Veröffentlicht: 01.09.2019
Drei Teams waren am Start in der Herausforderung zum ersten Ort Khiva des gemeinsamen Usbekistan-Urlaubs zu kommen: Team FRA, Team DUS und Team Moskwitsch. Team FRA startete am Samstag um 11h vom Frankfurter Flughafen mit Usbekistan Airways direkt nach Urgench. Team DUS ging um ca. 15h vom - Achtung Überraschung - Düsseldorfer Flughafen ins Rennen. Und Team Moskwitsch in Person von Janina und Jörg von Moskau aus, um 21h mit einem Flug nach Taschkent, ausgeführt von Aeroflot.
Team FRA hatte mit einer relativ neuen Maschine gesund und munter Urgench erreicht, sogar etwas früher als geplant. Team Moskwitsch hatte sich noch einen schönen Tag in dem Moskauer Kreml gemacht und war 1 1/2 vor offiziellem Boarding-Beginn am Gate; es war 18:30h. Ab 20:00h sollte Einlass in den Flieger gewährt werden, um 20:45h sollte er in der Luft sein. Freudig erwartete Team Moskwitsch Team DUS am Gate. "Sollte dieses nicht schon um 18:25h gelandet sein, hat doch schließlich 2:20 Stunden Zeit zum Umsteigen?" fragte sich Jörg. Doch dies war nicht korrekt; die Maschine sollte planmäßig um 18:45h ankommen. Als es kurz vor 19h war, schaffte es Janina sich in das freie Wifi des Flughafens einzuloggen (das funktioniert mit ausländischen Telefonnummern eher selten). So fand sie heraus, dass die Maschine aus Düsseldorf mit 45 Minuten Verspätung landen sollte. "Gut," befand Jörg, "auch so haben wir ja noch Zeit ein schnelles Bier im Irish Pub zu trinken". Zum Glück war dieser nur 20m vom Gate entfernt. Als es um 19:30h immer noch kein Zeichen des Teams DUS am Gate gab, informierte uns die Flughafen-Internetpräsenz, dass der Flieger um 19:50h erwartet wird. Das war nun äußerst knapp. Das Bier im Irish Pub stellte sich Jörg nur noch in seinen Träumen vor. Janina und Jörg tigerten nervös am Gate herum... "Spielen wir gleich das gehbehinderte Paar aus Deutschland, das nur gaaaaanz laaaaangsam zum Schalter gehen kann?" Doch zum Glück verzögerte sich das Boarding um eine halbe Stunde. Die Leute, die in sowjetischer Tradition bereits ab 19:50h die Schlange vor dem Gate bildeten, standen bis 20:45h dort, dann ging es erst in den Flieger. Diese Verzögerung kam dem Team DUS sehr gelegen! Um 20:25h erblickten wir den ersten, schweißgebadeten aus Team DUS zum Gate laufen... die anderen beiden hatten etwas länger mit einer der unzähligen Handgepäckskontrollen zu tun gehabt und kamen zwei Minuten später an. Team DUS startete mit dem Aeroflot-Flieger eine gute halbe Stunde später als geplant von Düsseldorf. Durch diese Verzögerung musste die Maschine über Moskau zwei Mal in die Warteschleife, bevor sie dann endlich landen durfte. So erreichte Team DUS so gerade eben rechtzeitig das Boarding für den Flug nach Taschkent. Ein Grund zur Freude!
