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Camping und ein neues Land

Veröffentlicht: 31.03.2024

Über 2,5 Monate schon unterwegs, mittlerweile im vierten Land und so viel erlebt...der helle Wahnsinn. Es ist so faszinierend wie man immer wieder Leute trifft, die man paar Wochen vorher irgendwo mal getroffen hat. Wie man Probleme lernt zu bewältigen aber auch risikobereiter oder einfach offener ist in gewissen Dingen.

Nach meinem Recht stressigen Aufenthalt in San Salvador ging es ganz in den Osten des Landes, La Union. Dort schnappte ich mir einen Sitzplatz in einem "Super Spezial" Bus für 5,55$ und saß dann knapp 4h in einem klimatisierten und super bequemen Bus einmal durchs halbe Land.

In La Union angekommen war die heftigste Hitze, die ich bis dahin erlebt habe. Ich ging zum Hostel aber irgendwo hatten die keine Reservierung von mir, Hm. Nach paar Minuten und einem Telefonat stellte sich heraus, dass ich im falschen Hostel war. Wer kommt aber auch auf die Idee in einer Stadt mit 3 Hostels zweien den Namen "Santa Marta" zu geben?😂 Naja dann war alles geklärt ich checkte in mein Einzelzimmer ein und versuchte auf die Hitze klarzukommen.

Am 24.03.24 hatte ich mir eigentlich vorgenommen den Vulkan Conchagua zu besteigen aber mein Magen sagte Nö. Okay also ein weiterer Tag chillen.

Am 25.03.24 ging es mir etwas besser und da ich am Vortag mich über die Campingmöglichkeit auf dem Vulkan informiert habe, ging es mit zwei weiteren gegen 13:00 hoch. Mein großer Rucksack blieb im Hostel und ich ging nur mit dem nötigsten hoch. Nach zweimaligem Hitchhiken waren wir nur noch 5,5km und 800Hm von der Spitze entfernt. Oben angekommen könnte man Campingequipment ausleihen, Kleinigkeiten kaufen und die Aussicht genießen. Es war leider etwas nebelig aber man konnte die Inseln vor der Küste dennoch sehen. Der Abend brachte noch ein unerwartetes Event. Ein Dude der irgendein Gedicht vortrug, einer der erstaunlich schlecht die Violine spielte und einer aus Litauen der zu Trance und Techno tanzte. Es war sehr interessant. Anschließend gab es noch ein Lagerfeuer vor einem künstlichen angelegtem Tempel.

Zum Sonnenaufgang (26.03.24) standen wir natürlich pünktlich auf und sahen, wie sich die Sonne durch die Nebeldecke kämpfte. Der Abstieg war ziemlich zügig und in La Union trennten sich dann erstmal die Wege von mir und den anderen beiden, die gingen noch an den Strand. Wohingegen ich meine Klamotten per Hand waschen musste🙃 Nachdem alles halbwegs frisch und aufgehängt war, machte ich nichts mehr😂

(27.03.24) Es gibt drei Möglichkeiten um von El Salvador nach Nicaragua zu kommen per Shuttle ziemlich langweilig, mit dem Boot was sicherlich cool ist oder die günstige Option mit den öffentlichen Bussen😁. Das Problem ist nur, dass El Salvador und Nicaragua keine gemeinsame Grenze haben, da zwischen liegt noch Honduras also sind es insgesamt 4 zu überwindende Grenzen. Ich wusste, dass ich 15$ für die Grenzübertritte zahlen muss und hatte ansonsten noch 13$ für den Transport über. Ich wollte aber nicht nochmal zum Bankautomat also dachte ich mir ein bisschen Risiko muss sein. Um 07:30 ging's dann los, nach einem Bus und einem TukTuk (da der Bus irgendwie nicht kam) war ich an der ersten Grenze, raus aus El Salvador. Anschließend ein kurzer Weg nach Honduras rein, dort bekam ich dann einen Stempel, auch wenn ich keine Nacht dort verbringen werde, zahlte die 3$ und weiter geht's. Für den Transport  hatte ich bereits 3$ schon ausgegeben also musste ich 10$ wechseln um die nächsten Busse zu bezahlen. Nach 2 Bussen, einem Colectivo und 7,50$ weniger kam ich an die Grenze um Honduras wieder zu verlassen. Die wollten auf einmal meine Fingerabdrücke...naja muss man dann ja machen. Dann ging es nach Nicaragua rein. Der Typ von der Migration checkte meinen Reisepass und sagte er wolle 13$ ich sagte ihm, dass ich nur noch 12$ habe (das war der Preis der im Internet überall stand). Er ließe mich nicht rein, wenn ich den Dollar nicht geben kann. Also suchte ich die restlichen Cents zusammen die im Portemonnaie und Rucksack verteilt waren, glücklicherweise genau 100c. Also legte ich sie ihm hin und er guckte mich an wie ein Auto. Nimmt er nicht an, ist kein Dollar. Nach einer Diskussion darüber, dass das sehr wohl ein Dollar ist, gab er nicht nach. Also packte ich meinen Kram wieder lief den ganzen Weg zurück auf die Seite von Honduras um jemanden zu finden, der mir 100c in 1$ tauschen kann...dort wurden mir dann auch die übrigen 2,50$ Hondurianischer Währung in Nicaraguanische Währung getauscht. Sichtlich genervt und geschwitzt klatschte ich ihm dann die 13$ hin und wartete darauf gehen zu können. Aber nein ich muss noch einen Zettel mit all meinen Daten für die Regierung ausfüllen... Gegen 16:00 konnte ich dann weiter. Per Anhalter kam ich dann zu meinem 7km von der Grenze entferntem Hostel. Und jetzt saß ich dort mit 2,50 in der Tasche ohne WLAN im Hostel und der Info, dass die Busse die nächsten 2 Tage aufgrund von Ostern nicht fahren und die nächste Stadt Somoto ist 11km entfernt. Aber alles halb so wild. Am Abend traf ich dann im Hostel ein deutsches Pärchen wieder, dass ich in Xela (Guatemala) kennengelernt habe außerdem ein französisches Pärchen und einen Engländer. Wir waren die einzigen Gäste dort und genoßen die Ruhe Vorort. 

