Veröffentlicht: 23.12.2019
Für heute habe ich einen Ausflug ab San José gebucht. Um 7 Uhr werde ich beim Hotel abgeholt. Auf dem Weg zum Vulkan Irazú halten wir kurz in Cartago. Gegründet wurde die Stadt 1563 von einem spanischen Gouverneur und wurde dann nach dem Ausbruch des Vulkans Irazú im Jahr 1723 zerstört. Die Erdbeben im Jahr 1841 und 1910 richteten dann nochmals schwere Schäden an. Cartago war einst Hauptstadt von Costa Rica, 1823 wurde der Regierungssitz nach San José verlegt. Heute hat die Stadt an die 160.000 Einwohner.
Wir halten kurz bei der Ruine der Kirche. Sie wurde zweimal zerstört, einmal vom Vulkan 1841 und dann nochmals beim Erdbeben 1910. Heute stehen nur noch die Außenmauern und im Inneren befindet sich ein kleiner Park, in dem man flanieren kann.
Weiter geht es dann zum Vulkan Irazú, 3432 m hoch, größter und höchster Vulkan Costa Ricas. 15 größere Eruptionen wurde aufgezeichnet, die letzte im Jahr 1963. Der Hauptkrater ist 1050 m breit und 300 m tief. Unser Problem: es regnet ziemlich heftig und ist sehr nebelig. Ich gehe trotzdem zum Krateraussichtspunkt - ca. 200 m. Und siehe da, es reisst kurz auf und man sieht den blauen Kratersee. Wir fahren bei strömenden Regen wieder bergab, der allmählich nachlässt. Heute ist Sonntag und es sind viele Radfahrer unterwegs, die die 35 km lange Strecke ab San José mit dem Rad zurücklegen. Es gibt hier auch einen internationalen Wettkampf, zu dem Radfahrer aus ganz Amerika anreisen.
Hier ist die Erde sehr fruchtbar (Vulkanerde) und es ist der reinste Obst- und Gemüsegarten. Eir sehen momentan Kartoffelpflanzen, Zwiebeln und Karotten.
Nun steht die Bootsfahrt auf dem Sarapiqui-Fluß auf dem Programm. Durch den riesigen Nationalpark Braulio Carrillo steuern wir unser Ziel an. Dieser Nationalpark ist komplett unbewohnt und bis auf die Nationalstraße, die ihn durchquert, ohne Infrastruktur. Keine Pfade, keine Wege, nur Wald und viele Tiere. Angeblich wohl sehr viele Schlangen. Und viele kleine Wasserfälle direkt an der Straße. Wir schippern auf dem Fluß Sarapiqui flußabwärts. Dieser fließt bald mit dem Fluß Rio Viejo zusammen. Wir sehen diverse Wasservögel, Leguane, Brüllaffen und Krokodile. Nach einer Regenpause sind die Wasserschleusen wieder geöffnet. Das Boot hat glücklicherweise ein Dach. Wir halten an einer schönen Lodge am Fluß. Eine Ausflügler haben weitere Aktivitäten gebucht, wie Zipline oder Reiten. Obwohl es schüttet, nehmen sie an diesen gebuchten Extras teil, während wir uns in der schönen Ranch niederlassen. Essen ist dann sehr, sehr lecker. Es gibt ein kleines Büffet und selbstgemachte Limonade.
Auf der Rückfahrt zu unserem Minibus posiert noch ein Krokodil für uns. Alle anderen Krokodile, die wir auf der Herfahrt erspäht hatten, waren so schnell im Wasser verschwunden, das wir sie nicht fotografieren konnten.
Bis zum Bau der Eisenbahn war der Fluß Sarapiqui ein wichtiges Transportmittel für Bananen, Ananas und Kaffee in die USA.