10 Tage von Trondheim nach Bergen
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Bergen - Fischmarkt, Bergenhus und Hanseatisches Museum

Veröffentlicht: 21.05.2021

Freitag 9.9.16

Das Frühstück in dieser Jugendherberge ist der Hammer. Leider gibt’s das nur bis 9.00h, aber die Auswahl ist auch um 8.30h noch toll. 

Morgens in Voss hinter der Jugendherberge
Voss Jugendherberge - Frühstücksraum mit Aussicht

Alles Bio-Ware und selbst geerntete Kräuter aus dem Garten der Jugendherberge (dort kann man auch selbst etwas zupfen, um damit zu kochen, wenn man will). 

Frühstücksbuffet
Hausgebackenes Brot
Hauseigene Gartenrkräuter

Das Brot ist selbstgebacken und ebenfalls bio, es gibt Lachs und Aufschnitt. Einzig Marmelade scheint zu fehlen, oder ist schon alle. Ich genieße in aller Ruhe das Frühstück und verlasse diese wunderbare Jugendherberge erst gegen 10.30h.

Mein Weg führt mich heute gut 100km südwestlich nach Bergen. Meine letzte Station dieser Reise  - und dort brauche ich kein Auto. Also fahre ich in Bergen erstmal zu meinem Apartment, das ich hier für die nächsten 2 Tage gebucht habe und stelle mein Gepäck dort ab.

Bergen - Apartmenthotel

Dieses Haus hat keine Rezeption, man bekommt am Vortag des Check-Ins eine Mail mit einem Zahlencode für die Haustür und kann das Gepäck unter einem Tisch abstellen in einem videoüberwachten Bereich. Ich bin kurz nach 12.00h hier und mein Versuch über einen Terminal ins Zimmer einzuchecken, geht erstmal nicht. Also setze ich mich ins Auto und fahre zum Flughafen. Der Weg zieht sich ziemlich und mein Navi hat auch in der Stadt für mich ein paar Schleifen eingebaut, die kopfschüttelnde Busfahrer nach sich ziehen, weil ich tw. auf Busspuren und in Sackgassen, die in Fußgängerzonen enden, geführt werden. Laut fluchend finde ich dann irgendwann den Weg raus aus Bergen und gebe mein Auto gegen 14.00h vollgetankt ab.

Der Flughafen-Citybus fährt alle 10 min, kostet für Hin/Rückfahrt rund 18 EUR und so sitze ich um 14.45h schon wieder in Bergen und laufe in Bryggen rum.

Blick auf Bryggen


Päuschen mit Keks in Bryggen
Bryggen

Bryggen
Bergen - Bryggen

Wenngleich das hier schon eher touristisch ist, ist es doch schön. Hinter den bunten Fassaden sind lange Holzwege, Holzhäuschen in denen sicher früher gehandelt wurde. 

Bergen und links die Festung Bergenhus

Ich laufe zur Touristeninfo auf der anderen Seite des Hafens. Hier hat man einen schönen Blick auf Bryggen und das Bergenhus mit dem Rosenkrantzturm am Ende der Altstadt. Ich hole mir einen Stadtplan und ein Informationsheft und laufe über den enttäuschenden Fischmarkt, der aus 3-4 Ständen besteht, in denen Spanier und Osteuropäer (?) Fisch verkaufen. 

Dass hier tatsächlich lokale Restaurantinhaber ihren Fisch kaufen (so steht es im Reiseführer) halte ich schlichtweg für Quatsch. Hier stehen nur Gruppen von Touristen, die eigentlich mit dem Fisch in ihren Kreuzfahrtschiffen und Hotels nichts anfangen können. Spannend finde ich Walfleisch, das total dunkel ist. 

Walfleisch zum Probieren
Walfleisch

Walfleisch

Ich probiere ein 1-Zentimeter großes Stück, die die Standbetreiber dort ab und an mal anbieten. Eigentlich nicht schlecht. Schmeckt wie Bündnerfleisch mit Fischgeschmack.Außer den Fischständen, die zu horrenden Preisen hier auch gebratenen Fisch mit Pommes anbieten (tw. auch Tintenfisch, der nun sicher nicht von hier stammt, dafür aber frittiert daherkommt…) und gut besucht sind, gibt es noch Stände mit Marmelade und Elch-, Rentier- und Walwurst! 


Wal-Wurst

Die Marmelade von Blaubeeren etc. ist mit rund 9 EUR/Glas auch nicht gerade ein Schnäppchen und somit auch eher ein Touristen-Souvenir, als echtes Marktgut.

Halbes Brötchen 7 EUR

Kurz nach 15.00h trudel ich wieder bei meinem Apartment vorbei, kann an einem Terminal einchecken, ein Automat druckt mir eine Schlüsselkarte und ich fahre in den dritten Stock. Das Apartment ist schön, vielleicht um die 30qm groß mit einem Duschbad und einer kleinen Küchenzeile. 