Oder auch nicht... denn was ist mit dem aufgegebenen Gepäck? Durch die Boarding-Verzögerung sollte das doch mit dem Gepäck klappen, schienen wir uns sicher. Als wir 3 1/2 Stunden später in Taschkent ankamen, belehrte uns das Fehlen des Gepäcks auf dem dortigen Gepäckband eines besseren. Doof gelaufen! So ging es für Team DUS an den Lost&Found-Schalter. Währenddessen überprüften wir die Wechselautomaten im Flughafen-Terminal. Es sei gesagt, dass es definitiv am besten ist, die US-Dollar direkt nach der Passkontrolle im kleinen Wechselstübchen zu tauschen. Die Automaten spuckten praktisch nur Fehlermeldungen aus. Janina konnte als einzige gebrauchte(!) Dollar-Scheine am Automaten tauschen. Bei den ATMs versagte (angeblich) der Verbindungsaufbau zur heimischen Bank, oder es war kein Bargeld mehr verfügbar... Vielleicht lag es auch an der Uhrzeit, wir kamen gegen drei Uhr morgens an. Wer sich das Geschachere mit den zahlreichen und touristenhungrigen Taxi-Fahrern sparen möchte, sollte möglichst fix nach der Passkontrolle zur Touristeninformation gehen und dort ein offizielles Taxi organisieren. Kostet 10000 SOM (etwa ein Euro) mehr als mit einem gewöhnlichen Taxi, ist aber weniger aufwändig. Preis pro Taxi war bei uns 50000 SOM. Warum wir ein Taxi brauchten, obwohl wir doch von dem selben Taschkenter Flughafen weiter nach Urgench flogen? Tjjjaaa, das Terminal für Inlandsflüge liegt gegenüber vom internationalen Terminal, getrennt durch die Start- und Landebahnen. Der Shuttle-Express ist nachts nicht aktiv. So blieb uns nur die Taxi-Fahrt oder ein knapp einstündiger Fußmarsch. Team DUS wurde übrigens mitgeteilt, dass das Gepäck am Dienstag in Urgench eintreffen werde. Es solle aber sich nochmals bei der Hotline melden, deren Nummer professionell auf einem DIN A4-Zettel schräg über den Lost&Found-Schalter zu finden war.
Die Taxi-Fahrt war etwas abenteuerlich, so oft hatten wir noch nicht innerhalb von fünf Minuten Reifen quietschen hören... Vor dem Gebäude des Inlandsflug-Terminals wurden Pass und Gepäck geprüft und dann natürlich noch einmal in dem Gebäude, "safety first" eben. Der check-in von unserem Flug war noch nicht offen, so pflanzten wir uns in dem kleinen Wartesaal nieder. Hier gab es übrigens auch eine kleine Wechselstube, die auch andere Währungen (z.B. Euro) gegen SOM zu vernünftigen Wechselkursen tauschte. Team DUS war etwas besser gelaunt nach dem Total-fail-Transport des Gepäcks auf dem SVO-Flughafen. Übrigens waren auch andere Passagiere (aus z.B. London) betroffen, die in Moskau umgestiegen waren. Um es schon mal vorweg zu nehmen: Team DUS versuchte unzählige Male jemanden an die Hotline zu unterschiedlichsten Zeiten zu bekommen, von Sonntag bis Dienstag, die Versuche waren selten mit Erfolg gekrönt. Am Mittwoch fuhr Team DUS von Khiva zum Urgencher Flughafen um 8h morgens, entkam dabei knapp einem Autounfall. Resultat des am Telefon zugesicherten Transports: Ein Rucksack war mit dem Flug aus Taschkent nach Urgench mitgekommen, die beiden anderen blieben verschollen...Tolle Wurst! Weiterer Nachtrag: Am Donnerstag fuhren die letzten beiden Ich-komme-nur-mit-Handgepäck-aus-Team-DUS-Mitglieder zum Bukhara-Flughafen. Der Service war sehr zuvorkommend und(!) die beiden verschollenen Rucksäcke waren anwesend, hingen gemütlich im Flughafen ab, wie zwei überreife Trauben, die nur so auf das Abpflücken gewartet hatten, wie zwei Puddingteilchen beim Bäcker, wie zwei saftige Melonen am Straßenrand in Usbekistan... Yeah, dieses Mal ein Grund zur Freude!
Unser Flug von Taschkent nach Urgench verlief hingegen problemlos. Wir kamen gegen 9h morgens am Sonntag, den 1.9., an. Die Taxi-Fahrt nach Khiva war nicht so schnell wie zuvor. Zum Glück! Denn dieses Mal konnten wir uns nicht angurten. Nach der turbulenten Ankunft waren wir auf jeden Fall sehr gespannt, was die Wüstenstadt Khiva aufbieten wird!