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18. Tag 16 nach Montamarta

Veröffentlicht: 13.11.2024

Gestern ist es noch ordentlich voll geworden. In meinem Zimmer kamen 2 Leute, Hermann, ein Italiener, der aber Deutsch konnte, und Simone aus Leipzig. Die Beiden gehen schon seit paar Tagen zusammen. Wir reden etwas. In den anderen Zimmern sind von der Sprache nach Holländer. 2 Leute bestellen sich das Abendessen beim Besitzer, was sich aber laut dem Reiseführer nicht lohnen soll. Ich hatte meine Reste gegessen und bin im Bett geblieben. Ich fand es so kalt. Und bin dann früh ins Bett. 

Morgens um 4:20 bin ich wach. Ich habe leise meine Sachen gepackt und sie in die Küche getragen. Ich glaube, der Italiener wurde wach, aber ich war wirklich leise. Ich habe gefrühstückt und mich dann mit fast allen meinen Kleidern bewaffnet, denn es waren sage und schreibe 1 Grad draußen und es sollten heute maximal 5/6 Grad werden. Ich hatte 1 Shirt, 2 lange Shirts, eine Pulloverjacke, eine Mütze, 2 Schals und mein Regenponcho an. Und wie ich raus gegangen bin, muss ich sagen, dass der Zwiebel-Look wirklich wirkt. Mir war nicht kalt außer an den Händen. Wobei mit der Zeit die Kälte auch durch den Wind mehr wurde. Aber so bin ich um 4:40 los. Auch deshalb so früh, weil heute eine lange Etappe anstand. Es ging relativ schnell in den Wald und auf Felder. Ich habe heute verhältnismäßig wenige Fotos gemacht, weil meine Hände einfach so kalt waren. Ich habe keine Handschuhe mitgenommen. Letzten Winter auf dem Jakobsweg hatte ich welche dabei, aber nie getragen, weil die eh nicht warm halten und man sie ständig ausziehen muss wegen dem Handy. In der nächstgrößeren Stadt waren gefühlt noch alle am Schlafen. Und es ging wieder in den Wald. Auch wenn auf den heutigen Tag wenige Tiere zusammen waren, war es landschaftlich eine schöne Etappe. Was ich noch vergessen hatte zu sagen, dass ich zwar gut geschlafen habe, aber sehr schlecht geträumt. Erinnern konnte ich mich wieder nicht genau, aber es waren keine angenehmen Träume und irgendwie hatte ich auch nicht so die beste Laune auf der Weg, was aber auch an der Kälte lag. Und irgendwann habe ich Zamora in der Ferne gesehen und es noch genau 2,5 Stunden gedauert, bis ich dann wirklich dort war. Das ist wirklich zermürbend, wenn man die Stadt sieht und denkt sich, dass man gleich da ist, aber dann noch so lange gehen muss. In Zamora musste ich einen kleinen Umweg gehen, weil die Steinbrücke, der eigentliche Weg, gesperrt ist. Ich habe mich ein wenig umgeschaut in der Stadt und es gibt dort einige Kathedralen, aber mir war einfach zu kalt, um mir alles anzuschauen und so habe ich kurz im Supermarkt ein paar Joghurts geholt und kurz auf der Bank Rast gemacht. Aber nicht zu lange, denn es war immer noch kalt. Vor der Pause habe ich noch überlegt, ob ich vielleicht die Pulloverjacke ausziehe, aber mich dann dagegen entschieden. Klar war es etwas warm, als mal die Sonne raus kam, aber überwiegend war es kalt und zudem wurde der Wind immer extremer. Dann bin ich weiter gezogen und erstmal aus der Stadt raus. Dann ging es ein Stück über die Autobahn und dann noch durch einen Ort, um danach wieder neben der Autobahn auf einer Schotterpiste entlang zu laufen. Das Gute ist, dass man sich dann nicht verlaufen kann. Nur ging es auf dieser Straße noch 13 Kilometer entlang. Ich habe einen Pilger gesehen, der aber kurz bevor ich ihn überholte, eine Pause machte und dann habe ich noch 2 Spanier getroffen, aber bin weiter, weil die sehr langsam waren. Mein Ziel war es, nach dem Ort noch 12 Kilometer weiter in eine Spendenherberge, die sehr schön sein soll und ich glaube, ich würde das auch zeitlich schaffen, aber das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung, denn es fing im Ort an zu regnen und laut der Wetterapp auch die nächsten 3 Stunden. So entschied ich mich um und blieb im Ort. Ich habe vorsorglich schon mal ein Einzelzimmer für 25€ reserviert. Und genau zu dem bin ich hin. Und ich muss sagen, dass es echt ein schönes Zimmer ist. Mit Heizung, die ich direkt auf höchste Stufe gestellt habe. Bin dann duschen und dann ins Bett. Der Supermarkt ist zwar um die Ecke, aber es regnete und ich hatte keine Lust mehr raus in die Kälte. Also habe ich meine letzten Reste verdrückt und habe es mir im Bett mit der Heizung bequem gemacht. Heute waren es stolze 55 Kilometer und ich glaube, ich hätte auch mehr geschafft, aber mit Regen wäre es halt schon ekelhaft geworden. So werde ich morgen 47 Kilometer gehen. Ich lege mich gleich ins Bett und werde heute nichts weiter machen. In dem Sinne. Bis morgen

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