Veröffentlicht: 12.11.2017
Gemeinsam mit einer Freundin aus dem Sprachkurs und dem "Club del Viajero" starten wir los. Wir haben auf schönes Wetter gehofft, aber diesbezüglich haben uns die Einheimischen schnell jede Illusion genommen: Dort im Norden ist Regen besonders im Herbst Normalzustand. Entsprechend überrascht sind wir, als es tatscächlich trocken ist, als wir aus dem Bus austeigen.
Uns erwartet eine kleine Wanderung, um Gatzelugatxe - übrigens der Drehort irgendeiner Serie bei Games of Thrones - zu erreichen. Immer wieder holt uns tatsächlich der Regen ein. Den mitgebrachten Regenschirm haben wir schnell wieder zugespannt, der Wind war viel zu stark, als dass es etwas geholfen hätte. Um die Kirche zu erreichen, erwartet einen ein kleiner Aufstieg von mehr als 200 Stufen, aber oben erhält man - anders als beim Halleiner Gymnasium ;) - einen schönen Ausblick. Die Kirche dort oben ist für Seefahrer ein wichtiger Ort und man kann durch zwei kleine Fenster hineinschauen - im Altarraum hängen dort Schiffe von der Decke. Vor der Kirche hängt eine Glocke. Die muss man genau dreimal läuten, um das böse Schicksal von einem abzuwenden.
Nachdem wir alles zurückgegangen sind, bleibt in einem Kaffee Zeit für eine kleine Verschnaufpause. Mittlerweile hat es auch etwas aufgelockert und sogar die Sonne hat sich blicken lassen!
Mit dem Bus geht es dann weiter in die Stadt von Bilbao. Wenn man glaubt, sich langsam an die spanische Sprache gewöhnt zu haben, ist ein Ausflug dorthin genau das richtige. Es kann einem nämlich passieren, dass man genau gar nichts versteht. Im Baskenland gibt es nämlich zwei verschiedene Sprachen: Castellano (das, was wir unter Spanisch verstehen) und Euskara (eine weitere Sprache Spaniens).
Nach einer Mittagspause haben wir die Möglichkeit, uns einem Spaziergang durch die Stadt anzuschließen und das machen wir auch und ich versuche euch ein bisschen von dem zu erzählen, was wir erfahren haben. Einmal mehr hatten wir Glück - es blieb die ganze Zeit trocken!
Wir starten beim berühtem Guggenheimmuseum mit der berühmten "Puppy-Statue", einem Hund komplett aus Blumen, der zu jeder Jahreszeit anders aussieht. Das Guggenheim Museum als Teil von "Neu-Bilbao", hat das Bild der Stadt verändert. Dreht man eine Runde um das Museum kommt man auch an der Spinne vorbei, die ebenfalls zum Museum gehört und man hat einen schönen Blick auf die Jurisitische Fakultät der Universität. Das hohe Gebäude hinter dem Museum ist der Iberdrola Tower, das höchste Gebäude Bilbaos.
Weiter geht es zur Brücke La Salve, von der aus man einen schönen Ausblick auf Bilbao hat. Da durch Bilbao ja der Fluss "La Ría" fließt, gibt es entsprechend viele Brücken. Eine weitere bekannte heißt "Zubizuri" - euskaraisch für "weiße Brücke". Dass man entlang des Flusses so viele bunte Gebäude sieht, war nicht immer so. Bilbao war früher eine Industriestadt und sämtliche Fassaden waren verschmutzt. Innerhalb der letzten Jahre hat man aber begonnen, sie zu restaurieren - das Ergebnis ist eine farbenfrohe Stadt. Eines dieser Gebäude ist das Rathaus, vor dem eine weitere schöne Skulptur (und ein ziemlich orignieller Kastanien-Verkaufsstand) zu finden ist. Durch die Gassen von Bilbao geht es weiter zum Plaza Nueva, dann zur Kathedrale, zu einem Bahnhof mit einer beeindruckenden Abbildung der Stadt und dann zum Mercado de la Ribera, einer Art Einkaufszentrum. Am Rückweg geht es zu Kirche und Brücke de San Antón, vorbei am Teatro Arriaga und dann zu Azkuna Zentroa, dem Kulturtreffpunkt der Stadt. Wenn man durch das Gebäude geht, gleicht keine Säule der anderen und schaut man nach oben, sieht man Menschen schwimmen - dort ist ein Schwimmbad mit durchsichtigem Boden. Bevor es wieder zum Bus geht, überqueren wir noch am Chavarri Palace und einem Laternen-Kunstwerk und anderen beeindruckenden Gebäuden vorbei.
Und dann geht es auch schon wieder nach Hause. Was bleibt, ist ein schöner Eindruck einer faszinierenden Stadt und das Wissen, dass ein Wochenendausflug hierher sicher nicht schaden kann. Es gibt noch viel mehr zu sehen und das Guggenheim-Museum möchte ich dann doch auch mal von Innen sehen...