Unsere Japanreise
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Tag 4 & 5: Nara Park und „entspannte Tage“

Veröffentlicht: 27.08.2023

Hallo zusammen :)


Wie ihr vielleicht gemerkt habt, gab es die letzten zwei Tage keinen Eintrag.

Wir könnten uns jetzt coole Ausreden ausdenken, doch wir haben einfach unsere Zeit in einer Spielhalle verbracht und hängen seitdem hinterher. 

Dafür gibt es heute zwei Einträge, einen vom 25.8 und einen von 26.8. 

Viel Spaß :)



Für den Freitag, den 25.08, war geplant nach Nara zu fahren und dort die Region zu entdecken, aber vor allem den Park mit seinen wilden Rehen zu besuchen.

Also machen wir uns gegen 10:00 im Hotel zum Bahnhof los. Dort angekommen fiel mir (Jule) ein, dass wir noch ein Ticket kaufen mussten, da die Station „Nara“ nicht in unsrem digitalen Ticket auf dem Handy inbegriffen war.

So kaufte ich online ein Ticket und freute mich, wie unkompliziert alles doch in Japan sein konnte. Alles hier ist ja total fortschrittlich.. oder?


Zusammen gingen wir durch das Tor zum Bahnhof durch zum Gleis. Das böse Erwachen kam dann aber am Bahnsteig, als Moritz bemerkte, dass das Ticket nicht direkt ein Ticket, sondern mehr ein Voucher war, welches man an bestimmten Bahnhöfen einlösen musste, damit es gültig wurde. Sowas wie online-Tickets scheint den Japanern nämlich fremd zu sein.

Der nächste Bahnhof, wo man diesen einlösen konnte war eine Station entfernt, doch wir konnten nun auch nicht mehr aus unserem Bahnhof raus, weil wir uns schon eingecheckt hatten. Man könnte natürlich mit dem Bahnpersonal reden, doch unser Japanisch und mein fehlender Mut ließen dies nicht wirklich zu.. Also musste Moritz, der genauso verloren war wie ich, versuchen sich mit dem Schaffner zu unterhalten, welcher uns signalisierte, dass wir mit unserem Ticket fahren dürften.


Somit fuhren wir zur nächsten Stadtion und mogelten uns mit Google Übersetzer aus dem Bahnhof heraus, um unser Ticket einzulösen.

Endlich hatten wir unser Ticket in der Hand uns mussten nicht mehr schwarz fahren.


Wir machten uns auf den Weg nach Nara und kamen auch relativ schnell mit Bus und Bahn an.

Angekommen, kauften wir uns erst einmal ein paar Reh-Kekse, 10 Stück für 1.20€ und hofften, diese relativ lange verwenden zu können.

Doch ein Reh erspähte die Kekse in Moritz Hand sofort und im Nu waren sieben Rehe um uns versammelt.

Moritz versuchte sich zu retten, doch keine Chance. Sie rannten ihm hinterher, stupsten ihn an, kauten an seinem T-Shirt und versuchten einfach alles Erdenkliche um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, damit er seine Kekse abgab. Da nun ein paar Rehe auch mich entdeckt hatten, blieb mir nichts anderes übrig als hektisch die Flucht zu ergreifen und wegzurennen.

Nachdem wir innerhalb von 3 Minuten unsere Kekse wieder loswurden, die Rehe nötigten uns quasi, blieb uns nichts anderes übrig als die Gegend zu erkunden.


Der Park indem die Rehe hausten war sehr schön. Es gab einen See, viele Tempel und Stände, an denen man sich Krimskrams hole konnte. Doch besonders Moritz fiel es schwer diese tolle Atmosphäre zu genießen. Die Hitze war einfach unerträglich. Als dann noch der Hunger dazukam, drohte die Stimmung zu kippen. Schnell suchten wir etwas zu essen und wurden auch nach ca. 30 Minuten fündig: eine japanische Udon-Bar sollte es werden.

Das Essen war sehr lecker und günstig, doch vor allem war es auch schnell zubereitet. Innerhalb von ca. 2 Minuten hatten wir unser Essen auf dem Tisch. Das ist in Deutschland unvorstellbar. Übrigens war das bis jetzt in jedem Restaurant so, dass nach spätestens 5 Minuten das Essen auf dem Tisch stand.

Gestärkt vom Essen wanderten wir durch die Einkaufspassagen.


Mir fiel wieder ein, dass ich ja noch einen Garten mit See, sowie einen lokalen Tempel besuchen wollte (sehr zum Leid von Moritz).

