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Heimreise und Resümee

Veröffentlicht: 23.08.2024

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe mitgereisten Lehrerinnen, liebes Lehrerkollegium und alle, die meinen Reiseblog gelesen und verfolgt haben. Heute beginnt unsere Heimreise direkt von London aus, über Dover zurück ins wunderschöne Leukersdorf. Für mich ist es nun an der Zeit, die Reise einmal Revue passieren zu lassen, die Erlebnisse und gemeinsame Zeit zu verarbeiten. Vorab sei schon einmal gesagt, dass es eine einmalige Erfahrung war, mit jungen Menschen eine solche Fahrt durchzuführen. Diese Erfahrung hatte positive und negative Seiten.

Gleichzeitig möchte ich aber auch mein Wort an die Eltern richten. Mir ist durchaus bewusst, dass das eigene Kind oder die eigenen Kinder im Vordergrund stehen und beschützt werden sollen. Das ist naturgegeben auch gut so. Aber wir alle, ich nehme meine Frau und mich nicht aus, sollten das Ziel im Fokus haben, die Kinder auf ihr späteres Leben vorzubereiten und ihnen auch zeigen, dass manche Probleme, die im weiteren Leben auftreten werden, auch eigenständig gelöst werden müssen. Was meine ich damit?

Unsere Kinder werden zu gegebener Zeit eine Lehrstelle oder Studium antreten. Dies wird nur in den seltensten Fällen in Leukersdorf, Mittelbach, Grüna, Reichenbrand, Siegmar, Lugau oder Ursprung sein. Uns (Eltern) wird es nicht gelingen, alle Probleme FÜR UNSERE KINDER zu lösen. Wir können nicht beim Professor anrufen, wenn er eine schlechte Note erteilt hat oder beim Ausbilder oder Vermieter, wenn der Ton etwas rauer war. Wir müssen vielleicht auch langsam die Wohlfühl-Schutz-Blase platzen lassen. Die zwei mitfahrenden Lehrerinnen waren, aufgrund eingehender E-Mails, bereits weit vor dem Passieren der Deutschen Grenze damit beschäftigt, mit Hilfe von Sara, die Gästeaufenthalte zu reorganisieren. Dies zog sich bis einschließlich Sonntag bis zum Ausflug an die Steilküste hin. Ich habe hier größten Respekt vor allen 3 Damen, die ihr Möglichstes getan haben um allen Wünschen gerecht zu werden. Wir sind jedoch auf einer Studienreise und nicht auf einer luxuriösen Ferienreise. Einen namhaften englischen Zauberer habe ich im Bus auch nicht finden können und damit waren leider die Möglichkeiten begrenzt und ließen es nicht zu, die Wünsche aller Mitgereisten vollständig zu erfüllen.

Ihre Kinder werden mit Sicherheit viel zu erzählen haben. Bitte hinterfragen Sie auch hier und da einmal mit etwas Abstand. Mein alter Deutschlehrer pflegte immer zu sagen: "In der Übertreibung liegt die Anschaffungskraft." Der Schein trügt auch manchmal. Ich bin mir sicher, dass genügend positive Erfahrungen bei Ihren Kindern übrig bleiben werden. 😉 Gleichzeitig wurde hoffentlich gelernt, dass eine Bus- oder Rastplatztoilette nun einmal keinen Duft nach Frühlingswiese versprüht.

Eine der größten negativen Seiten meiner Reise war es, zu meinem Bedauern mit ansehen zu müssen, dass bei den mitgereisten Jugendlichen - alle mit XY-Chromosomenpaar UND in Summe auch nur 1/6-tel ALLER mitgereisten Schülerinnen und Schüler - ein recht hohes Maß an Respektlosigkeit gegenüber Mitschülern, aber vor allem gegenüber Erwachsen (egal ob mit deutschem oder englischem Pass) herrschte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies in den Vereinen, wo die Kinder vielleicht aktiv sind, auch so toleriert wird. Ich von meiner Seite würde es nicht. Nicht bei unseren Auszubildenden im Betrieb und auch nicht im Vereinsleben. Und ich rede hier nicht von hormonellen Stimmungsschwankungen oder auch Übermüdung. Ich werde natürlich keine Namen nennen. Fragen Sie einfach selbst ihre Kinder. 😉 Persönliche Rückfragen sind natürlich an meine private E-Mailadresse erlaubt. Die Kontaktdaten können an der Schule erfragt werden.

Aber ich möchte meine Blog nicht negativ enden lassen. Mit sehr vielen Schülerinnen und Schülern bin ich etwas näher in Kontakt gekommen, konnte angeregte Gespräche führen, witzige Themen besprechen und habe sie auch positiv anders kennengelernt, wie ich es gehört bzw. bei den Festen in der Schule erfahren habe. Einige haben meinen durchaus leicht trockenen Humor verstanden, andere halt nicht. Ich von meiner Seite aus, kann aber trotz negativer Erfahrungen, ein positives Fazit aus dieser Reise ziehen. Von den 30 Jugendlichen war der Großteil freundlich, witzig, humorvoll, gesprächig, höflich, zuvorkommend und sehr sympathisch. Trotz der Anstrengungen der Reise an sich, habe ich meine Entschluss diese zwei Klassen als Betreuer zu begleiten, mitnichten bereut und würde meine Entscheidung jederzeit wieder so treffen, wie ich es getan habe. Es war mir eine große Freude.

Zu guter Letzt möchte ich mich bei Sara für die gute Organisation, bei unseren Busfahrern Jakub und Andrej für die gute Hin- und Rückfahrt sowie die Fahrten zur Schule und den Sehenswürdigkeiten, bei den zwei Lehrerinnen für das Engagement, bei der stellvertretenden Schulleiterin für Planung im Vorfeld und last but not least bei Ihnen, liebe Eltern, bedanken, dass Sie uns als Betreuer das Vertrauen geschenkt haben, über ihre Kinder mit Gottes Hilfe zu wachen und sie wieder auf sicheren Pfaden zurück nach Hause zu bringen. Ich hoffe, der etwas andere Reiseblog, war für Sie leicht und etwas humorvoll zu lesen und vielleicht auch etwas aufschlussreich das Ganze einmal aus dem Blickwinkel eines (fremden) Außenstehenden miterlebt zu haben.

Vielen Dank und bleiben Sie gesund.

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