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Monteverde - Kaffeetour, Nebelwälder und der schönste Vogel der Welt

Veröffentlicht: 14.02.2023

Gleich vorneweg, der schönste Vogel der Welt ist für mich nicht der Quetzal. Obwohl ich das Glück hatte einen zu Gesicht zu bekommen. Und der coolste Vogel der Welt ist eindeutig der Java-Elsterstar. Aber ich habe mich hier in einen wunderschönen Vogel verliebt, der den wohlklingenden Namen "Motmot" trägt. Aber davon später.

Um von La Fortuna nach Monteverde zu kommen, muss man erst mit dem Bus zum Arenal See, dann den See mit einem Boot überqueren und dann weiter mit dem Bus. Oder man fährt um den See herum, was aber eine halbe Ewigkeit dauern würde für die theoretisch kurze Strecke. Aber in Costa Rica ist mittlerweile vieles recht durchorganisiert, sodass es direkt Angebote gibt, die sich Jeep-Boot-Jeep nennen. Obwohl man mit einem Bus fährt und nicht mit einem Jeep. Und so wurde ich vom Hotel in La Fortuna abgeholt und auch an meinem Hotel in Monteverde bzw. Santa Elena abgesetzt. Für 25 Dollar oderso.

Die Landschaft im Hochland Costa Ricas ist nochmal ganz anders als an den Küsten. 

Monteverde liegt im zentralen Hochland von Costa Rica. Dadurch ist es dort nur mäßig warm und nachts kann es auch richtig kühl werden. In den ersten Tagen war es sogar richtig stürmisch und das Wetter wechselte von Sprühregen zu Sonne zu Sprühregen. Zumindest konnte ich so mal meine langen Sachen tragen, die ich sonst nur sinnlos rumschleppe. Zwischenzeitlich hatte ich sogar 3 Schichten an, das Shirt mal nicht mitgerechnet. Da ich wie immer ein bisschen planlos war, ließ ich mich von der Karte von der Region inspirieren, die eigens für Touristen erstellt wurde und die Highlights der Region aufzeigt. Und ich hatte ein paar gute Tipps von Sarina bekommen. Danke nochmal dafür! Die meisten Touristen übernachten in der kleinen Stadt Santa Elena, von der aus man alles recht gut erreichen kann. Mittlerweile gibt es sogar Shuttlebusse, die regelmäßig zu den beliebtesten Attraktionen fahren und für Hin und Zurück nur 6 Dollar kosten.

Um erstmal mit etwas Seichtem zu starten, buchte ich eine Kaffee-Tour für den nächsten Tag. Da mein Hotel mit einem der vielen lokalen Kaffeefarmer direkt zusammenarbeitet, wählte ich gleich diesen für meine Tour. Ich wurde morgens vom Hotel abgeholt und mit einer Gruppe US-Amerikanern zur Kaffeefarm gefahren. Wir wurden auf der Farm herumgeführt und bekamen viele Infos zur Geschichte, dem Anbau und der Verarbeitung von Kaffee. Vor allem die Infos zur Verarbeitung waren super interessant. Die verschiedenen Trocknungs- und Röstmethoden sind dabei entscheidend für die Kaffeequalität, aber auch die Zubereitung.

Ich habe festgestellt, dass ich mich bisher viel zu wenig mit Kaffee auseinandergesetzt habe, obwohl ich ihn täglich trinke. Ich werde jetzt auf jeden Fall beim Einkaufen darauf achten was ich für Kaffee kaufe. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann mich gerne ansprechen.

Der Ausblick von der Kaffeeplantage. 
Hier werden die Kaffeebohnen sonnengetrocknet. Die schonendste Variante für den Kaffee. 
Die grünen Bohnen haben eine mindere Qualität, dementsprechend ist der Kaffee aus diesen günstiger. 
Mittig im Bild sind einzelne Bohnen. In jeder Frucht befinden sich 2 davon. Durch die Trocknung kann die Schale der Frucht leicht entfernt werden. 
In dieser Maschine werden die Früchte dann gewaschen und von der Schale befreit. Wie genau das funktioniert weiß ich leider nicht. 
Hier werden die einzelnen Bohnen dann wieder getrocknet. 
Kaffee mit Spezialaroma 😅