Also stracksten wir Hügel hoch, die Straße entlang um beides zu finden. Auch hier drohte die Stimmung wieder zu kippen, denn das Wetter war unaushaltbar und Moritz konnte einfach nicht mehr. Ich versuchte ihn mit einem Eis zu besänftigen, was glaube ich auch ganz gut geklappt hat.


Angekommen am Schrein nieselte es dann ein Glück etwas, sodass wir uns etwas runterkühlen konnten.

Der Schrein war wirklich sehr beeindruckend. Der Weg zu diesem war geziert von hunderten von Steinlaternen, aber auch von den Rehen (welche immer noch Cracker haben wollten…).

Im Schrein beschloss ich die Eintrittsgebühr zu bezahlen (ca. 3€) während Moritz draußen völlig geschafft auf mich wartete.


Der Innenbereich, aber auch der Bereich um den Schrein herum war sehr beeindruckend.

Da dieser Schrein ein Shinto-Schrein war hatte ich das Glück, einem Schreinpriester bei seinem Gebet zuzusehen.

Auch selber habe ich mein erstes Gebet an einer Gebetsstelle durchgeführt. Das war sehr schön, denn ich war an diesem Ort ganz alleine, umgeben von Wäldern.

Der Schrein hat zudem einen besonderen Raum, welcher an sich komplett dunkel ist, aber durch viele viele leuchtende Laternen ausgefüllt wird. Das sah wirklich wunderschön aus und ich werde diesen Moment nie vergessen!


Nachdem ich fertig war mir alles anzugucken bin ich dann zurück zu Moritz, welcher schon sehnsüchtig und durchgeschwitzt auf einer Bank wartete. Ich hatte das Gefühl, als könnte er die Rückfahrt kaum erwarten. Die Rückreise verlief recht Problemlos und wir mussten nicht nocheinmal unser schlechtes/nicht-existentes Japanisch auf die Probe stellen.


Total geschafft vom Tag, haben wir beschlossen einen kleinen Mittagsschlaf (falls man 19:00 noch Mittag nennen darf, aber Studenten sehen die Welt ja eh anders) gemacht, um Kraft für unseren abendlichen Ausflug zu sammeln.


Wir endeten in einer Spielhalle mit 5 Etagen und einem Lautstärkepegel von gefühlt 20 Presslufthammern. Auch die blinkenden Lichter, vielen Menschen und der Geruch von schwitzig-tanzenden Typen trugen nicht zur Besserung der Situation bei.

Doch das verdrängten wir einfach und begaben uns ans Spielen.

Moritz hat wieder sein allseits beliebtes Trommelspiel gespielt und ich versuchte mich auch an einem neuen Gerät.

Doch selbst auf „Einfach“ gestellt ging mir einfach alles viel zu schnell. Ich glaube, die Japaner haben es einfach drauf, wenn das für sie einfach ist..

Doch der große Spaß stand uns noch bevor.


Wir fanden mehrere Silbermünzen welche man an einem Automaten verwenden konnte und das probierten wir natürlich gleich aus.

Es machte wirklich sehr viel Spaß und wir gingen immer wieder herum, in der Hoffnung noch mehr solcher Münzen zu finden. Ingesamt haben wir ca. 30-40 solcher Münzen auf dem Boden gefunden, aber auch 400 Yen haben wir entdeckt! Diese wurden auch gleich investiert.


Ehe wir und versahen war es 00:30 und der Laden machte zu (scheinbar hat man hier eine andere Auffassung von „24 Stunden geöffnet).

Daraufhin traten wir auch gleich den Heimweg an.


Moritz hat sich gewünscht, dass wir mal einen „entspannten Tag machen“, also war das für den nächsten Tag geplant.

Mal sehen wie das werden wird ;)

Danke fürs Lesen :>


Samstag den 26.08,

Hi, auch dieses mal wieder. 

Freut uns, dass ihr es einrichten konntet und erfahren wollt was bei uns denn heute so los war. Zum Anfang des 26.08. haben wir erstmal nachgeholt was längst nötig war, nämlich ausschlafen. Nachdem wir dies getan haben, wurde sich natürlich erstmal ein Frühstück im nächsten Convenience Store geholt und selbiges auch zeitnah verzehrt. Davor haben wir uns jedoch noch den Osaka Running Man angeguckt, ein ziemlich bekanntes Schild in der Stadt (als würde es hier sonst nichts geben).

