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Grenzerfahrungen

Veröffentlicht: 28.05.2023

Wenn die Tischbeine zu kurz sind muss man kreativ sein, siehe erstes Foto. 

Nach einem guten Frühstück ging es los. Zunächst standen ca. 90 km vierspurige Landstraße bei durchwachsenem Wetter an. Dann ging es in die Berge. Das Türkisch/Bulgarische Grenzgebirge. 

Eine sehr schlechte Straße, viele verschiedene Strassenbeläge und Regen. Man weiß nie wie griffig die Straße gerade ist, oder ob in der nächsten Kurve nicht eines der riesigen Schlaglöcher lauert. Also ist sinniges, konzentriertes Fahren angesagt. 

Die Strecke war Landschaftlich sehr schön, links und rechts der Straße regelrechte Urwälder. Und viel Präsenz von Polizei und Grenzschutz, da es sich ja um eine EU Aussengrenze handelt, die, so wie ich im letzten Jahr erfahren hatte, gerne von Schleppern überquert wird. 

Es kam die Grenze zur Türkei. Vordrängeln mit dem Motorrad,  wie immer, kein Problem. Kein Mensch regt sich auf. In Deutschland unvorstellbar.

Die Abfertigung auf Bulgarischer Seite ging relativ fix von Statten. 

Dann die Türkische Seite. Station 1, Erfassung der Personalien, Station 2, Erfassung des Fahrzeuges und der Versicherung. Da meine grüne Karte für die Türkei nicht gültig ist musste ich das Motorrad zur Seite schieben um im Versicherungsbüro eine Grenzversicherung abzuschließen. 

Ist ja ansich kein Problem, nur akzeptierte der gute Mann keine Geldkarte, sondern nur Cash. Und ratet mal, es gab zwar eine Wechselstube, aber keinen Geldautomaten. 

Ich war schon drauf und dran wieder auf die bulgarische Seite zu fahren, da kam der Versicherungsagent nochmals auf mich zu. 

Er hatte telefoniert und zufällig war ein Freund mit seinem Taxi gerade an der Grenze. Er schlug mir vor, das sein Freund die 100€ für eine einmonatige Versicherung auslegt und dann mit mir im Schlepptau für 40€ zum nächsten Geldautomaten fährt. Ein Schelm der Böses dabei denkt😅

Was blieb mir anderes übrig? Ich willigte ein. 100€ für die Versicherung, ich glaube im letzten Jahr hatte ich einen Bruchteil bezahlt. 

Dann ging es los, ich schreibe hier lieber nicht wie schnell. Auf jeden Fall habe ich die für Motorräder erlaubten 80 km/h bei weitem überschritten. Nach wenigen Kilometern hielt das Taxi, neben einem weiteren Taxi an. Ich wurde an Taxi 2 übergeben, Taxi 1 fuhr zurück zur Grenze.

Die 40€ fürs Taxi waren gerechtfertigt, denn der nächste Geldautomat befand sich in Kirklareli, 40 km von der Grenze entfernt. 

Ein weiterer Vorteil des Taxis, Taxifahrer und Grenzposten kannten sich wohl, so das eine Gepäckkontrolle nicht stattfand. 

Nachdem ich mein Geld am ATM gezogen und den Taxifahrer bezahlt hatte war es schon fast 18:00 Uhr, da wollte ich mir die 75 km zum nächsten Campingplatz nicht mehr antun und mietete mich in einem Hotel ein. 

Morgen gehts weiter Richtung Schwarzmeerküste an Istanbul vorbei nach Asien. 

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