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23.01.2017 Kruger National Park und Panorama-Route

Veröffentlicht: 30.01.2017

Am Freitagnachmittag sind wir im Kruger angekommen. Bis zu unserer Abreise am Montag unternahmen wir zwei Game Drives und einen Bush Walk mit verschiedenen Guides.



Sie haben sehr viel über die Probleme und Chancen im Park gesprochen, vor allem aber über die Problematik des Tötens von Nashörnern. Bis vor kurzer Zeit wurden pro Tag drei bis vier Tiere getötet, um das Horn weiterzuverkaufen. Dies bringt etwa zwei bis drei Millionen US-Dollar, denn in Asien wird es als Allerwelt-Heilmittel propagiert. Über Krebs, Potenzprobleme und starke Migräne soll das Horn alles heilen können. Das stimmt natürlich nicht, wird aber leider trotzdem weiter verbreitet und verkauft. In vielen kleinen Nationalparks wird den Nashörnern deshalb das Horn abgesägt, Im Kruger ist das aber nicht möglich, da das ihre natürliche Lebensweise zu sehr beeinflussen und untergraben würde. So werden knapp 50% der Einnahmen des Parks für die Erhaltung der Tiere aufgebracht. Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, kreisen Hubschrauber über dem Park und versuchen, Jäger aufzuspüren. Die Massnahmen haben bereits Wirkung gezeigt, von drei bis vier Nashörnern pro Tag ist die durchschnittliche Zahl der Tötungen auf 1.7 gesunken. Trotzdem reicht das noch nicht: Sollte es so weitergehen, werden die Nashörner in fünf bis zehn Jahren ausgestorben sein. Wie unser Guide uns erzählte, steht in Botswana auf Nashorn-Jagd die Todesstrafe (Ich habe das mal gegoogelt, offiziell habe ich keinen einzigen Fall entdeckt, bei dem ein Jäger hingerichtet wurde, falls das also stimmt, wird es wahrscheinlich ohne gross Aufsehen zu erregen durchgeführt), während es in Südafrika "nur" ca. 25 Jahre Gefängnis gibt. Da diese Jäger aber meistens sehr gut vernetzt sind, kommen sie nach kurzer Zeit wieder frei und kehren dann in den Kruger zurück, um weiter zu jagen. Die Leute im Park sind wegen dieser Situation sehr verbittert und versuchen alles, um ihre Tiere zu schützen. Es wurde sehr klar kommuniziert, dass sie auch vor Selbstjustiz nicht zurückschrecken. Das hat uns extrem schockiert und die stolze Art, mit der der Guide uns dies erzählt hat, hat es nicht besser gemacht...


Wir hatten aber auch sehr schöne Erlebnisse, zum Beispiel haben wir alle "Big-five"-Tiere gesehen und durften in der Nacht im Park sein. Der Guide hat dann das Auto abgestellt und wir konnten die ganze Umgebung hören und die Glühwürmchen beobachten. Ein Highlight waren auch die Gnus, die scheinbar dümmsten Tiere im Busch. Sollte ihnen ein Löwe auflauern, geraten sie in solch einen Schockzustand, dass sie nichts anderes können, als im Kreis herumzurennen, während der Löwe zwei Meter daneben nur warten muss, bis sie völlig erschöpft umfallen. Man könnte meinen, dass die Tiere, die im Jahr 2017 immer noch leben, auf einem relativ hohen Entwicklungsstand sind, aber das ist hier scheinbar nicht der Fall...


Über die Panorama-Route sind wir zurück nach Johannesburg gefahren, das war nochmals sehr eindrücklich. Leider war es beim God's window sehr bewölkt, normalerweise kann man von dort aus bis an die Grenze Mozambiques sehen. Aber auch ohne das hat sich der Ausflug gelohnt, die Landschaft war unglaublich.



Unsere Zeit mit Nomad (www.nomadtours.co.za) ist jetzt auch schon vorbei und ab Dienstag sind wir dann alleine unterwegs und machen Kapstadt unsicher



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