Bergen - Apartmenthotel
Bergen - Apartmenthotel
Küchenzeile

Das Bett ist ein ausgeklapptes Sofa, das aber eine breite Liegefläche hat. Ein fast zimmerbreites Fenster geht auf eine Seitenstraße hinaus, es ist hell, sauber und sieht sehr neu aus.Später werde ich feststellen, dass der Fernseher nicht an die Satellitenanlage angeschlossen ist (wenn man damit wirbt, sollte es wenigstens laufen und in Norwegen laufen die amerikanischen Filme ja alle im Original, so dass man nicht Norwegisch zu können braucht, um dem Fernsehprogramm zu folgen). 

Außerdem fehlt ein Tisch. Man hat hier zwar die Möglichkeit zu kochen oder sich ne Stulle zu schmieren, sitzt dann aber auf der Bettkante und isst dort. Ein Geschirrtuch fehlt auch. Nun ja. Dafür ist es aber ruhig und ich werde hier die zwei Tage wirklich genießen, da hier keiner morgens zum Saubermachen an die Tür klopft.

Nur 50m von Bryggen liegt dieses Haus und das ist schon mal super. Ich mache etwas Siesta und laufe in der Dämmerung des frühen Abends nochmal los in Richtung Rosenkrantzturm

Offenbar ist hier heute sowas wie die „Lange Nacht der Museen“ und man kann diesen Wehrturm kostenfrei und selbst geführt ersteigen.

Rosenkrantzturm

Der Turm ist Teil der Festungsanlage Bergenhus und stammt aus dem Mittelalter. Er dominierte viele Jahre – eigentlich bis heute - die Hafeneinfahrt und sollte wohl auch die deutschen Hansekaufleute, die sich nicht immer sehr elegant in Bergen verhielten, daran erinnern, dass auch hier die Macht des norwegischen Königs galt. König Erik Magnusson lebte im Jahr 1299 hier. Der Kerker im Keller wurde allerdings noch bis ins 19. Jahrhundert genutzt.

Rosenkrantzturm

Besondere Bedeutung kam dem Turm in der Schlacht von Vågen zu, als 1665 eine holländische Kaufmannsflotte im Hafen Schutz vor der Verfolgung durch englische Verbände suchte. Vom Rosenkrantzturm wurde geschossen und aus den schmalen Maueröffnungen heißes Pech herunter geschüttet.

Rosenkrantzturm

Im Zweiten Weltkrieg besetzten die Deutschen Bergen, nahmen Bergenhus als Hauptquartier im norwegischen Westen. Ein mit Munition beladenes Schiff explodierte hier während der Kriegsjahre und hat Turm und die benachbarte Königshalle stark beschädigt.

Rosenkrantzturm - Treppenaufgang

Es nieselt, als ich die vielen, schmalen Wendeltreppen, die großen Hallen und niedrigen Türstürze des Turms verlasse. Ich laufe am Wasser und den bunten Häusern von Bryggen erneut entlang und stelle fest, dass auch das Hanseatische Museum offen hat und heute abend ohne Eintritt zu besichtigen ist. Da ich dort ohnehin hinein wollte, mache ich das jetzt, wenngleich ich langsam etwas müde bin.

Hanseatisches Museum

Das Museum ist hochgelobt und offenbar auch das einzige Gebäude in Bryggen, das noch über originales Interieur und Wandmalereien aus der Zeit der Hanse verfügt. Bergen selbst war nie Hansestadt, aber die Hansekaufleute haben sich hier breit gemacht und zwischen 1350 und 1750 von Bergen aus schwunghaften Handel mit Stockfisch und Getreide. 

Hanseatisches Museum

Das heutige Museum wurde 1704 als Kontorhaus für die deutschen Händler errichtet und ist seit Ende des 19. Jahrhunderts ein Museum. Zwei Kontore mit den Schreibtischen der Kaufleute kann man sehen – das erinnert an die Buddenbrooks

Hanseatisches Museum
Hanseatisches Museum
Hanseatisches Museum

Andere Zimmer bieten nur Schaukästen und im Erdgeschoss geht es um die Arbeit der Stockfischer. Im ersten Stock sind Schlafplätze von Lehrlingen, die wie Wandkojen gebaut sind. 

Hanseatisches Museum
Hanseatisches Museum

Es ist sehr viel zu lesen, aber auch sehr schön gemacht. Dennoch – mir reicht es irgendwann und ich verkrümel mich in mein Apartment, wo ich um 22.00h dann ins Bett falle.

Blick auf Bergen und den Floien
Bryggen am Abend


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