Am 28.03.24 ging es dann mit den Deutschen, dem Engländer und unserem Guide in den Cañon de Somoto. Eine 5-stündige Wander-/Schwimm-/Spring und Bootstour. Ein sehr cooles Erlebnis und mit wunderschöner Natur... teilweise schwammen wir im Canyon, mal liefen wir durchs Wasser oder sprangen von Klippen in den Canyon (Habe vermutlich von ~9m nen Salto gemacht😁) Am Ende dann noch ein kurzes Stück mit dem Boot, richtig schön. Entspannt aber auch abenteuerlich. Aufgrund der Lage des Hostels waren wir auf die Mahlzeiten von denen angewiesen also aßen wir dann um 14:30 zu Mittag. Gegen 15:30 beschloß ich dann in die Stadt zu Hitchhiking um endlich Geld zu holen. 40min später würde ich endlich mitgenommen und war in der Stadt. Geld holen, kurz in den Supermarkt und wieder zurück, da mittlerweile schon 16:50 war und es anfing zu regnen. Also ging ich die Straße wieder hoch und hielt meinen Daumen raus...der Regen wurde stärker und es blitzte und donnerte auch schon. Aber niemanden hat es gejuckt, dass ich im Regen am Straßenrand steh😂 Nachdem der Regen immer stärker wurde und das Gewitter näher kam sah mich zum Glück ein Taxi und brachte mich zum Hostel. Ich glaube das war das heftigste Gewitter, was ich je erlebt habe. Am Abend saßen wir wieder alle am Tisch und überlegten was wir morgen machen sollen, da niemand von dort wegkam obwohl jeder eigentlich weiter wollte😂

Am nächsten Tag (29.03.24) machten wir uns alle dann bereit die Aussichtspunkte des Canyons abzuchecken. Wir wollten aber nicht den gleichen Weg zurück, also fragten wir dort oben Locals ob es einen Weg zum Canyon runter gibt und den gab es tatsächlich. Naja es gab zwei der eine bestand aus Klettern und einem Seil, an dem man ~150m ziemlich steil runter klettern konnte oder eben einen normalen Weg. Nach langem Überlegen und Zögern beschlossen wir aber zusammen den einfachen Weg zu gehen. Vorbei an einigen Kühen und über zugewucherte Trampelpfade kamen wir dann wieder zum Canyon. Ungefähr auf der Hälfte von der gestrigen Tour kamen wir heraus. Dort trennten sich dann die Wege, der Deutsche, der Engländer und ich beschlossen erneut durch den Canyon zu schwimmen und springen zu gehen und die Franzosen mit der Deutschen gingen über die Straße zurück zum Anfang. Es war wieder super spaßig, diesmal hatten wir nur keine Schwimmweste und keinen Guide aber die Passagen zum schwimmen waren nie mehr als 50m und den Weg kannten wir. Wir fanden sogar noch eine höhere Klippe, wo wir uns runterjagten (~11-12m). Gegen 16 Uhr waren alle wieder im Hostel und wir hatten den letzten gemeinsamen Abend. Es waren sehr schöne Tage und die Gruppe hat total gut harmoniert, wie eine kleine Familie, immer zum Essen saßen wir wieder gemeinsam am Tisch oder haben den Canyon erkundet😂

Übrigens gab es immer das gleiche typische Essen dort: Reis mit Bohnen, Schafskäse und Kochbananen. Mal gab's Ei statt Käse aber ansonsten hatten wir dieses Essen 3× am Tag...also es war nicht schlecht aber nur das?! Sehr eintönig vorallem da die Leute vom Hostel das ja selber auch IMMER essen. Das ist schon krass.

Heute (30.03.24) ging es dann für alle weiter, die anderen sind aber schon um 06:30 los, da die einen längeren Reisetage vor sich hatten. Ich konnte halbwegs ausschlafen und musste nur ca. 2h nach Esteli fahren. Eine nette Stadt bin auch in einem coolen Hostel aber der Trubel hier ist nach 3 Tagen in völliger Ruhe schon anstrengend 😅

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