vollwietweg part II
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26.06.2018 - 10.07.2018 die ersten zwei Wochen in Indien - Kalkutta, Puri, Konark, Bhubaneswar, Koraput

Veröffentlicht: 09.07.2018


Die letzten zwei Wochen hatten es in sich. Indien ist fuer alle Sinne überwältigend und ganz schön anstregend. Auf unserer letzten Reise vor fünf Jahren waren wir zwei Monate in Indien und ja auch da war es anstrengend, aber wir konnten scheinbar besser damit umgehen. Jetzt war uns nach wenigen Tagen klar, dass wir das nicht nochmal zwei Monate aushalten wollen (so der ursprüngliche Plan), die Hitze in Kombination mit 85% Luftfeuchtigkeit, die Massen an Menschen, die uns zum grossen Teil durchgehend anstarren ohne Regung eines Lächeln oder ähnlichem, der durchgehende Lärm des dauerhaften Gehupes auf den Strassen, der beissende Gestank von Müll und verschiedensten Ausscheidungen, die Konfrontation mit für uns verqueren Genderrollen, die stickigen und dreckigen Zimmer, die unbequemen Betten... all das hat uns in den letzten zwei Wochen sehr viel Nerven gekostet. Gestern haben wir uns nach langem hin und her dazu entschieden, nach zwei weiteren Stopps in Indien, die wir noch gerne sehen wollen, unsere urspruengliche Idee der Reiseroute zu aendern und in zwei Wochen nach Malaysia zu fliegen. Diese Entscheidung bringt Erleichterung. So viel zu unserer Derzeitigen Stimmung ;)

Begonnen hat unsere Zeit in Indien in Kalkutta, der drittgrößten Stadt Indiens mit 15 Millionen Einwohnern, wir hatten bereits davon gehört wie chaotisch die Stadt sein soll und ja das war nicht übertrieben. Ein Gewirr aus verschiedensten Gefährten, Unmengen an Menschen prägt die ganze Stadt, ganzzuschweigen von dem damit einhergehenden Geräuschpegel. Neben ein paar Sightseeingstationen, wie einem riesigen Denkmal für Queen Viktoria, einem 200 Jahre alten Friedhof und verschiedenen Märkten, stand das Buchen des nächsten Zugtickets auf dem Plan, was in Indien an Bürokratie kaum zu übertreffen ist. Neben all dem erfreuten wir uns an indischen Köstlichkeiten und konnten bei einem Besuch in einer sozialpsychiatrischen Organisation, zu der Lea Kontakt aufgenommen hatte, einen Einblick in das Sozialsystems von Indien bekommen, was sehr interessant war.

Unser nächster Stop war Puri, ein 'kleines' Städchen an der Ostküste, dass in wenigen Tagen zum Schauspiel eines religiösen Festivals wird, bei dem die Einwohnerzahl für eine Woche von 200.000 auf 2 Millionen ansteigt. Wir wären froh, dies knapp zu verpassen. Neben einem berühmten Tempel, den wir als nicht Hindus nicht besuchen durften, gibt es einen langen Strand, der aber durch seine Verschmutzung nicht gerade zum Verweilen einlädt. So unternahmen wir noch einen Tagesausflug nach Konark, um uns den berühmten Sonnentempel anzusehen und verbrachten wieder eine Weile am Bahnhof, um unsere Weiterfahrt zu organisieren. Bevor wir aber eine große Distanz zurücklegten, ging es am nächsten Tag erstmal ins 60km entfernte Bhubaneswar, wo wir nach über 15 Hotels und einer Stunde Suche endlich ein Zimmer gefunden hatten, das allerdings richtig eklig und noch dazu sehr teuer war. Pflichtbewusst und froh aus dem Zimmer zu sein besichtigen wir hier auch einige alte Tempel und Höhlen, wobei wir auch hier indischen Touristen immer wieder erklären mussten, dass nicht wir die Touristenattraktion sind, mit denen Fotos gemacht werden, auch wenn sie dafür extra am Straßenrand mit dem Auto stehen bleiben.

Nach einer recht gemütlichen Nacht im Nachtzug, was in Indien ja auch in der zweiten Klasse ein Bett bedeutet, kamen wir auf 800m in Koraput an. Die erhoffte Idylle des kleinen Orts trat leider nicht ein. Indisches Chaos macht vor nichts Halt, aber immerhin fanden wir hier etwas Abkühlung, die auch wirklich notwendig war, so verbrachten wir hier zwei Tage, ohne das wir so wirklich was getan haben. Auch mal fein.

Antworten (1)

Andreas
Vielen Dank für eure offenen und spannenden Beschreibungen - ich finde es spannend und auch irgendwie gut, dass sich die Reise nicht als Wiederholung jener vor 5 Jahren anmutet - und schön, dass ihr beide da so gut nachspürt und dann auch wieder gut reagiert.... alles Gute von 8.500 Km westwärts.... (Google Maps sagt mir, dass es 1.755 Stunden zu euch wären - zu Fuß)….

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