Da die Vogelwelt im Hochland nochmal ganz anders ist als an den Küsten, entschied ich mich eine Birdwatching-Tour zu machen. Meistens sehe ich viele der Tiere auch ohne Guide, aber bei einer geführten Tour weiß der Guide wo die Vögel zu suchen bzw. finden sind und die Chance ist viel höher seltene Arten zu sehen. Vogeltouren gehören nicht unbedingt zu den beliebtesten Attraktionen, was ich gar nicht verstehen kann 😅 Aber wenn man bedenkt, dass die meisten Touristen nur ein bis drei Tage an einem Ort bleiben, ist es kein Wunder, dass die Meisten dann die Hauptattraktionen mitnehmen. Und zumeist gibt es neben den verschiedenen Wanderwegen in Nationalparks und Schutzgebieten auch Kaffee- und Kakaotouren, Reitausflüge, Schmetterlingsfarmen, Nachttouren und so Abenteuerkram wie Ziplining und Rafting. Und wenn ein Strand in der Nähe ist, kommen noch die etlichen Aktivitäten am und im Wasser dazu. Aber für mich ist es die spannendste Sache überhaupt nach neuen Vogelarten zu suchen und diese zu beobachten und zu fotografieren. Deshalb war es auch ganz gut, dass bei der Vogeltour neben mir und dem Guide nur noch eine weitere Person dabei war: Janet aus Kanada. Anfangs hatten wir weniger Glück, aber nach einer Weile entdeckten wir eine interessante Art nach der anderen. Auch ein Motmot war dabei. Und obwohl ich eine Weile durchs Gebüsch gekrabbelt bin um ihn zu sehen, konnte ich ihn nicht mehr finden. Aber das sollte nicht mein letzter Motmot gewesen sein. Die Tour ging fast vier Stunden und hat sich absolut gelohnt. Janet und ich haben noch Nummern ausgetauscht und sie lud mich ein sie mal in Kanada zu besuchen. Aber da Santa Elena wirklich sehr klein ist, sind wir uns noch ein paar Mal begegnet, u.a. in dem mexikanischen Restaurant namens Taco Taco Taqueria, das zwar nicht das Beste weit und breit war, ich dort aber öfter abhing, da es nicht weit von meinem Hotel entfernt war und den besten Sonnenplatz im Ort bot. 

Ein Braunhäher. Wenn die Tiere in der Gruppe unterwegs sind, klingen sie so ein bisschen wie Möwen. 
Ein Trogon. Möglicherweise ein weiblicher Schwarzkehltrogon. 
Ein Eichhornkuckkuck. Leider hab ich kein besseres Bild machen können, denn im Gesamten sieht dieser Vogel noch schöner aus. 
Möglicherweise eine Weißkehldrossel. 
Rostbauchguan. 
Baltimoretrupial. 
Blaukappen-Organist, eventuell weiblich. 
Nasenbären haben wir auch gesehen. 
Aber auch das ist leider traurige Realität in Costa Rica. Ein toter Kapuzineraffe, der durch die Stromleitung zu Tode kam. Viele der Stromleitungen hier sind nach wie vor nicht isoliert und so verletzen sich oder sterben regelmäßig Tiere, die die Leitungen als Übergänge benutzen wollen. Manche der verletzten Tiere landen dann in einem Rescue Center und können wieder ausgewildert werden. Aber eben leider nicht alle. 

Im Hotel hab ich später zwei super sympathische Frauen kennengelernt, mit denen ich heimlich auf der Terrasse geraucht habe und mich sehr nett unterhalten habe. Wir sprachen auch über eine Sache, die mich zu der Zeit sehr beschäftigt hat und sie hörten mir zu gaben mir sehr gute Ratschläge. Das hat mir echt gut getan und war fast so als würde ich mit Freundinnen reden. Leider reisten die beiden 2 Tage später ab und ich konnte mich nicht mehr verabschieden und bedanken.

Aber auf Reisen bleibt man ja nie lange alleine 😉 Dieser Hund wollte so penetrant gestreichelt werden, dass ich mich erweichen ließ. Normalerweise fasse ich hier fremde Hunde eher nicht an. 

Durch die Kälte und das unangenehme und stürmische Wetter fühlte ich mich ziemlich gelähmt und musste mich ganz schön motivieren etwas zu unternehmen. Aber ich wollte ja unbedingt noch in den Cloud Forest, quasi die Hauptattraktion in Monteverde. Dort kann man mit etwas Glück auch den Quetzal sehen. Hier mal ein Ausschnitt aus einem Text der Internetseite costa-rica.com (Costa Rica Insider) zum Quetzal:

