Verona giornata sette

Spaziergang auf den Colle San Pietro: bei dem schönen Wetter schlendert halb Verona durch die Stadt, an der Funicolare (Standseilbahn) stehen die Menschen in einer langen Schlage, aber seltsamerweise ist ganz oben kein Mensch. Ganz oben, am Gipfel, befinden sich die überwucherten Reste des Castels, eine wilde Mischung aus Bäumen, Grasflächen, Mauerresten und Efeu. Man hat eine phantastische Aussicht auf Stadt und Ebene, ich sitze sehr lange dort, lese bzw. genieße die Sonne und das dolce far niente. 

Inzwischen ist mir auch klar, warum ich bei gesprochenem Italienisch so lange so wenig verstanden habe: im Deutschen fasst man alle möglichen Zusammenhänge in Substantiv-Konstruktionen zusammen, an denen deutsch Lernende vermutlich ganz schön verzweifeln: Trockenobstverpackungsqualitätsstandard oder Binnenschifffahrts-kapitänausbildungszentrum.
Die Italiener hingegen fassen Verben und Pronomen zusammen: ricordati di darmi/dammi - erinnere dich daran, mir zu geben - un bacio / i soldi / un fazzoletto di carta - einen Kuss / Geld / ein Papiertaschentuch. Und noch schlimmer: vergiss nicht, es mir zu geben ist dann ricordati di dammelo. Drei Wörter, möglichst schnell gesprochen - huiuiui, wenn man da nicht die Öhrchen spitzt...