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0.12.2019 La Fortuna nach Juanilama

Veröffentlicht: 20.12.2019

Nachts hat es geschüttet wie verrückt. Als wir nach dem Frühstück losradeln, regnet es immer noch stark. Dazu kommt heftiger Gegenwind. Die ersten 25 km sind flach. Heute fahren wir die gesamte Strecke auf asphaltierten, stark befahrenen Straßen.
Aber es geht ganz gut und nach der Hälfte der Strecke lässt der Regen nach und am Schluss ist es sogar ganz trocken. Die letzten 10 km sind sehr hügelig. Und dann sind wir in Santa Rosa und das war's dann mit dem Radfahren. Heute waren es dann 45 km.

Von dort geht es mit dem Bus weiter zum kleinen Ort Juanilama. Dort werden wir nicht in Hotels, sondern in Zimmern von Privatpersonen übernachten.

Sechs von uns werden im ersten Haus untergebracht, bei Francesca, und drei von uns schlafen bei Elena. Mit den beiden Jungs werde ich bei ihr untergebracht.

Ich bekomme wieder ein Einzelzimmer mit eigenen Sanitäranlagen. In der Reisebeschreibung stand, dass es gemeinsame Duschen und Toiletten geben wird und wir uns Mehrbettzimmer teilen müssen. Ist also überraschend konfortabel. Zudem funktioniert hier das Internet.

Wir essen bei Ellie zu Mittag. Es ist alles selbst gemacht mit Gemüse aus dem Garten. Viel Auswahl, sehr lecker und wir können essen, so viel wir wollen.

Dann gibt es eine kleine Tour und Erklärungen zum Ort Juanilama. Vor 29 Jahren gab es hier einen Bauernhof, der von einer Person bewirtschaftet wurde. Er wollte verkaufen. Der Staat kaufte es und verteilte jeweils 6 Hektar an 125 Haushalte, die Land brauchten. Es gab weder eine Straße noch Elektriztät und Wasser. Man kam nur mit dem Pferd nach Juanilama. Nach 6 Jahren hatte der Ort dann Infrastruktur mit Wasser, Strom und einer ungeteerten Straße. Das Wasser ist 100 % Trinkwasser. Es kommt aus den Bergen.

Es gibt auch einen Wald von 19 Hektar, der allen gehört. Anfangs gab es keine Regeln und es wurden nach Gutdünken Bäume gefällt und Tiere gejagt. Jagen ist in Costa Rica verboten, aber das ist hier so weit draußen, dass die Leute es trotzdem machten. Dann wurden Regeln zum Erhalt des Waldes eingeführt.

Wir machen dann eine kleine Tour durch ein landwirtschaftliches Anwesen. Wir probieren Juanilama, eine Art Minze, nach der der Ort benannt wurde. Und Zitronengras. Zum ersten mal bekomme ich einen Zimtbaum zu Gesicht, von dem die Rinde für das Gewürz verwendet wird. Carlos zeigt uns ein paar Früchte, wie Guave. Diese sind in eine Plastiktüte eingehüllt, denn es gibt hier ein Insekt, welches die Frucht sticht und dann geht sie kaputt. Wir sehen Bananen, Yucca, Ananas und Pfefferpflanzen. Bei Yucca gräbt man einfach einen kleinen Zweig in die Erde und nach kurzer Zeit wächst der Baum. Nach einem Jahr kann die Pflanze geerntet werden. Man isst die Wurzel. Die Ananasernte kann hier alle 8-12 Monate stattfinden, weil hier nicht künstlich gedüngt wird. Auf den großen Plantagen, auf denen Chemie eingesetzt wird, kann man doppelt so oft ernten. Die Pfefferpflanze lebt zusammen mit einem Baum. Sie ist ein Parasit, kann bis zu 20 Jahre alt werden und sehr anfällig für Krankheiten. Kaffee wird hier auch angebaut, aber nur für den Eigenbedarf. Aufgrund der Höhe von ca. 700 m ist der Kaffee hier nicht so gut. Er wird normalerweise in höheren Lagen angebaut.

Danach gibt es eine Verköstigung von Kaffee oder Tee mit Zitronengras sowie Plätzchen aus Mais und Käse. Lecker.

Dann gehen wir zurück zu unseren zugeteilten Häusern. Der junge Sohn der Familie hat ein kleines Huhn (15 Tage alt) als Haustier. Es kackt uns gleich vor die Füsse.

Abendessen gibt es dann wieder bei Ellie.

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