"Der Quetzal, auch Göttervogel genannt, ist sicherlich einer der schönsten Vögel Costa Ricas. Seine bis zu 80 cm langen Schwanzfedern und das schillernde grün-rote Federkleid sind einfach ein Hingucker! Schon vor Tausenden von Jahren verehrten die Azteken und die Maya diesen einzigartigen Vogel und sagten ihm glückbringende Eigenschaften nach. Wer einen Quetzal fing und tötete, wurde selbst mit dem Tod bestraft. Und auch heute noch sind zahlreiche Menschen auf der Suche nach dem Göttervogel und seinem Glück. Doch wer ihn finden möchte, muss bis in Mittelamerikas Nebelwälder im Hochland vordringen. Nur hier oben in den dichten und immer grünen Nebelwäldern Costa Ricas kann der Quetzal überleben, da in der feuchten Luft tote Baumstämme schneller morsch werden und der Quetzal so seine Bruthöhle leicht einrichten kann. Außerdem wächst hier sein Hauptnahrungsmittel, eine kleine, etwa stachelbeergroße Avocado, die er im Ganzen verschlingt. Somit trägt er gleichzeitig zu einem Großteil der Verbreitung dieser Baumart bei. Doch leider schwindet der Nebelwald durch Abholzung und Ausdehnung der Agrarflächen immer weiter, sodass der Quetzal kaum noch unberührte Flächen zur Verfügung hat. Außerdem wird er auch heute noch illegal von Wilderen, wegen seiner schönen Schwanzfedern gejagt. Seit dem Jahr 2000 steht er deshalb auf der roten Liste der IUCN. Wer also einen Göttervogel in Costa Rica beobachten möchte, der muss schon einiges an Glück mitbringen und an der Seite eines ausgebildeten Guides stehen, der weiß wo die schillernden Vögel zu finden sind."

Ich hatte das Glück und konnte einen Quetzal sehen. Aber der Reihe nach.

Ich hatte ein Vorabend ein Shuttle gebucht, dass mich am Morgen am Hotel einsammelte und zum Cloud Forest fuhr. Mit mir wartete noch Andrea aus der Schweiz, mit der ich mich zusammenschloss um einen Teil der Wege im Park zu laufen. Wir wanderten ein Stück zusammen, trennten uns jedoch nach einer Weile, da ich an einer wunderschönen Blüte auf Kolibris warten wollte, um Fotos zu machen. Außerdem war sie etwas sportlicher unterwegs als ich. Ich hockte ca. eine Stunde auf dem Weg und starrte auf die Blume. Und da ich den kurzen Moment nicht verpassen wollte, in dem die Kolibris den Nektar der Blüte trinken, bewegte ich mich so gut wie gar nicht. Zwischendurch war mein Akku alle und ich musste die Kamera an die Powerbank hängen und super schnell entfernen sobald ein Kolibri auftauchte. Aber ich habe tolle Fotos machen können. Danach waren meine Beine eingeschlafen und es dauerte eine Weile bis ich wieder normal laufen konnte. Ich ging noch ein paar andere der Wanderwege und entdeckte eine Gruppe von Menschen mit Guide, die in die Baumkronen starrten. Und da war er: Ein Quetzal. Ich stand minutenlang regungslos da und versuchte auf die Entfernung gute Fotos zu machen. Einige der Menschen um mich herum hatten wesentlich hochwertigere Kameras und deren Bilder waren deshalb auch um einiges besser. Aber ich konnte ein paar recht schöne Fotos machen. Meine Mittelklasse-Kamera hat mich an diesem Tag mal wieder sehr überrascht.

Der Quetzal. Vermutlich ein junges Männchen. 
Das sind leider die besten Bilder die ich machen konnte auf die Entfernung. Aber immerhin. 
Eine der etlichen Kolibriarten in Costa Rica. Ich wusste nicht, dass meine Kamera in der Lage ist solche Bilder zu machen. Die Stunde reglos vor der Blüte zu warten hat sich echt gelohnt. 

Nochmal eine andere Art. Etwas verschwommen, naja. 
Ein Halsbandwaldsänger. 

Aber auch landschaftlich ist der Cloud Forest sehr beeindruckend...


Solche Ausblicke hat man zwischendurch. 
Sogar mit Blick auf den Arenal See. 

Zwischendurch traf ich nochmal auf Andrea, die in dem Moment einen Motmot entdeckte. Leider verschwand er aber kurz darauf im Gebüsch. Da der letzte Shuttlebus 16 Uhr am Parkeingang fuhr, musste ich mich dann etwas beeilen, ging aber nochmal den Wanderweg zum Wasserfall, der aber eher ein Rinnsal war. Trockenzeit eben.

Am Ausgang entdeckte ich dann noch diesen wunderschönen Finken-Buschtangare. 

