Veröffentlicht: 26.09.2019
24.09.19
- Alex
Wir verlassen den Rastplatz relativ früh und suchen uns wegen des schlechten Wetters eine Bibliothek auf, in der wir die "verlorene" Zeit gut und produktiv nutzen können.
Gegen Mittag klart es auf und wir fahren weiter. Erst halten wir an einer Abwasserstation, die, aufgrund der Tatsache, dass sie abgebrannt ist, nicht funktioniert. Wir setzen den Trip fort und halten nach 50 Kilometern, direkt an der Straße auf einem Schotterplatz. Hier betreten wir einen schmalen und zugewachsen Wanderweg, der uns zu einem ca 1700 Jahre alten Baum führt - sehr eindrucksvoll.
(Oben: Nicht DER alte Baum, aber ebenfalls ein ziemlich uriges Exemplar)
(Oben: 1700 - 1800 Jahre alt)
Nach einem weiteren Tank- und Einkaufs-Stopp in einem kleine Ort biegen wir nun Richtung Westküste ab. Hier schlängelt sich eine schmale Landstraße durch das hügelige Land. Wir wollen ein Höhlensystem besuchen und stellen unseren Van nach einer halben Stunde kurviger Fahrt auf einen Parkplatz ab und gehen einen sehr kurzen Wanderweg entlang. Im Internet stand, dass die Höhle mit Tourguide machen, oder selbst erkunden kann. Das dies nicht ganz der Wahrheit entspricht, merken wir schnell, als wir vor dem fest verriegelten Höhleneingang stehen - sehr ernüchternd. Wir drehen also prompt wieder um und versuchen unser touristisches Glück woanders. Aus Frust biege ich aus Versehen ein Mal falsch auf eine Schotterstraße ab und richtig ärgerlich wird dieser Fehler dadurch, dass er uns erst nach 15 Minuten auffällt, was uns ein 30-Minütigen Umweg beschert (und "Umweg" heißt hier, dass wir genau am Ende des "Umwegs" da raus kommen, wo wir schon waren).
Wir lassen uns davon nicht die Laune verderben und halten an der nächsten Parkbucht, die zwar sehr breit und lang ist; dennoch sind wir dort die Einzigen. Hier führt ein schmaler Weg vom Parkplatz weg und zu einem Wasserfall. Wir haben uns im Vorfeld keine Bilder angeschaut, weshalb wir keinerlei Erwartungen haben. Der leere Parkplatz verspricht aber nicht viel.
Der Pfad ist nur 450 Meter lang und schon auf der Hälfte der Strecke können wir ein lauter werdendes Tosen vernehmen. Durch das dichte Blätterdach kann man das fallende Wasser erahnen aber das was uns da am Ende erwartet, haut uns komplett aus den Socken.
In dem Tal vor uns liegt eine ca 30 Meter hohe und 30 Meter breite Kaskade, von der (durch den vielen Regen der letzten Tage) unschätzbare Wassermassen herunter fließen. Es ist ein unglaublich imposanter Anblick, den wir (trotz der Gischt, die uns kräftig durchnässt) für einige Minuten genießen.
Wir verlassen den Ort und machen uns nun, da es schon auf Abend zu geht, auf zu unserem Schlafplatz. Wir halten auf einer Kuhwiese direkt am Wasser, neben der auch ein kleiner Friedhof ist.
Hier steht nur ein einsames Haus in näherer Umgebung, wir haben keinen Empfang und wir sind die einzigen Camper hier - etwas mulmig. Wenn man im Camper jedoch das Licht anschaltet, die Vorhänge zuzieht, sich was leckeres zu Trinken und zu Essen zubereitet und sich einmummelt, ist es egal, wo man steht; dann ist es immer gemütlich.
- Alex