Veröffentlicht: 07.12.2021
Nach den Tagen in Granada ist wieder Natur angesagt. Hier in der Gegend soll es viele heiße Quellen geben. Ich fahre nach Durcian, was auf dem Weg Richtung Küste liegt. Es stürmt sehr, ich finde keinen geeigneten Stellplatz und als ich in einer engen Gasse lande, wo ich viel Nerven bewahren muss, um wieder herauszukommen, suche ich einen anderen Ort.
Mein Ziel wird Alhama de Granada. Hier gibt es einen großen kostenlosen Camper-Stellplatz, wo ich endlich den Tag ausklingen lassen kann. Zum Glück hat mir Ashraf noch eine Paprika mitgegeben, sodass ich was Frisches zum Kochen habe und ich brate sie mal zur Abwechslung als Ganzes in der Pfanne. ;)
Am nächsten Tag ist der Parkplatz noch im Schatten und die Luft ist eisig kalt. Ich raffe mich auf, um bei einem Spaziergang die ersten Sonnenstrahlen einzufangen. Weiter geht es in die Ortsmitte, wo ich einen Kaffee in der Sonne genieße. Ich stelle fest, das Nikolaustag ist. Von Adventsgefühlen ist bei mir aktuell noch nichts zu spüren.
Im Tourismusbüro gibt mir die Frau Tipps für den Weg zur heißen Quelle, die neben dem Balneario, einem Hotel mit arabischer Therme liegt.
Auch wenn diese kostenlose "Quelle" nur der Abfluss des Hotels ist, für das Saunabaden neben dem Fluss ist sie allemal sehr praktisch :) Zunächst teile ich das Bad mit einer spanischen Familie. Später gesellt sich ein polnisch-südafrikanisches Pärchen zu mir. Der Pole hält es sogar länger im kalten Fluss aus als ich :D
Das deutsch-schweizerische Pärchen erkennt meinen deutschen Akzent und wir unterhalten uns über Vanlife und all die schönen Orte in Spanien, die ich angeblich verpasst habe. :-D Sie laden mich ein, am Abend zusammen zu kochen, sodass ich nicht mehr weiter fahren muss und den Abend im Warmen bei ihnen im Camper verbringen kann.
So verbringen wir zusammen mit einem irischen Pärchen einen geselligen Abend, bei dem jeder etwas leckeres beisteuert. Eine bunte Kombination aus indischem Curry, orientalischem Couscous und Tomaten-Feta-Salat kommt zusammen und zum Nachtisch zaubert die Irin einen frisch gebacken Schokokuchen aus ihrem Van. Es ist etwas schade, dass die Atmosphäre von der betrunkenen Anna etwas überdeckt wird. Trotzdem ist es ganz nett, mal zur Abwechslung unter anderen Vanlifern zu sein. Gleichzeitig merke ich, dass mich die Kontakte mit Einheimischen mehr inspirieren und stärken als die Kontakte mit anderen Reisenden.