Am Bus traf ich dann Andrea wieder, die tatsächlich so ziemlich alle Wanderwege gegangen war. Auf dem Rückweg nach Santa Elena sah ich vom Bus aus eine Gruppe Menschen mit Kameras an einem Zaun stehen und in eine Richtung fotografieren. Also schaute ich in die selbe Richtung. Und da saß er: Ein Diademmotmot. Keine Ahnung wie ich die Situation so schnell überblicken konnte, immerhin fuhren wir ja nur mit dem Bus daran vorbei. Ich hab leider nicht so schnell geschaltet, denn sonst hätte ich mich dort absetzen lassen können. Und ich wusste auch nicht wo wir überhaupt sind. Aber ich hatte mir den Ort fix auf der Karte markiert. Direkt nach der Ankunft im Hotel lief ich los, um den Ort zu finden. So schnell bin ich selten bergauf gelaufen. Leider war der Motmot schon weg, was zu erwarten war. Ich suchte noch eine Weile die Gegend ab, konnte ihn aber nicht finden. Das dritte Mal, dass ich einen Motmot sah, aber nicht fotografieren konnte. Nun war ich angefixt und wollte unbedingt einen Motmot finden, beobachten und fotografieren.

Da ich fast an verhungern war, ging ich in ein Restaurant in der Nähe. Dort sah ich einen Hund, der darauf wartete etwas zu Essen abzubekommen. Er wirkte augenscheinlich nicht sehr fit und hatte eine vermutlich alte Verletzung am Bein. Sonst wirken die Straßenhunde hier zumeist gesund und agil, aber dieser Hund tat mir irgendwie leid. Auf dem Heimweg traf ich ihn wieder und beschloss fix in den Supermarkt zu gehen und Hundefutter zu kaufen. Als ich zurück kam war er immer noch da und so kippte ich ihm eine ordentliche Portion vor die Nase und setzte mich daneben. Allerdings ging er nach einer Weile weg. Scheinbar war der Hunger doch nicht so groß.

Im Hotel meinte die Besitzerin dann zu mir, dass ich ja morgen abreise. Aber ich hatte den Tag zuvor bei ihrer Kollegin eine Nacht verlängert. Scheinbar hatte sie aber vergessen das einzutragen und so war kein Zimmer mehr frei. Ich war ziemlich angepisst, da ich keine Lust hatte nochmal umzuziehen. Aber ich wollte noch unbedingt in ein anderes Schutzgebiet und ein Shuttle in den nächsten Ort hatte ich auch noch nicht gebucht. Also buchte ich spontan irgendein Hotel in der Nähe. Völlig unnötiger Stress. Zum Glück konnte ich am nächsten Tag meine Sachen im Hotel lassen und nach dem Ausflug abholen. Ich hatte wieder ein Shuttle gebucht, wie schon zuvor zum Nebelwald.

Diesmal ging es aber in den "Bosque Eterno de los Niños", übersetzt "Der ewige Wald der Kinder". Da ich die Geschichte des Schutzgebietes sehr spannend finde, hier eine kurze Exkursion (Quelle: Internetseite "Kinderregenwald.de"): "Der Bosque Eterno de los Niños, kurz BEN, verdankt seine Entstehung Kindern, die im Jahr 1987 nach einem Vortrag eines Gründungsmitgliedes der "Asociación Conservacionista de Monteverde (ACM) " (eine gemeinnützige costa-ricanische Naturschutzorganisation) Geld sammelten, um tropischen Regenwald zu schützen. Nach der Gründung des Vereins „Kinderregenwald Deutschland e.V.“ im November 1990 überwies der Verein bis Dezember 2020 weit über 200.000 Euro nach Monteverde. Heute beteiligen sich Kinder, Erwachsene, Schulen und anderen Organisationen aus 44 Ländern an Spendensammelaktionen zur Vergrößerung und Erhaltung des „Ewigen Waldes der Kinder“. Dieser wird seither als unser „Erster Internationaler Kinderregenwald“ geführt. Mit einer Fläche von 23.000 Hektar (Stand: Dezember 2020) ist der „Ewige Wald der Kinder“ das größte private Naturschutzgebiet in Costa Rica, wobei eine ständige Vergrößerung angestrebt wird. Sechs der zwölf Klimazonen von Costa Rica sind im BEN anzutreffen. Dies ist auch der Grund, weshalb der BEN eines der artenreichsten Naturreservate der Erde ist."

