Veröffentlicht: 20.11.2016
Montag Vormittag hat uns Wayne nach seiner Bus-Schicht zum Lagerhaus gefahren, eine gute halbe Stunde von der City entfernt Richtung Flughafen. Der Mitarbeiter dort wusste gleich Bescheid und führte uns in die Lagerhalle. Da standen unsere Kisten unversehrt mit Zollsiegel im Regal. Mit dem Hubwagen fix auf den Boden geholt, konnten wir mit dem Auspacken starten. Der Mitarbeiter meinte, wir könnten uns ausbreiten wie wir wollten und wenn wir Hilfe bräuchten, sollten wir uns melden. War alles ganz entspannt dort. So wie es in Neuseeland meistens ist.
Jetzt erstmal von beiden Kisten den Deckel aufgeschraubt und reingucken! Wollten ja erstmal sehen, ob alles da und heil ist. Erste Erleichterung: sieht alles gut aus. Das einzige, was auffiel, war der offene Packsack mit dem Zelt, offensichtlich hat der Bio-Zoll sich das wohl näher angeguckt.
Die größte Qual war das Herausschrauben der vielen Spax-Schrauben. Waynes Akkuschrauber war schon etwas altersschwach, die beiden Akkus hielten nicht besonders lange, und einige Schrauben saßen auch sehr fest, so dass wir viel mit dem manuellen Schraubenzieher machen mussten. Das dauerte dann auch…und mir taten noch 3 Tage die Hände weh.
Irgendwann waren die Wände dann abgebaut. Und tatsächlich, nicht ein Kratzer irgendwo gefunden. Haben wir wohl ganz gut gepackt. Nun nur noch die Lenker drauf, ein Spanngurt durch und mit dem Hubwagen die Mopeds anheben, um die Vorderräder einzubauen. Dabei war das Einfädeln der Bremsscheiben in die Bremszangen eine ziemlich fummelige Angelegenheit. Wir sind ja nicht so die geübten Schrauber. Aber irgendwie klappte auch dies.
Jetzt noch die Batterien wieder anklemmen, und dann der spannende Moment. Springen die Dinger nach 9 Wochen in der Kiste auch an? Aber alle Sorgen umsonst: sogar die KTM brummte gleich los, als wenn sie gestern noch gelaufen wäre, und die Triumph sowieso .
So, jetzt noch das Gepäcksystem dran und die Packsäcke drauf. Nach rund 6 Stunden fuhren wir vom Hof. Was für ein Gefühl, unsere Mopeds fahren jetzt in Neuseeland, 18 000 km von zuhause entfernt!
Der erste Weg führte zur Tankstelle. In den 19-Liter-Tank meiner KTM passten 19,6 l, das war wohl knapp. Als wir bei Wayne wieder ankamen, wurden erstmal die Mülltonnen aus dem Mini-Innenhof geräumt, damit wir dort unsere Motorräder hinter dem abgeschlossenen Hoftor parken konnten. Eigentlich wollten wir sie einfach an der Straße parken, aber das kam für unseren Gastgeber nicht in Frage.
Am nächsten Tag dann zur AA-Station zwecks Registrierung und WoF-Abnahme („Warrant of Fitness, eine Art TÜV-Abnahme). War alles sehr easy, die Mitarbeiter vollkommen entspannt und die technische Prüfung sehr lax. So oft haben sie wohl auch keine Motorräder aus Übersee, wir hatten jedenfalls Small-Talk mit fast allen Prüfern, die nach und nach auftauchten und interessiert unsere Mopeds anguckten.
Also alles super geklappt, jetzt geht’s auf Tour!