Unser Trip um die Welt
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Tauchen in Galapagos Teil 3

Veröffentlicht: 21.02.2024


Wie in Teil 1 und 2 beschrieben, sieht die Unterwasserwelt grandios aus. Doch wie sieht es über Wasser aus und was kann man hier sehen? 

Zunächst zum Schiff: Die Tiburon Explorer ist erst ca. 2 Jahre alt. Und bei Sonne und am ersten Tag scheint noch alles gut zu sein. Sonnendeck mit 3 Liegen, im vorderen Bereich 4 Sitzgelegenheiten mit Polstern, warmer Whirlpool, Kabinen mit großen Fenstern. Alles scheint perfekt.

Am zweiten Tag hatte die Crew die Sitzpolster der vorderen Stühle weggeräumt. Also Sitzen nur noch halbwegs auf dem Gestell möglich und nicht bequem. Natürlich scheißen die mitfliegenden Vögel gerne wohin, aber das ist ja Natur. 

Waren hier nicht mal Sitzpolster auf den Stühlen?


Am vierten Tag setzt Regen ein. Ist ja auch Natur und sollte kein Problem sein. Nicht so bei der Tiburon-Explorer. Das Sonnendeck besteht aus Holzplanken mit Zwischenräumen, die mit Kunststoff gefüllt wurden. Allerdings nicht fachgerecht. An zahlreichen Stellen wurde geflickt, mit falschem Material und viele Stellen sind offen. Kurzum wie ein Schweizer Käse. Und das Wasser, welches durch diese Löcher läuft landet zunächst in der Decke zwischen Sonnendeck und Salon und tropft zunächst mal an einigen Stellen. Überall werden Handtücher hingelegt und die Tische beiseite geräumt. Man tut was man kann. 

In unsere Kabine tropft es inzwischen auch rein, und nicht nur im Bad, sondern mitten auf die Matratze. Da nicht abzusehen ist, wann der Regen aufhört bietet man uns eine Kabine ein Stockwerk tiefer an. Die ist zwar größer, hat aber nur kleine Fenster auf Wasserhöhe und was viel Schlimmer ist: der Zugang zum Treibstoffvorrat (Diesel)! So riecht es auch, da die Klappe neben den Bett nur provisorisch angebracht wurde und der Stutzen zum Tank nicht dicht verschlossen war. Auch dieses Übel wird mit Tape und einer Rohrzange versucht zu bewältigen, doch der Geruch geht nicht ganz weg.

In der Zwischenzeit hat der Regen wieder eingesetzt. Im Salon tropft es jetzt nicht nur; je nach Bewegung des Schiffes kommen ganze Schwalle Wasser aus der Zwischendecke gelaufen. In der Zwischendecke befinden sich viele Elektroleitungen, Feuermelder, Lautsprecher, W-LAN-Router usw. usw. Wir fragen uns, wann ein Kurzschluss das Schiff lahmt legt. Also Sicherheit geht anders. Dafür wurden am Anfang der Fahrt alle Gäste angehalten alle Geräte nur außerhalb der Kabinen zu laden, wegen Brandgefahr und Kurzschluss.. ok. Verstehe.


Es tropft.. Lautsprecher, Feuermelder …- egal….

Auch die Crew ist nicht über den Regendurchtritt erfreut, aber was können Sie schon machen? Offensichtlich sind Sie von Ihrem Arbeitgeber mit defekten Arbeitsmittel auf die Reise geschickt worden. Es muss halt Geld gemacht werden! Auch die noch nicht komplette Besetzung mit Gästen hat man noch versucht aufzufüllen; mit hohen Discount-Rabatten (30-40%) und Zugeständnissen an den Teilnahmevorraussetzungen. Vorraussetzungen war 50 Tauchgänge. Jetzt sind Gäste mit nur 25 Tauchgängen genommen worden. Es gibt auch gute Taucher mit 25 Tauchgängen, keine Frage. Doch warum stellt man Regeln auf?

