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Tongariro Alpine Crossing – großartige Wanderung durch Vulkanlandschaft

Veröffentlicht: 06.04.2017

Whakapapa Village ist ein guter Ausgangspunkt, um eine der schönsten und spektakulärsten Wanderungen in Neuseeland zu machen, den 19,4 km langen Tongariro Alpine Crossing. Da dies nun kein Geheimtipp ist, hatten blieben wir für 2 Nächte den Campingplatz vorgebucht – leider nicht das schicke Hotel Chalet, das in majestätischer Lage vor dem Dorf am Hang nicht zu übersehen ist. Und die Reservierung war auch nötig, der Platz war restlos ausgebucht und jeder Quadratmeter wurde genutzt. Auf die Zeltwiese passte soeben noch unser Zelt, die Motorräder parkten hinter der Rezeption neben den Mülltonnen, da wir sie nicht auf den schmalen Weg stellen wollten wegen ständig rangierender Campervans.

Die Wanderung ist kein Rundweg, sondern One-Way. Etliche Tourenanbieter fahren die Wanderer zum Startpunkt und holen sie am Ende des Tages am Endpunkt wieder ab. Und es ist schier unglaublich, wieviele Menschen jeden Tag diese 7 bis 10-stündige Wanderung machen. Ich glaube es sind Tausende. Was sich jetzt erstmal eher abstoßend anhört, war aber nicht so tragisch. Die Menschen verteilten sich ganz gut auf der Strecke, natürlich war man nirgendwo allein. Einzig nervig waren die Schlangen vor den wenigen Toiletten. Wir haben auch gehört, dass man überlegt, die Anzahl der Leute auf dieser Wanderung durch ein Buchungssystem zu limitieren, ähnlich wie es z. B. auf dem Milford Track gehandhabt wird.

Nun jedenfalls sind diese Menschenmassen nicht umsonst hier, denn diese Wanderung ist einfach überwältigend und sicherlich eine der besten Wanderungen in der Welt. Man läuft durch atemberaubende Vulkanlandschaft zwischen den 2 Vulkanbergen Mt. Tongariro (knapp 2000 m hoch) und Mt. Ngauruhoe (knapp 2300 m hoch) hindurch. Letztgenannter ist den Herr der Ringe-Fans als Mt. Doom sicherlich ein Begriff und mit seiner markanten Form, die aussieht wie eine Pyramide mit abgeschnittener Spitze sehr prägnant. Die Vulkane haben hier eine Landschaft geformt, die unbeschreiblich ist. Bunte Steinformationen, Seen und Lavasand bilden eine einzigartige Kulisse, und an einigen Stellen ist aufsteigender Dampf ein Indiz für vulkanische Aktivität.

Das Wetter war an diesem Tag optimal, morgens noch bewölkt und ziemlich frisch, kam doch später immer öfter die Sonne durch. Ein paar Wolkenfelder lagen noch in den Tälern, was ein bizarrer Anblick war. Die Wege waren überwiegend einfach zu laufen, nur der Abstieg kurz nach dem höchsten Punkt durch tiefen Lavasand war ein etwas abenteuerliches und anstrengendes Gerutsche. Die letzten 2 km über viele Treppen gaben meinen Beinen dann den Rest. So kam ich nach 9 Stunden Wandern ziemlich erschöpft, aber superglücklich am Endpunkt an. Nach 2 Tagen Muskelkater war das aber auch erledigt. Und diese Wanderung war die Anstrengung absolut wert!

Am Abreisetag fuhren wir morgens bei strahlend blauem Himmel von Whakapapa Village noch weiter die Bergstraße hoch ins Skigebiet am Mt. Ruapehu. Die schöne und gut ausgebaute Passstraße mit den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund war zum Motorradfahren ein Genuss. Bergab wieder runter ein letzter Blick auf das Chalet, und schon waren die 2 Tage hier um. Nun ging es weiter zum Lake Taupo, den wir ja schon auf der Wanderung in der Ferne sehen konnten.

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