Thomas in der Welt
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vakantio.de/usurpator

2022: Pai

Veröffentlicht: 13.09.2022

Pai ist ein kleines Dorf im Norden von Thailand. Außer Tourismus gibt es dort nicht viel, man merkt Corona noch deutlich. Viele Geschäfte und Hostels sind noch geschlossen. Trotzdem sind die meisten Menschen dort Touristen. Es gibt einiges zu sehen, jeden Abend ist Nachtmarkt an der kleinen Hauptstraße, circa 300 Meter, und dort sind auch ein paar Bars und Clubs. Pai ist bekannt als Hippieort an dem man alles an berauschenden Mitteln bekommt und an dem die Polizei gerne wegschaut. 

Tag 05: Auf zum Busbahnhof mit dem Motorradtaxi (kann die App Grab nur empfehlen), die Qualität der Fahrer schwankt aber etwas. Im Van nach Pai (150 Bath) habe mich mit meiner Sitznachbarin Yvonne aus Kenia gut unterhalten. Nach Pai sind es 762 Kurven, ich bin zum Glück robust. Der Fahrstil des Fahrers war ein bisschen zu aggressiv. Hostel ist nett und Chang ein sehr hilfsbereiter Gastgeber. Später habe ich ein wenig die Stadt erkundet und später mit den anderen Bewohnern auf der Terrasse verbracht, nette Truppe. Super viele Israelis hier.

Tag 06: Habe mir einen Roller gemietet, nenne ihn Sascha. Sascha ist alt und müde und müht sich bergauf sehr ab. Benzin ist im Vergleich zu Deutschland nur halb so teuer. Sascha hat leider nur einen 3 Liter Tank, hatte zwischendurch ab und an bedenken ob ich es nach Pai zurück schaffe, aber am Ende hat es immer gereicht. Bin am Morgen zum Morpang Wasserfall aufgebrochen. Herrlich erfrischend, habe bestimmt eine Stunde dort verbracht. Es gibt auf den glatten Steinen auch natürliche Rutschen. Dann hat es eine halbe Stunde stark geregnet. Direkt danach ging es zu einem Aussichtspunkt, wunderbare Landschaften. Das chinesische Dorf daneben war ein Reinfall, aber hat auch nichts gekostet. Sascha zu starten ist schwer. Zum Glück hat ein chinesischer Herr gesehen wie ich mich abmühe und hat mir gezeigt wie man das Ding mit dem Kicker starten kann. Mein Held. Die Brücke aus dem zweiten Weltkrieg war auch enttäuschend. Bin dann durch den Wald über Stock und Stein zur Bamboo Bridge. Ein Wunder das Sascha bei der Straße nicht auseinander gefallen ist. Auch für den Fahrer eine Herausforderung, Berg hoch Berg runter. Diese Bambus Brücke führt durch Reisfelder, es gibt Schaukeln, Cafes und andere Attraktionen. Sehr schickt. Habe mir auf dem Roller tagsüber aber einen Sonnenbrand geholt, muss besser aufpassen. Übrigens, im Thailändischen hängt vieles vom Geschlecht des Sprechers ab und nicht vom Geschlecht des Angesprochenen. Danke zum Beispiel, Männer sagen koorb-kunn krabb, Frauen sagen koorb-kunn ka, egal welches Geschlecht das Gegenüber hat. Am Abend habe ich auf der Hauptstraße Yvonne wieder getroffen. Haben etwas getrunken und Billard gespielt. War lustig.

Tag 07: Im Hostel gehen ein paar Leute in Kloster, andere gehen nach Chiang Mai oder kommen von dort. Ich fahre circa 1 Stunde mit Sascha zu ein paar Höhlen in den Bergen. Leider ist wegen Überschwemmung nur eine geöffnet. Man muss sich einen Guide mieten, mit einem kleinen Bambusfloß setzt man zur Höhle über. Viele Tropfsteinformationen und auch Fledermäuse. Höhlenmenschen sollen hier einmal gelebt haben. Gab noch eine kleine Wanderung in dem Gebiet zu einer anderen Höhle. Alles voller Schwalben und Fledermäusen und Kot, hat zu sehr gestunken und ich bin nicht rein. Später bin ich zum Pai Canyon, interessantes Naturphänomen. Viele beobachten dort den Sonnenuntergang und es gibt Musik und Bier. Ein Mädchen hat uns auf ihrer Gitarre unterhalten, sehr schön. Abends hat Avi gefragt, wer mit zu einer Party etwas außerhalb mit möchte. Sind dann alle dort hin, war eine Hippie Party mit bemalen, Feuershow und wer wollte allerlei Drogen. Waren aber auch ein paar hängen gebliebene Althippies dort.

Tag 08: Bin etwas später aufgestanden. Heute keine Sonne, sehr gut. Zeit zum entspannen. Mit Sascha circa eine halbe Stunde zu ein paar heißen Quellen gefahren. Gibt es viele im Norden von Thailand. War da eine ganze Weile und habe es einfach genossen. Nach dem Mittag habe ich Sascha wieder abgegeben und bin zu einer kleinen Wanderung zum Weißen Buddha aufgebrochen. Am Fuß des Berges ist eine Treppe, okay kein Problem hatte ich gedacht. Aber wenn du denkst du hast es geschafft kommt nach einer Kurve die nächste Treppe. Bei 500 Stufen habe ich aufgehört zu zählen. Als ich oben angekommen war, war ich richtig fertig, und da ist jemand an mir vorbei hoch gejoggt, verrückte Menschen. Rest des Nachmittag habe ich Sachen organisiert (Bus, Geld/Kreditkarte, Übernachtungen, Buchungen Rafting). Am Abend gab es wieder Bier im Hostel. Mit Kevin aus Freiburg habe ich mich auf Anhieb super verstanden. Alle sind sehr offen und jeden Abend lernt man neue Leute unterschiedlichster Herkunft mit ganz verschiedenen Lebensentwürfen kennen. 

Tag 09: Heute stand Rafting auf dem Plan, darauf habe ich mich schon gefreut. Insgesamt waren wir 6 Leute, die Fahrt in die Berge hoch war lang und ging durch den Dschungel. Kein Wunder das sich ein Mädchen aus Irland übergeben hat. Der Khong River ist recht groß im Vergleich zur Saale. Hat viel Spaß gemacht und war auch gut Strömung, wurden ordentlich durchgeschüttelt. Leider gibt es kaum Bilder, da man natürlich nicht sein Handy mitnimmt. Wir haben Gibbons, Wasserbüffel und heiße Quellen gesehen. Keiner ist über Bord gegangen, Mittag gab es am Flussufer. Unser Guide war beim Militär und hat da einiges berichtet. Highligth war als ein Mädchen eine handgroße Spinne auf ihrem Fuß entdeckte. Die Panik bei den 4 Mädels war grenzenlos, sind fast freiwillig ins Wasser gesprungen. Ich muss so herzhaft lachen. Abends im Hostel Pläne mit Avi und Kevin gemacht.

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