Vier Reifen und zwölf Pfoten
Vier Reifen und zwölf Pfoten
vakantio.de/vier-reifen

Ein Glückstag

Veröffentlicht: 07.02.2022

#15 Aguadulce

Heute ist ein Glückstag. Berry musste zum Tierarzt, die Blutwerte überprüfen. Ich weiß nicht, ob der Termin für Berry schlimmer war oder für Icke. Sie konnte schon zwei tage vorher nicht mehr richtig schlafen, für Berry begann der Stress erst, als die Tür zur Praxis aufging und er den Geruch wahrnahm. Der Wartebereich bildete mit der Anmeldung das Zentrum, von dem aus einzelne Behandlungszimmer abgingen. Es war ungemein viel los, aber das schien die verschiedenen Tierchen mehr zu stören als ihre Frauchen und Herrchen. Was war das für ein munteres Gebrabbel! Ich hatte das Gefühl, die Tierärzte mussten sich entschuldigen, wenn sie ihre Patienten abholten, nach dem Motto: „Verzeihen Sie bitte, dass ich Sie unterbrechen muss, aber Ihr Wuffi wär jetzt dran.“ Schade, wir hatten einen Termin und mussten nicht lange warten …

Der Arzt sprach ungefähr so gut Englisch wie ich Spanisch, aber mit Ickes Unterstützung bekamen wir das irgendwie hin. Mein Schatz war auch bestens vorbereitet: Sie hatte alle Befunde und Behandlungsprotokolle dabei und dazu die wichtigsten Begriffe auf Spanisch vorbereitet. Zur Untersuchung und Blutentnahme mussten wir ins Wartezimmer, ohne Berry. Ein komisches Gefühl. Aber bald war alles vorbei. Wir konnten mit Berry einen Kaffee trinken gehen und sollten in 30 Minuten wieder da sein. Das ging aber schnell! In Deutschland dauerte die Analyse der Blutwerte länger.

Berrys Werte waren perfekt. Icke musste gegen Tränen kämpfen. Kein Cortison mehr. Berry war wieder gesund – bis auf seine Pfote. Was auch immer sein Blut zerstört hatte, es hatte den Kampf gegen den kleinen Teufelskerl verloren. Im Oktober oder November hätte keiner mehr auch nur einen Cent auf ihn gewettet. ¡Bien hecho Berry!

Besser hätte der Tag nicht beginnen können. Auf unserem Rückweg kamen wir an der Taverne vorbei, wo wir am Freitag unsere Gasflasche bekommen sollten. Als der Sohn der Wirtin uns sah, winkte er uns herein. Er zeigte auf sein Auto: „Propan“, sagte er und strahlte. Er öffnete den Kofferraum und da strahlten zwei Flaschen in leuchtendem Orange heraus. Ich durfte mir eine rausholen. So eine Flasche wiegt 25 Kilogramm, aber für mich war das in diesem Moment kein Thema – es wurde erst eins auf den 300 Metern zum Wohnmobil. Aber jetzt war ich schon so richtig warmgelaufen. Eingebaut, angeschlossen, ausprobiert – als hätte ich noch nie etwas anderes gemacht.

Und als ich nach Hause kam, stand da ein Teller auf dem Tisch mit zwei Schweineohren drauf.

Ach, wie wäre das schön, wenn es solche Tage öfter geben würde.

P.S.: Oben sind noch ein paar Bilder von unserem Ausflug am Sonntag ans Kap Entinas-Sabinar, wo es einen Leuchtturm gibt und ein Vogelschutzgebiet, das zwischen zwei Salinen liegt.

Antworten

Spanien
Reiseberichte Spanien