Malediven Tag 13 - "Nein Mama, da kommt keine Welle..."

7. August 2021

Die Nacht war weiterhin stürmisch, aber heute Morgen um 7:30 sehe ich die ersten Sonnenstrahlen am Himmel. Das Meer ist sehr wellig, aber es regnet nicht mehr und der Wind hat nachgelassen.

Ich lege mich an den Strand in die Morgensonne und warte, bis die Familie fertig ist.

Ein riesen Ärgernis ist, dass so manch ein Urlauber alles stehen, liegen oder fallen lässt, wo er sich gerade befindet! Und es ist ihm sch.....egal!

Wir haben das schon auf der ganzen Insel beobachtet. Man holt sich Unmengen an Cocktails, aber trotz der netten, zum teil schriflichen Aufforderung überall, die Gläser bitte wieder zur Bar zu bringen (und wir reden hier auf dr Miniinsel von einem ma. 3 Minuten Fußweg!!!!), werden teils halbvolle Cocktails einfach auf fremden Liegen stehen gelassen. So auch heute Morgen am Strand auf den Liegen u.A. auf eigentlich UNSERER Liege mit der 118 drauf !!!

Die halbvollen Gläser sind vom WInd umgefallen und die ganze Liege ist nu voller Fruchtsaft und klebt.

LEUTE, DAS MUSS DOCH NICHT SEIN!!!! SEID GEFÄLLIGST EIN VORBILD FÜR KINDER WIE MEINE; DIE IHRE GLÄSER IMMER BRAV ZUR BAR ZURÜCKBRIGEN MUSSTEN!!!

Nach dem Frühstück hüpfen wir alle zusammen ins Meer und haben sehr viel Spaß beim Wellenhüpfen. Da kommen echt mächtige Brecher rein. Fühlt sich fast an, wie unser Azorenurlaub letzten Sommer - allerdings mit türkisem Wasser und doppelter Wassertemperatur 🤪

Erstaunlicherweise ist das Meer sehr klar, obwohl es so wellig ist. Wir können überall auf den Grund schauen. So klar war es noch nie, seit wir hier sind. Bisher war das Meer im ersten Drittel der Lagune milchig und undurchsichtig, zwar türkisblau, aber nicht klar.

Wäre bestimmt eine gute Schnorchelsicht, aber bei den Wellen kommen wir nicht Mal 5 Meter vom Strand weg.

Einige Schnorchler versuchen es trotzdem, geben aber recht schnell wieder auf.

Die meisten Urlauber haben es sich auf ihren Liegen in der Sonne bequem gemacht, wir haben das Meer und die Wellen fast für uns alleine 🤪

Danach startet wieder eine Suchaktion: die Kids finden ihren Bungalowschlüssel seit gestern nicht mehr. Weg kann er ja eigentlich nicht sein, aber wo er hin ist, wissen wir auch nicht. Wir haben jetzt schon 2 Mal beide Bungalows, alle Klamotten , Taschen, Rucksäcke und Hosen abgesucht: weg! 😱

Verdammt, hoffentlich taucht er wieder auf, sonst wird das ein teurer Spaß 😬

Ein Ärgernis snd auch die Mücken! Ich habe noch nicht rausgefunden, wann genau die gerne zustechen. Mit Sicherheit in der Dämmerung, aber sie sind auch schon morgens und mittags unterwegs.

Autan hat bei uns ganz gut geholfen, die "milderen" Mittelchen (von Citronella über Antibrumm etc) lassen die Viecher unbeeindruckt.

Noch bevor ich dran denke, Autan zu benutzen, wollen mich die Viecher doch glatt stechen (und ich hab schon so einige rote Placken gesammelt!). Jagdinstinkt - und klatsch - 2 Mücken weniger 🤪

Beim Mittagessen sind wir fast alleine. Es scheinen immer weniger Leute „All Inklusive“ gebucht zu haben – das haben wir gestern bereits festgestellt. In der ersten Woche schienen das ausnahmslos alle Urlauber gebucht zu haben, da war es beim Mittagessen genauso voll wie beim Frühstück oder Abendessen.