Das Essen an Bord ist nicht schlecht, aber viel zu viel und eher in Mensa-Manier dargeboten. Mir wäre Qualität vor Quantität lieber. Daher wurde auch viel verschwendet und ging zurück. Wäre es nicht möglich gewesen, die Gäste jeweils vorher zu fragen, was sie mögen, oder zu informieren, was es gibt?

Die Crew versucht durch diverses Entertainment die Situation zu retten, jedoch läuft das auf plumpe Trinkspielchen heraus.


Essen etwas nach Mensa-Manier. Viel zu viel….

Die Tauchguides haben am ersten Tag, den Ablaufplan der Woche vorgestellt und die grundsätzlichen Verhaltensregeln. Das Briefing jeweils vor den Tauchgängen wurde am Monitor mittels Powerpoint dargestellt. Hier wäre es gut etwas tiefer in die Tierwelt einzusteigen, als nur das Bisherige und Offensichtliche zu wiederholen. Zudem waren viele Informationen nicht stimmig da einfach per Copy-Paste von alten Präsentationen übernommen. Wassertemperatur statt 20°C -> in Wirklichkeit 28°C. Warum ist es nicht möglich kurz vor dem Tauchgang mal die Wassertemperatur zu checken? Oder anderes Beispiel: Team Dolphin??? Es gab nur Team Shark und Orca. Kurzum: In 5-10 Minuten hätte man alle Präsentationen angepasst und auf Vordermann bringen können -  hat man leider nicht. Wichtige Dinge für die Taucher kamen nicht ausreichend rüber. Das führt wiederum im worst case zu Sicherheitsdefiziten. Bei den Tauchplätzen sind die Guides oft Minutenlang (10+) Minuten gegen die Strömung getaucht? Ein Check welche Richtung die Strömung hat, um dann die Einstiegsstelle zu ändern und mit der Strömung zu tauchen - Fehlanzeige!

Und ein Guide hat es nicht interessiert, ob man in eine Deco-Situation rein taucht oder sich gar ein Taucher eine Deco-Stufe einfängt. Na, ja Hauptsache man hat vorher immer betont, wie wichtig die Sicherheit ist……dafür hat er zwischendurch auch mal den Class-Clown gespielt, um die Stimmung etwas zu erhöhen.

Am ersten Tag an Bord gab es auch eine kleine Evakuierungsübung mit Erklärung der Notausgänge. Dass jedoch der Hauptnotausgang einmal nicht zugänglich war oder dahinter Crewmitglieder ihre reguläre Schlafgelegenheit hatten. Egal, Hauptsache jeder hat mal mitgemacht. Wird schon nichts passieren.

Damit nicht der Eindruck entsteht es war alles schlecht: Vor dem Einsteigen in die Pangas, die Außenborder, die einem dann zur Tauchstelle gebracht haben, haben alle, wirklich alle, Crew-Mitglieder mit angepackt. Allen voran der Kapitän. Er hat den Tauchern in die Wetsuites rein und rausgeholfen, hat bei jedem kurz vorm Einsteigen ein Check gemacht, das Flaschenventil geöffnet, hat bei der Rückkehr jeden einzelnen begrüßt und geholfen wo es nur ging.”Chapeau”. Der Kapitän war für mich ein wahrer Leader trotz seiner nicht sehr ausgeprägten Englischkenntisse der beste Mann an Bord!

Nach dem Tauchen hat man von Hermann ein warmes Getränk bekommen und die warmen Duschen waren an den Regentagen ein Traum! Das ist das schöne an einer Tauchsafari, kurze Wege, schnell rein und raus.

Ein weiterer Vorteil ist, dass das Schiff zwischen den Tauchgängen geniale Liegeplätze hat. Direkt vor Darwin oder Wolf. Man steht auf dem Sonnendeck und schaut sich die hunderten Vögel an die in der Wand am Felsen nisten, jagen und ihre Kreise ziehen.


Traumkulissen

 Ich sage zu einem Mit-taucher: “Das sehe ich sonst nur im Fernsehen”. Er blickt rüber und stimmt zu. 

So nahe dran zu sein ist ein unglaubliches Gefühl.

Die Natur hat wieder mal viel kompensiert. Das Preis-Leistungsverhältnis seitens des Veranstalters hat leider gar nicht gepasst.


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