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02.10. Zion Nationalpark

Veröffentlicht: 07.10.2024

Nach einer sehr guten Nacht starteten wir frisch in den Tag. Bis 9.00 Uhr gab es Kaffee und frische Pfannekuchen. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. 

Moritz hatte sofort einen guten Draht zur Besitzerin der Anlage und fragte, ob er sich zu den süßen Pfannkuchen auch noch etwas Schinken braten könnte. Sie lachte und sagte: „Da ist noch niemand auf die Idee gekommen!“ Das ließ uns schmunzeln, und so konnten wir uns neben den verführerischen süßen Pfannkuchen auch mit herzhaften Varianten aus Käse und Schinken verwöhnen.

Nico und Franci waren leider nicht ganz so angetan, konnten aber unser restliches Baguette aufessen, so dass sie auch gestärkt für die heutige Wanderung waren. 

Gegen 11 Uhr machten wir uns in unseren Wanderoutfits auf den Weg. Doch schon bald stellte sich heraus, dass wir mit unserer Zeitplanung etwas zu optimistisch gewesen waren. Die Parkplätze waren übervoll, und im Gegensatz zum Grand Canyon war hier das Parken nicht so unkompliziert. Wir mussten uns auf einen der offiziellen Parkplätze vor dem Nationalparkeinlass beschränken und dann mit den Shuttlebussen weiterfahren.

Nach einer zehnminütigen Suche, die sich wie eine kleine Ewigkeit anfühlte, hatten wir endlich Glück. Franci entdeckte einige Wanderer, die auf dem Weg zu ihrem Auto waren. So konnten wir ohne noch mehr Zeit zu verlieren vom Parkplatz aus flott in den Shuttle steigen, denn die Mittagssonne knallte uns bereits auf die Köpfe.

Da wir uns vorab eine Wanderroute rausgesucht hatten, wussten wir genau, wo wir mit dem Bus aussteigen und lang mussten. Die Natur im Zion Nationalpark war ganz anders als die beeindruckenden, schroffen Felsen des Grand Canyon. Hier prägten üppige grüne Wälder und lebhafte Pflanzen das Bild. 

Unsere Route führte uns zunächst ein ganzes Stück bergauf.  Die Temperatur waren hoch und das Schwitzen unvermeidlich, aber wir kämpften uns tapfer voran. Oben angekommen, wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt, die das anstrengende Stück Aufstieg sofort vergessen ließ. Von diesem Aussichtspunkt aus begann auch der legendäre Angels Landing Wanderweg. Um dort wandern zu dürfen, musste man Monate im Voraus Tickets besorgen oder abends an einer Art Lotterie teilnehmen. Und weil der Weg nicht ohne Risiko war, musste man sich registrieren und ein Ranger kontrollierte am Eingang sowohl die Personal ID als auch die Tickets. Aus Spaß scherzten wir, dass wir wahrscheinlich auch online einen Haftungsausschluss unterschreiben müssten, der besagte, dass wir auf eigene Verantwortung gingen, denn dieser Pfad war für unerfahrene Bergsteiger durchaus eine Herausforderung.

Moritz machte sich auf zur „Eingangskontrolle“ und stellte fest, dass anscheinend niemand mehr die Aufpasser-Rolle übernahm. Mit einem schelmischen Grinsen kam er zurück, und Julia und er beschlossen kurzerhand, den Weg auch ohne offizielle Genehmigung zu erkunden. Da Nico mit seiner Höhenangst kämpfte, wählten er und Franci einen alternativen Pfad, und so trennten sich unsere Wege vorübergehend.

Der Angels Landing Weg erwies sich als wahres Abenteuer. Oft genug mussten wir uns an Felsen und Ketten festhalten, um voranzukommen oder die andere Seite zu erreichen. Für Moritz war das ein leichtes Spiel. Dank seiner Dachdeckererfahrung machte ihm die Höhe nichts aus; er bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Bergziege von Fels zu Fels. Julia hingegen sah eher etwas unbeholfen aus, als sie vorsichtig über die steilen Stellen balancierte, beeindruckt von der atemberaubenden Aussicht, aber auch von dem Respekt, den dieser Weg verlangte. 

Der Ausblick den man auf der Plattform bekommen hat, war unvergesslich. Es war ein tolles Gefühl diesen Weg geschafft zu haben, bis der Gedanke kam, dass man diesen ja auch wieder zurück musste, nur eben jetzt nicht mit dem Kopf nach oben, sondern schön mit dem Gesicht nach unten, damit einem nochmehr klar wird, in welcher unsicheren Höhe man sich hier gerade befindet. 

Trotz dieser Überlegungen blieb uns nichts anderes übrig, als den Rückweg anzutreten. Nach kurzer Zeit machten wir uns auf, um am vereinbarten Treffpunkt auf Nico und Franci zu warten. Während wir auf die beiden warteten, die uns fröhlich von einer anderen Plattform zuwinkten, huschten kleine Streifenhörnchen um uns herum. Offensichtlich waren sie durstig, und so gaben wir ihnen etwas zu trinken.

Als Nico und Franci zu uns stießen, machten wir uns rasch auf den Weg zur Bushaltestelle. Wir wollten unbedingt noch vor Sonnenuntergang in unserer Unterkunft ankommen. Glücklicherweise traf der Shuttlebus genau ein, als wir die Haltestelle erreichten. Auf dem Rückweg hielten wir kurz an, um einzukaufen und genug Proviant für unseren geselligen Grillabend zu besorgen.

Zurück im Camp begann Moritz sofort, das Feuer für den Grill anzufachen. Die anderen drei konnten es kaum erwarten und stürzten sich hungrig auf die Snacks, denn die Wanderung und das kleine Frühstück hatten großen Appetit in uns geweckt. Leider hatten wir Schwierigkeiten mit den Holzkohlebriketts, sodass Moritz beim Entfachen des Grills etwas kämpfen musste. Gott sei Dank, hatten wir noch restliche Nudeln mit Bolognese vom Vortrag, die wir als Appetizer in einer Pfanne warm machen konnten. Nach ca. 1 Stunde schonender Garzeit war das Fleisch schließlich perfekt und schmeckte köstlich. 🙂




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