Veröffentlicht: 11.11.2024
Der Tag begann heute sehr früh. Mit Mitbewohner kam gestern gegen 23 Uhr wieder vom Kaffeetrinken. Er macht heute einen Ruhetag, weil seine Beine schmerzen. Gegen 1 Uhr hab ich ihn nochmal kurz gehört, als er im Bad war. Aber er hat versucht, kein Lärm zu machen. Um 4:40 bin ich wach und habe direkt meine Sachen genommen. Das habe ich mir im Urlaub wieder so angewöhnt, morgens nach dem Wecker direkt raus und nicht noch liegen bleiben. Ich hoffe, das behalte ich nach dem Urlaub auch bei.
Ich bin dann in die Küche, umgezogen und mir dann Kaffee und Kekse zum Frühstück einverleibt. Ein Schokocroissant habe ich mir noch eingepackt für unterwegs. Die Besitzer der Herberge meinten, ich kann mir nehmen, was ich möchte. So eine Albergue ist wirklich etwas besonderes und sie haben einem auch angeboten, wenn eine Fluss überflutet ist, uns auch abzuholen und zu helfen. Ich habe kurz geruht und bin dann gegen 5 Uhr raus. Deswegen auch so früh, weil heute 50 Kilometer auf dem Plan standen. Ich bin schnell aus dem Ort raus und dann über die Landstraße, die aber zu dieser Ort und ich glaube sonst auch, selten benutzt wird. Erst heute ist mir aufgefallen, wie viele Sterne am Himmel sind. Das ist echt schön. Die konnte man eine Zeit lang sehen, nur wie es später in den Wald ging, musste ich mich darauf konzentrieren, mich nicht zu verlaufen und nicht hinzufliegen, denn der Weg ging oft über Felder mit großen Steinen. Und es war noch stockdunkel. Ich habe wohl ein paar Vögel erschreckt, die mich dann erschreckt haben, als sie panisch los geflogen sind. Und dann habe ich im Wald wohl noch paar andere Tiere verschreckt, aber ich konnte nicht sehen, welche. Ist schon etwas unheimlich, so morgens um 5 im Wald auf Wiesenpfaden. Es war zudem auch sehr nebelig und dann ging es einen Berg hoch. Es lagen viele Blätter auf dem Boden und da musste ich aufpassen, nicht auszurutschen. Es wurde langsam hell, aber der Weg war sehr schlecht gekennzeichnet. Ich glaube, ohne meine App hätte ich mich safe verlaufen, denn der Weg ging meist über Felder und Wiese. Als ich von weitem eine Straße sah, hoffte ich, dass es dort weitergeht, denn meine Schuhe waren durch das Gras schön feucht und zur Abwechslung wäre es schön, nicht bei jedem Schritt genau hinzuschauen, wohin man treten muss. Und ja, es ging auf der Straße entlang. Was ich nicht wusste war, dass ich nun über 3 Stunden auf dieser Straße bleibe. Nach einiger Zeit ist dann die Sonne aufgegangen. Schade, dass ich mir im Alltag nie oder selten die Zeit nehme, den Sonnenauf- oder untergang anzuschauen oder ihn zu genießen. Muss das definitiv auch in mein Alltag mehr einbauen. Die Straße war zum Glück auch nicht viel befahren. Alle 15 Minuten kam mal ein Auto vorbei. Achso: Er war heute Morgen außergewöhnlich kalt. Ich war froh, dass ich mir in der Unterkunft noch ein langes Shirt drunter gezogen habe, sonst hätte ich echt gefroren. Es waren glaube ich 7 oder 8 Grad. Und ich überlege auch, ob ich wieder meine lange Hose anziehen soll. Hab doch schon sehr an den Beinen gefroren und zur Not kann ich sie ja immer noch hochkrempeln. Und zudem war es den ganzen Tag über extrem windig. Ich hatte wieder etwas tierische Unterstützung am Rand und wurde desöfteren wieder begafft. Ich frage mich manchmal, was die Kühe oder Rinder so denken