Veröffentlicht: 21.07.2022
Lissabon - Eine Großstadt, die mich sehr an Barcelona erinnert. Das Gefühl habe ich, als ich von meinem Stellplatz mit dem Fahrrad in die Stadt fahre. Auf der Fahrradstrecke am Ufer des Flusses entlang gibt es viel interessante Architektur zu entdecken. Außerdem ist es wieder eine neue Erfahrung mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. In der Altstadt ist es dann etwas schwieriger mit dem Fahrrad. Bei einem Trinkstopp an irgendeiner Kirche komme ich mit einem Mann ins Gespräch. Er schenkt mir Essen, obwohl er scheint, als hätte er selbst nicht viel. Obwohl ich ablehne, besteht er darauf, es zu nehmen, daher tue ich ihm den Gefallen - mit dem Gedanken, es an andere Bedürftige weiterzugeben. Auf meinem Rückweg am Hafen entlang komme ich an ein paar Zelten unter der Brücke vorbei, wo sich ein Mann über die Essenstüte freut.
Das beste Restaurant-Essen seit langem habe ich im Organi Chiado, einem veganen Restaurant in der Altstadt. Gebackene Süßkartoffel, Tofu-Ei, grün-gelb-weiß-gefleckter Reis (ich schätze Spirulina und Kurkuma kamen da zum Einsatz), ein frittiertes Spinatblatt auf Salat mit Pesto in einer Komposition, die mir neue Inspiration für meine eigenen Gerichte gibt!
Während ich mein Essen genieße, lausche ich dem Gespräch der zwei amerikanischen Mädels neben mir. Geht auch gar nicht anders, so eng stehen die Tische. :-D Ich finde es faszinierend, wie sie so schnell essen und dabei über Politik reden können.
Begegnungen über Couchsurfing in Lissabon, so wie ich es mir gedacht hatte, sollte es wohl diesmal nicht geben. Mir wäre eher nach einem ruhigen Spaziergang am Ufer als nach einem Barabend mit vielen Leuten. Leider ergibt sich das nicht und so mache ich mich gegen Abend doch noch auf die Weiterreise.
Eine abendliche Begegnung habe ich dann doch noch. Und zwar mit einem Polizisten, der mich für eine Kontrolle anhält. Er scheint sehr interessiert an meinem Reise-Abenteuer zu sein und gibt mir Tipps für neue Orte.
Im Dunkeln komme ich am Zielort an. Ein Wendeplatz über den Kliffs, ein hubbeliger Weg führt dort hin. Den Platz hatte mir Julian empfohlen. Über eigene Recherche wäre ich wohl nie hier hergekommen, zu abenteuerlich für mich auf meiner eh schon abenteuerlichen Reise. Hier steht schon ein anderer Camper. Das beruhigt mich etwas. ;-)