Allerdings kann man von Monteverde aus nur einen kleinen Teil des BEN besichtigen, nämlich das Reservat "Bajo del Tigre", das eine Fläche von etwa 29 Hektar hat. Dort angekommen schien ich die einzige Besucherin zu sein, obwohl es schon nach 10 Uhr war. Die Frau am Eingang erklärte mir alles über den Park ausführlich, auf Spanisch. Sie konnte zwar auch Englisch, aber ich wollte es auf Spanisch hören, um zu lernen. Und ich verstand auch fast alles. Ich bekam noch ein kleines Infoheft auf deutsch und dann wurde ich in die Wildnis entlassen. Weit kam ich aber nicht. Denn direkt neben dem kleinen Office entdeckte ich in einem Busch einen...Trommelwirbel...MOTMOT 😍 Sie dachte bestimmt auch, dass ich verrückt bin, denn ich lief gleich zu ihr hin und erzählte ihr, dass da ein Motmot ist. Ich war voll aufgeregt. Ich hab dann etliche Bilder gemacht und mich riesig gefreut. Später habe ich dann noch einen im Park und einen Weiteren am Ende beim Ausgang gesehen. Am Eingang entdeckte ich dann noch 2 Laucharassaris, einige Schwarzguane und ein Aguti.

Und da ist er: Der schönste Vogel der Welt, der Diademmotmot❤️
Diese Farben... 
Und auch die Laucharassaris, die zu den Tukanen gehören, sind wunderschön. 

Das Reservat selbst ist auch wunderschön und besteht aus Primär- und Sekundärwald. Die diversen Wanderwege sind recht kurz und leicht begehbar. Der längste Wanderweg heißt "Sendero Jaguar", ist einen Kilometer lang und führt erst bergab und dann bergauf durch einen Primärwald. Das war ziemlich anstrengend und auch etwas beängstigend, da ich weit und breit der einzige Mensch war und es mir wie das Ende der Welt vorkam. Übrigens, Jaguare gibt es in diesem Bereich des BEN wahrscheinlich nicht. Ich bin so ziemlich alle Wanderwege gelaufen und traf dann auch mal auf zwei Menschen. Ungefähr in der Mitte des Gebietes gibt es noch einen Ort, an dem man mit etwas Glück Bellbirds, also Dreilappenkotingas, sehen kann. Einfach mal googeln, dieser Vogel sieht richtig abgefahren aus und macht ein fast unwirklich wirkendes Geräusch. Obwohl ich dort bestimmt eine Stunde umhergelaufen bin, konnte ich leider keinen entdecken oder hören. Aber ich war trotzdem sehr glücklich über das was ich dort entdecken konnte und bin froh, dass ich mich entschieden hatte das Reservat zu besuchen. Ein bisschen habe ich mich in den Ort verliebt. 

Ich bin alle diese Wanderwege gelaufen. Die meisten sind aber recht kurz. 
Das Bellbird Beobachtungsareal. Leider konnte ich keinen Bellbird finden. 
Eine Aussichtsplattform im Reservat. Dort traf ich einen der zwei Menschen weit und breit und nutzte die Chance für Fotos von mir. 
Auch von hier hatte man wieder einen Ausblick bis zum Arenal See. 

Für den Rückweg sollte ich an der Straße bei dem BEN abgeholt werden, von dem Shuttle das 16 Uhr am Cloud Forest losfuhr und kurz darauf bei mir vorbeifahren sollte. Ich hatte noch etwas Zeit und versuchte wieder Kolibris zu fotografieren. Ich sah ein paar Busse vorbeifahren, aber keiner der Fahrer schaute in meine Richtung oder hielt an. Also schrieb ich nach einer Weile mal dem Busunternehmen. Die behaupteten, dass angeblich niemand an der Straße gewartet hätte und der Bus nun schon in Santa Elena sei. Ich war richtig sauer und musste ein ganzes Stück laufen bis ich ein Taxi fand. Wie ich dann am Hotel erfuhr, war ich nicht die Einzige, die einfach vergessen wurde. Kaputt und hungrig musste ich dann noch in die neue Unterkunft umziehen, die besser war als erwartet. Aber da es immernoch extrem stürmisch war, konnte ich die Nacht kaum schlafen. Am nächsten Morgen sollte ich wieder von einem Shuttle abgeholt werden. Ich bekam Panik, nachdem der Bus ein paar Minuten überfällig war. Kein Wunder nach den Erfahrungen der letzten Tage. Aber zum Glück hielt dann irgendwann ein Bus vorm Hotel, pünktlich, nach costa-ricanischer Pünktlichkeit 😅

Im Bus traf ich dann zufälligerweise Janet wieder, mit der ich ein paar Tage zuvor auf Vogelbeobachtungstour war. Costa Rica ist manchmal echt ein Dorf. Und so ging es Richtung bekanntesten Nationalpark Costa Ricas: Manuel Antonio. 

Wie immer: Vielen Dank fürs Lesen und liebe Grüße. 

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