Im Anschluss an diese zugegebenermaßen recht unspektakuläre Aktivität sind wir nach Shinsekai gefahren. Das ist ein älterer Stadtbezirk, welcher seit Anfang der 2000er Jahre nicht mehr wirklich renoviert wurde. Dort haben wir allerhand der klassischen Touristenfallen gefunden. Neben sehr kleinen retro Spielhallen und Schießständen (sowohl Bogen als auch Luftgewehr) gab es dort sehr viele süße kleine Läden, die wir durchstöberten. In diesem Bezirk haben wir natürlich auch den örtlichen Schrein besucht, wobei mir (Moritz) die Hitze auf dem Weg dahin sehr zugesetzt hat. Ich versuchte es mir jedoch schön zu reden, indem ich mir sagte, dass meine Vorfahren die kalten Winter Mitteleuropas aushalten mussten und nicht das heiß-feuchte Klima Ost-Asiens. Ich kam mir etwas wie ein Eisbär in der Sahara vor. Egal, sind ja nur noch vier Wochen die ich aushalten muss. Der Schrein an sich war sehr schön und hatte einen angrenzenden Friedhof, welcher anders aussah als die die ich kenne. Jeder Grabstein hatte eher den Charakter einer Säule, die mit Schriftzeichen versehen war. Teilweise standen auch Blumen und Kerzen auf ihnen.

Als wir dem Schrein überdrüssig wurden, machten wir uns auf den Weg zurück in vertraute Gefilden, indem wir in unseren Stadtteil zurückkehrten. Dort haben wir uns schnell etwas zu essen gesucht, da sich so langsam der Hunger gemeldet hat. Gegessen haben wir Ramen, wie ihr in der Gruppe vielleicht gesehen habt. Es war sehr lecker und war genau das was wir in dem Moment gebraucht haben. Nachdem wir gegessen haben sind wir in das nahegelegene Einkaufszentrum gegangen um ein bisschen zu bummeln. Dort habe ich eine Hose und ein Schlüsselbund bekommen, für Jule gab es ein Armband. Im Anschluss an unseren Kaufhausbesuch sind wir wieder zurück zu unserem Hotel gegangen, was ganz gut passte, da die 10%ige Regenwahrscheinlichkeit unserer Wetter-App auf einmal ganz schön real wirkte und es anfing wie aus Eimern zu gießen. Im Hotel angekommen ruhten wir uns erstmal aus, um uns auf den Abend vorzubereiten.

Nachdem wir beide wieder zu Kräften gekommen waren, wollten wir eigentlich wieder in die Spielhalle gehen. Da wir jedoch nicht in die selbe wie gestern gehen wollten suchten wir nach einer Alternative, was sich jedoch als schwieriger als gedacht herausstellte. Die meisten Spielhallen sind auf Glücksspiel ausgelegt, in denen es Einarmige-Banditen (oder Slots) und Pachinko (prinzipiell das selbe in grün) gibt. Nach der vierten Halle in der es wieder nur Reihen und Reihen dieser zwei Automaten gab, hat sich bei uns beiden der Hunger gemeldet. Da Jule keine Lust auf eine weitere Mahlzeit aus einem Convenience Store hatte haben wir uns auf die Suche nach einem Restaurant begeben. Nach einer ganzen Weile der Suche haben wir wahrscheinlich den heiligen Gral gefunden. Ein Restaurant (in dem es auch vegetarische Speisen gab, denn das war ausschlaggebend) hatte das Angebot unseres Lebens. Wenn jeder von uns Essen im Wert von 1100¥ (ca 7€) bestellt, gab es die Möglichkeit für einen 319¥ (ca 2€) Aufschlag für zwei Stunden lang so viel Bier zu trinken wie man möchte. Ich denke ihr alle wisst worauf das hinausläuft. Natürlich haben wir, als wir davon mitbekommen haben sofort „Ja“ gesagt und uns kurzerhand etwas zu essen ausgesucht, bevor die ersten Biere einflatterten. An und für sich ein geniales Angebot, obwohl ich mit fünf bis sechs meiner Bekannten und Verwandten den Landen in die Insolvenz getrieben hätte. Das Essen hat jedoch geschmeckt, genau wie das Bier. Wir haben sogar das Tomatenbier bestellt ohne wirklich zu wissen was überhaupt auf der Karte steht. An und für sich war das nicht mal schlecht, obwohl ich es mir nicht erneut bestellen würde und mein deutsches Herz leicht geblutet hat.

Im Anschluss an die zwei Stunden des Bierexzesses haben wir uns vorgenommen nochmal in die Spielhalle von gestern zu gehen, welche eigentlich 24h offen haben sollte, jedoch als wir ankamen geschlossen war. Naja wenn sie unser Geld nicht wollen wird es anderswo investiert. Jetzt sind wir wieder im Hotel und gehen bald schlafen. Euch allen eine gute Zeit und bis bald.

Dreht er durch?



Antworten (1)

Simi
Finde eure Berichte toll!

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#nara# shinsekai #osaka