und wir wieder gehen wollten, sagt er relativ kühl: „Stopp“. Und dann drückte er jedem von uns ein Cookie-Eis, aus seinem Transporter, in die Hand. Wir waren total glücklich und gingen Eis essend auf die Highline, obwohl wir eigentlich schon total voll gemampft waren. Aber Eis geht ja bekanntlich immer:D Oben angekommen setzten wir uns vor den Shops an einen Tisch. Da entdeckte ich, dass der Shop dem Eis gehört. Er kam kurzerhand mit den Flaschen hoch und belud den Stand. Wir schauten. Ein Eis hätte 4,50 Dollar gekostet. Da haben wir ja mal wirklich richtig Glück gehabt. Das Eis war nämlich sehr lecker😊 Zufrieden sind wir zurück nach Harlem gefahren und mal wieder dank Teresas Reiseführer in einem Insider Jazz-Club gelandet. Es spielte Live Musik, das licht war bläulich und alles wirkte sehr verrucht und etwas gammlig. Es fühlte sich an, als ob wir wirklich in den späten Fünfzigern oder frühen Sechzigern wären. Wir tranken ein Bier bewunderten den Trompeter und gingen dann gegen 23.00 Uhr zurück ins Hostel.

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