Veröffentlicht: 30.10.2024
Ich habe gut geschlafen und bin gegen 5:45 wach geworden. Ich habe mir den Wecker auf 6 Uhr gestellt, aber war davor schon wach. Obwohl ich heute keine lange Strecke gehen werde, wollte ich trotzdem so früh es geht los, um vor der Regen anzukommen. Ich habe mir ein kleines Frühstück gemacht. Das Beste ist einfach ein Kaffee. Auf Essen kann ich echt verzichten, aber so ein Kaffee macht den Start in den Tag einfach besser. Dann habe ich meine Sachen gepackt und bin los. Es tatsächlich: Es hat in der Nacht geregnet, aber gerade ist es trocken. Es ging schnell aus der Stadt raus und dann musste ich gut 1,5 Kilometer an der Schnellstraße entlang im Dunklen mit Stirnleuchte. Es war schön gefährlich, wenn Lkws 10 Zentimeter neben dir vorbeifahren, aber es war der einzige Weg. Nachdem ist dies geschafft hatte, hätte ich mich fast verlaufen, aber dann doch den richtigen Weg in den Wald gefunden. Der Regen begann und der Weg wurde zunehmend matschiger. Im Trockenen ist der Weg schon eine Herausforderung, aber im Regen war es eher eine Rutschpartie als Wandern. Ich war mit meinen Wanderstiefeln komplett im Schlamm eingegraben. Und öfters war ich kurz davor, auszurutschen. Und der starke Regen und die Dunkelblau hat es nicht besser gemacht. Zudem bestand der Weg oft aus Sand und der war vom Regen natürlich komplett aufgeweicht. So langsam begann alles nass zu werden.
Unterwegs habe ich keine anderen Pilger getroffen. Ich habe nur die Fahrradspuren gesehen von den zweien, die gestern in meiner Unterkunft geschlafen haben.
Es wurde hell, aber der Regen blieb und hält sich konstant stark. Auf dem gesamten Weg ist keine Hütte gewesen, wo man sich mal unterstellen konnte. Und oft genug hatte ich keine Lust mehr, aber es bringt ja nichts. Zurück gehen würde fast genau so lange dauern. Also bin ich weiter und habe über alles mögliche mit mir selbst philosophiert. Dann hatte ich tierische Gesellschaft. Ein Schild zeigte an, dass mein Zielort noch 6,9km entfernt liegt. Aufgrund des Regens habe ich gar nicht die Uhrzeit oder Distanz gecheckt. Aber die Zeit bzw. die Strecke ging nur langsam voran, was vor allem an dem weichen Untergrund liegt. Wäre ein Taxi durch die Pampa gefahren, hätte ich es genommen, aber hier fuhr gar nichts. So ging ich weiter und dann neben einer Schnellstraße. Von weitem konnte ich meinen Zielort schon sehen, doch es dauerte noch über eine Stunde, bis ich da war. Zum Glück war kurz davor eine Carrefour Express, ein kleiner Supermarkt, wo ich mir ein paar Dinge kaufte. Und dann kam ich an der Unterkunft an um kurz vor 11 Uhr. Keiner war da. Deswegen habe ich die Besitzerin angerufen, die in einer Minute vor Ort war. Es war ein Traum, endlich die Schuhe auszuziehen, zu duschen und trockene Sachen anzuziehen, auch wenn die Dusche nicht warm und nicht kalt war. Genau in der Mitte. Und dann habe ich mir mein Ciabatta mit Hummus gut schmecken lassen.
Jetzt habe ich noch den ganzen Tag, aber wegen des Regens werde ich wohl auch nicht nochmal raus. Aber ich habe für später noch etwas zu essen und habe ein Einzelzimmer für 17€. Alles ist sauber. Ich kann mich nicht beschweren.
Ich plane die nächsten Tage. Die nächsten 2 Tage soll es noch regnen, aber dann soll die Sonne zurückkommen. Ich hoffe es. Gegen etwas Regen habe ich nichts, aber dieser Dauerregen ist schon blöd, erst Recht, wenn man nach einer Stunde schon klitschnass ist, die Schuhe ebenso und es keine einzige Möglichkeit gibt, sich unterzustellen.
In dem Sinne werde ich mich bestimmt später nochmal melden.