Die Urlauber sind mittlerweile komplett ausgewechselt, wir sehen schon seit vorgestern niemanden mehr, der hier war, als wir ankamen. Es scheint außer uns keiner 15 Tage hier zu sein.

Mir tun die Urlauber ein wenig leid, die gestern vor oder nach dem Sturm angekommen sind (oder abreisen mussten). Hoffentlich legt sich der Wind morgen. Wellen sind zwar lustig, aber zum Schnorcheln leider gar nicht geeignet.

Auch die Sonne hat sich wieder hinter den Wolken versteckt. Schade ...

Warm ist es trotzdem, aber so richtiges Malediven Feeling will gerade nicht so richtig aufkommen 😬

Nach dem Mittagessen mache ich mit Sohnemann und Gatte einen Spaziergang auf die Stege der Wasserbungis. Alleine bin ich hier schon mehrfach gewesen.

Da ich Flip Flops an hatte, störten mich die heißen Holzdielen der Stege nicht. Weil es heute nicht mehr sonnig ist, können meine Jungs auch barfuß mit auf die Stege.

Es ist sehr wellig und die Wellen klatschen gehen die Betonmauern der Inseln und spritzen in regelmäßigen Abständen mehrere Meter hohe Fontänen in die Luft, wenn sie auf die Inselmauer klatschen.

So ganz geheuer ist es mir auf den Stegen daher nicht. Wir laufen die Stege bis zum Ende, sehen im aufgewühlten Wasser ein paar Fischschwärme und Sohnemann muss natürlich am Steg der Superior Bungalows auch Mal die Leitern Richtung Wasser nach unten klettern. War klar, dass ihn die zweite Welle erwischt und er nun eine nasse Hose hat 🤷🏻

Der Gatte und er finden es sehr lustig. Naja, von mir aus – es ist ja warm.

Also so schön die Wasserbungis auch sein mögen: für mich wäre das gar nix!

Man hört dauernd die Wellen, dann die Lauferei auf dem Steg...

Bei den Sturm gestern hätte ich mich gar nicht mehr aus dem Bungi getraut 😉

Die Aussicht finde ich auch eher bescheiden. Die neuen Bungis schauen auf Malé/Flughafeninsel oder die Baustelleninsel gegenüber, die alten Bungis schauen auf die neuen Bungis oder ebenfalls nach Malé. Da genieße ich doch den Blick auf den Strand mit Palme und Meerblick vom Beach Bungalow aus 😍

Wir sehen vom Steg aus die Wellen gegen die Poolmauer klatschen. Wahnsinn, wie hoch das Wasser spritzt. Sohnemann kann es natürlich nicht lassen und muss noch auf dem nassen Bootssteg direkt vor dem Thulhagiri Schild posieren und Faxen machen. Ich warne ihn noch, dass eine Welle kommen kann, er glaubt mir nicht....und dann ist es zu spät. Wir sehen beide die Welle anrollen, sie dreht an der Mauer eine Kurve, anstatt dagegen zu klatschen, ergießt sie sich ca. 3 Meter hoch seitlich über den Steg- direkt über Sohnemann! Die Wucht der Welle ist so heftig, dass es ihn fast umwirft.

Lauthals schreiend und lachend rennt er nun klatschnass (natürlich hat er keine Badesachen an) vom Steg. Super gemacht 🤪

Vor der Sand Bar steht ein Wagen voller Koffer. Es sind wohl viele heute abgereist und auch wieder einige neue Gäste gekommen.

Die Insel ist nun fest in deutscher Hand. Es gibt nur noch ganz wenige Ausnahmen, ansonsten spricht man Deutsch!

Den Nachmittag verbringen wir auf den Liegen der Bungiterrasse. Die Sonne mag sich leider nicht mehr zeigen, der Wind scheint dafür weiter zuzunehmen.

Dagmar und Paul sind wieder mit den Kites draußen unterwegs, wir chillen bis um Abendessen und begeben uns noch Mal auf Schlüsselsuche.

Leider ist der Schlüssel weiterhin unauffindbar…

Nach dem Abendessen sitzen wir in der Sand Bar und spielen Karten.

Hoffentlich war es das mit dem Sturm – wer schön, wenn die letzten Tage noch mal die Sonne rauskommen würde…