viethaibodscha2019
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Wenigstens kein Malaria (bis jetzt!)

Veröffentlicht: 03.08.2019

So gerne wir euch einen fröhlichen Blogeintrag präsentieren wollen, so tut es uns leid, aber that's not going to happen. Das wird jetzt eher so ein Eintrag ala "Reisen ist nicht einfach nur cool und spannend und nice, sondern auch einfach mal scheisse." oder auch "mit Vietnam ist nicht gut Kirsche essen" - oder "jetzt wollen wir uns mal auskotzen, wir haben genug von positiv".

Gut, alles fing damit an, dass wir zu einem kleinen asozialen Bahnhof in der Nähe des letzten Hotels gefahren sind. Wir merkten dann, dass wir die Zugtickets auf ein falsches Datum gebucht haben. Wie konnte das passieren? Folgendermassen sieht die Auswahl aus, wenn man einen Zug für den 30.8. bucht:
4:30 - 16:00
13:00 - 24:00
18.00 - 5:00
00:50 - 11:50
Tip top, dachten wir uns und buchten die letzte Option (mit dem Gedanken, dass das Datum bis Betriebsende gilt, so wie z.B. bei einem SBB Tagesticket). War dann nicht so... Wir hätten das 00.50 Ticket auf den nächsten Tag, also den 31.8 buchen müssen. Oke, da sind schon einmal 85.- pro Person im Eimer - geil. Dann rattert es weiter im Kopf. Hmm, das letzte Mal waren die Züge schon 24h vorher ausgebucht, d.h. wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass es jetzt noch Platz hat? Hmm, toll, an dem kleinen Bahnhof hat es weit und breit kein Hotel, d.h. wir müssten auf der Strasse übernachten - supi. Am Bahnhof angekommen fanden wir keine Person am Schalter. Irgendwann kam jemand, konnte jedoch wieder einmal kein Englisch, doch glücklicherweise haben wir es tatsächlich noch geschafft zwei Plätze zu ergattern. Im Zug war dann ca. 4h alles oke bis sich um etwa 4-5h Morgens eine alte Frau mitten auf mein Bett gesetzt hat und sich weigerte fortzugehen. Zitat: "Foreigner, foreigner - I sleep her, you somewhere else". Ich (Barbara) habe alles versucht um sie loszuwerden (sammt kicken, ich bin nicht stolz darauf) - chancenlos. Ich musste dann Näthu wecken und als er mit strengem Ton sagte, sie soll doch hoch gehen, ging sie ins obere Bett. Sie liess aber die Tür offen und lauerte in der Kabine herum so, dass ich schlussendlich nicht mehr wirklich schlafen konnte. In Hanoi angekommen merkten wir: Hanoi ist nicht so geil! Laut, dreckig, schlimmer Verkehr und alle Leute sind restlos gemein! Ausserdem machten sich wieder extreme Bauchschmerzen und Magendarm-Probleme bemerkbar. ABER wir wussten, es wird sich alles lohnen, weil wir eine zweitägige, wunderschöne Bootsfahrt auf dem Halong Bay gebucht haben. Das wird das Highlight unserer Reise, wussten wir. Darauf freuten wir uns schon die ganze Zeit am allermeisten. Zum Glück kommt am Abend dann eine SMS: "Sorry, we have to inform you that your Tour is canceled because of the tropical storm coming". Die Frustration in diesem Moment müssen wir wohl niemandem erklären. Wir entschieden uns einfach für Bier, Bier, Bier und versuchten uns gegenseitig zu motivieren. So buchten wir ein neues Hotel, welches einen Indoor Spa, einen Jacuzzi im Zimmer und ein gratis Fitness anbietete, sowie ein Zimmer mit Balkon und Terrasse versprach. Tip top. Da angekommen merkten wir, dass das alles Humbug ist und alles, was wir fanden war ein Zimmer mit einer kleinen, dreckigen Badewanne. Kein Spa, kein Fitness, kein Jacuzzi, kein gar nichts.
Ab dem Zeitpunkt wollten wir wirklich nur noch nach Hause. Doch auch der kleine Hoffnungsschimmer verflog, als wir realisierten, dass dieser Sturm nun Richtung Land zieht und am 3.8. um genau 11.00 Hanoi erreicht. Schade nur, dass die Abflugszeit für unseren Flug am 3.8. um 11.10 ist und bekannt ist, dass Flüge in solchen Stürmen oft gestrichen werden. Ah und tiptop ist ja auch, dass der Weg nach Bangkok direkt durch den Sturm führt. Wäre ja alles kein Problem, wenn nicht am selben Tag unser Flug zurück nach Europa von Bangkok aus fliegen würde. Ihr könnt euch vorstellen, wie nervös wir waren. Naja, wenigstens gibt es in Bangkok keine Stürme. Dafür aber Bombenangriffe. Hurra diese Welt geht unter.

Wir hatten dann aber doch noch ein bisschen Glück und der Sturm zog eher in den Süden und nicht direkt durch Hanoi. Trotzdem hat es extrem geregnet und wir waren dann sehr sehr erleichtert, als das Flugzeug, trotzt sehr nasser Startbahn, gestartet ist. Der Flug war mega turbulent (ist ja auch klar, wenn man durch einen Sturm fliegt), aber wir kamen sicher in Bangkok an. Hier warten wir nun 8 Stunden lang auf den Flug nach Oman. 8 Stunden sind lange in einem Flughafen, wo man für 10.- gerade mal so ein bisschen Nudeln bekommt. Naja, wir freuen uns auf jeden Fall wenn die 36 Stunden Rückreise vorbei sind!

Obwohl die Reise ein eher unchilliges Ende nahm, blicken wir trotzdem zurück und erinnern uns an ganz viel tolle Momente. Zuerst einmal Kambodscha: Von A bis Z ein super Land, mega tolle Reisegruppe, liebe Leute und wunderschöne Orte. Dann auch die Stadt Hoi An und v.a. die Zeit in Phnong Nha bei den Höhlen. Und das Allerbeste: Wir haben das gemeinsam durchgestanden! :)

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