Vater&Tochter. Eine Fahrt in die Erinnerung
Vater&Tochter. Eine Fahrt in die Erinnerung
vakantio.de/vater

Hallo ihr Neugierigen!

Veröffentlicht: 28.07.2018

Ein Ausflug in das Städtische Museum hat uns heute Vormittag die Geschichte, Flora und Fauna Vologdas sowie der Umgebung näher gebracht. Anatoli war ein kundiger Begleiter und ich beeindruckt von dem Wissen beider Männer!

Bei einem Päuschen im Garten des Kreml von Vologda haben wir in einem intensiven Gespräch darüber etwas erfahren, wie hier in der Region mit Historikern umgegangen wird, welche an der Aufklärung des Stalinismus arbeiten. Anatoli berichtete von Repressalien gegen einen Wissenschaftler, der über das Schicksal von Menschen forschte, die aus unterschiedlichsten Gründen inhaftiert waren. Seine Arbeit wurde vom Geheimdienst gestört, das Archiv sowie Computer beschlagnahmt und gegen ihn selbst Klage erhoben. Durch wirksame Zusammenarbeit ausländischer Journalisten und einheimischer Unterstützung konnte der Professor zumindest aus dreijähriger Haft entlassen werden...

Das hat uns gezeigt, wie schwierig es hier in diesem Land ist, an der Historie und der Erinnerung zu arbeiten. Und gleichzeitig ragen auch hier die einzelnen Familiengeschichten weit hinein in den Kontext der Erinnerung. Denn wie Papa schon sagt, ohne die Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der Geschichte, wissen wir erstmal nicht woher wir kommen und nicht worauf wir jeweils und innerhalb der Gesellschaft aufbauen können. Ohne das Gespräch und das gegenseitige Verzeihen wird es kein Fundament geben auf welchem sich Gesellschaften neutral begegnen und einen ehrlichen Umgang finden können.

Nach einer solch tiefen Auseinandersetzung haben wir uns zum Mittagessen begeben. Der Nachmittag war sehr ruhig und entspannt. Wir haben uns um die Dinge gekümmert, die für unsere Spendenaktion notwendig sind. Anatoli hat sich mit einer Schulleiterin in Jawenga- dem Nachbarort von Woschega und dem Schulamt in Woschega in Verbindung gesetzt. Am Dienstag nächste Woche werden wir die beiden Orte besuchen. Im Anschluss haben sich zunächst unsere Wege getrennt- Anatoli nach Hause und wir in den Supermarkt. Picknick gab es dann bei uns auf dem Hotelzimmer. Mit einem abendlichen Spaziergang haben wir den Tag ausklingen lassen.

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