oder ob die überhaupt komplex denken. Den ganzen Tag über habe ich niemanden getroffen. Dann hätte ich nach links abbiegen können zu einem Dorf, wo aber eh nichts ist außer einer Herberge, zu der ich nicht hin möchte, also bin ich gerade weiter und 4 Kilometer weiter kam ich an dem nächsten Ort an namens Morille. Hier gibt es auch nicht viel, aber ein paar Bars und 2 Herbergen, aber gefühlt war die Stadt verlassen, wobei ich 2 Autos hab fahren gesehen. Kurz von Ende habe ich eine schöne Bank gesehen, die ich mir auserkoren hatte für meine Pause. Schuhe aus, Socken auch. Etwas Kleines Essen und dann noch entspannt hinlegen. So verläuft in der Regel meine Pause. Ich muss schauen, dass ich nicht zu lange Pause mache, weil man danach immer schwer in Gang kommt und das abhängig von der Länge der Pause. So bin ich dann los und es ging über Kieselstraßen und Feldwege weiter. Ich hatte noch 20 Kilometer vor mir, aber in der Ferne konnte man schon Salamanca sehen, doch das ist jedes Mal aufs Neue ein wenig ermüdend, denn der Kopf denkt "Cool. Ich sehe Salamanca, also sind wir gleich da". Dann gehe ich automatisch langsamer, aber ich habe für die Strecke einfach noch über 4 Stunden gebraucht. Ich bin dann noch einen kleinen Hügel hoch, wo es oben ein Kreuz gibt. Danach ging es fix und eh ich mich versah, bin ich schon durch das erste Wohngebiet Salamancas. Nur da es so eine große Stadt ist, ist es zum Kern der Stadt schon nochmal knapp eine Stunde gewesen. Ich bin im Park noch einem Hund begegnet, der mich aggressiv angebellt hatte. Der Besitzer meinte, er tut nichts, aber konnte ihn nicht einfangen. Niemals habe ich einen schlechter erzogenen Hund gesehen als dieser. Der Mann ist dann weg gerannt, in der Hoffnung, der Hund folgt ihm, aber das tat er nicht. Er blieb bestimmt 5 Minuten bei mir. Ich bin zuerst ein paar Mal stehen geblieben, aber er hat seinen Hund nicht eingefangen bekommen und so bin ich weiter. Zum Glück ist es dann doch zurück zu seinem Herrchen. Ich bin über zwei Brücken und habe dann die große Kathedrale schon gesehen. Die gesamte Stadt hat beeindruckend Bauwerke zu bestaunen und ich glaube, diesen Ort kann ich definitiv noch mal besuchen. Ich habe mir dann alles ein wenig angeschaut und habe ein paar Fotos gemacht. Dann aber bin ich in einem Supermarkt und dann in die Unterkunft. Hier habe ich mir ein Hotelzimmer für 28€ gebucht und es ist alles sauber und hygienisch. Und das Beste: Der Wasserdruck ist der Dusche war so extrem, dass ich danach wieder komplett frisch war. Dann habe ich meinen Einkauf verzehrt und ich kann sagen, dass Hummos mit warmem Brot oder Baguette die beste Kombi ist. Ich hatte überlegt, noch kurz raus, aber ich muss mein Hotelzimmer ja nutzen. Ich habe die Heizung hoch gedreht und mich im Doppelbett wohl gefühlt. Ich habe die nächsten Routen und Tage durchgeschaut, aber wegen des Wetters kann man nicht so genau planen, aber das ist nicht so tragisch, da ich die nächsten Tage wieder in Herbergen schlafe, wo ich nicht reservieren kann. Und da kann ich ja flexibel sagen, dass ich mehr laufe oder einfach im Ort bleibe. Ich werde heute früh schlafen, denn der Tag war anstrengend und trotzdem bin ich sehr zufrieden, dass trotz der 50 Kilometer ich keine körperlichen Wehwehchen habe. So kann es weiter gehen. In dem Sinne melde ich mich morgen.