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tappa sei: trafoi - madonna di campiglio

Veröffentlicht: 05.09.2021

04.09.2021

ICH DACHTE WIR WOLLTE WANDERN!?! und DIE LIEBSTEN FREMDEN MENSCHEN DER WELT

Heute morgen mussten wir uns ein wenig zauen. Wir haben aber trotzdem entspannt gefrühstückt und hatten mal wieder allerlei leckere Verpflegung. Um kurz nach 8:00Uhr haben wir dann einen Bus, zum Glück direkt vor der Haustüre bis in den Nachbarort Trafoi genommen. Die Fahrt allerdings war nicht lange und ziemlich schnell sind wir am Sessellift dort angekommen. Und waren für diesen sogar noch etwas zu früh dran.

Wir haben also noch kurz gewartet, da der Lift zunächst noch mit Lebensmitteln für die Hütte auf dem Berg beladen wurde. Bei der Gelegenheit haben wir uns aber nochmal nach unserem Transfer erkundigt. Da uns nun drei Leute, der Busfahrer, der Mensch vom Lift und ein Mensch der Lebensmittel sagten, dass es vom Stilfserjoch aus Linienbusse bis runter nach Bormio gibt, waren wir erstmal erleichtert. Kurz darauf kam dann sogar noch eine junge Frau, die oben auf der Furkelhütte arbeitet und täglich mit dem Lift nach oben zur Arbeit fährt - auch kein schlechter Arbeitsweg, wie ich zugeben muss. Da ihr Freund am Stilfserjoch arbeitet, hat sie ihn sogar noch extra für uns angerufen und sich bei ihm erkundigt und auch von den beiden wurde uns nochmal bestätigt, dass ein Transfer kein Problem sein sollte. 

Dann ging es endlich mit dem Lift durch die schöne Morgensonne und ein schönes Tal nach oben.

Oben haben wir uns noch für unsere Wanderung fertig gemacht und wollten gerade los, als Sarah, die junge Frau von unten nochmal hinter uns her geeilt kam und uns super super süß noch ein Stück Kuchen für den Tag mitgebracht hat, total lieb! Das hat mich wirklich berührt.

Von der Furkelhütte ging es aufwärts durch einen wunderschönen Wald und dann langsam wieder auf zunehmend steiniges Gebiet. Zwischendrin kamen immer wieder Überbleibsel der Stellungen der Italienfront aus dem ersten Weltkrieg aufgrund der strategisch guten Lage zwischen der Gemeinde Bormio und der Provinz Bozen, was sehr interessant zu sehen war. 

Auf dieser Etappe kamen uns auch zum ersten mal gleich mehrere Mountainbiker entgegen und Jo war quasi doppelt begeistert von der Strecke - einmal zum Wandern, einmal zum Radfahren. 

Vor dem letzten Abstieg nach Stelvio kamen wir noch an der kleine "Dreisprachenspitze" vorbei, wo am Gipfel Lombardei, Südtirol und Graubünden aufeinandertreffen.

Danach ging es runter auf das absolut touristische Joch - ganz ganz schlimm. Hier sind quasi nur Biker, Souvenirshops und zusätzlich durch ein Fahrradevent noch ein Kommentator gewesen. Also haben wir uns nochmal nach unserem Bus, der zum Glück tatsächlich fuhr, erkundigt und dann an die Bushaltestelle verdrückt. 

Die war direkt an der Seilbahn, die hoch auf den Gletscher führt, wo einem dann mal eben Menschen in Ski- und Snowboardklamotten entgegenkommen, die mit ihren Skiclubs dort unterwegs sind. Absolut surreal, wenn man daneben in T-Shirt und kurzer Hose sitzt. 

Mit dem ersten Bus kurz nach 12:00Uhr hing es dann also den Pass runter bis nach Bormio, wo wir uns dann nach den weiteren Transfers erkundigt haben. Da hörte sich alles ziemlich gut an, da der Busfahrer uns die nächsten zwei Stationen Richtung Madonna direkt nennen konnte. Auf den nächsten Bus mussten wir dann allerdings schon einige Zeit warten und haben deswegen schon gehadert, ob wir früh genug ankommen, um die weiteren Busse zu bekommen. Von Bormio aus ging es dann erstmal nach Tirano.

An der Haltestelle hier mussten wir dann aber feststellen, dass das ganze so, wie wir uns das vorgestellt haben, nicht mehr funktionieren wird, da Busfahren in Italien wirklich nicht leicht ist. Man kommt zwar prinzipiell überall hin. Aber dann eben auch nur mit vier Bussen pro Tag, was eine längere Fahrt mit mehreren Anbindungen und Umstiegen doch recht schwer macht. Weiter ging es für uns laut Busfahrer und Auskunft nach Edolo. Da wir aber auch hier wieder einige Zeit Aufenthalt hatten, haben wir uns überlegt, es mit Trampen zu versuchen - kann ja nicht so kompliziert sein. Wir sind kurzerhand mit einem Schild an die Hauptstraße gegangen, wo uns auch tatsächlich ein Skiclub-Bus mitgenommen hätte, wäre er nicht schon voll gewesen, so ein Mist. Wir haben es also weiter probiert und nach einiger Zeit kam eine junge Frau vorbei, die zwar eigentlich dachte, wir müssten in ein näher gelegenes Madonna, hat aber angeboten, uns an einen Ort mitzunehmen, wo mehr Leute vorbeifahren, die dorthin müssen, wo auch wir hin müssen. Sie hat uns also circa 10 Minuten mitgenommen und auch sie war wieder super aufgeschlossen und hat uns noch ein paar Tipps für den Weg gegeben und sogar Wasser angeboten.

Am neuen Stop angekommen hatten wir zwar erst wieder ein wenig Hoffnung, haben nach kurzer Zeit aber gemerkt, dass hier eigentlich nicht so wirklich viele Autos vorbeikommen. Also mussten wir und schnell überlegen, ob wir es darauf ansetzen, komplett durchzutrampen und nicht zu wissen, wie weit wir kommen werden oder doch in absolut knapper Zeit wieder zurück zum Bushof zu laufen und den Bus hoffentlich noch zu bekommen. Wir haben uns dann für letzteres entschieden. Auch auf dem Weg haben wir immer wieder den Daumen rausgehalten aber genützt hat das nicht wirklich etwas. Dabei mussten doch quasi alle durch Tirano, die auf der Straße fuhren... Bis - dann eeeendlich - ein junges befreundetes Paar kam und uns den letzten Kilometer noch mitgenommen hat, sonst wäre es wirklich wirklich absolut knapp für uns geworden.

Mit einem Kleinbus ging es dann also noch bis Edolo weiter von wo aus wir dann zum Passo del Tonale weiterfahren sollten. Zum Glück saßen wir trocken denn bald fing es zum ersten Mal ziemlich heftig zu regnen an. Klar war uns, dass wir vom Passo del Tonale einen letzten weiteren Bus bis Madonna nicht mehr bekommen würden - das Taxi war also schon eingeplant.

An der nächsten Station wartete dann aber auch noch die Info auf uns, dass der Bus, den wir dachten nehmen zu können noch nicht mal bis zum Passo fahren würde, sondern nur bis Ponte di Legno. Langsam hat es uns echt gereicht. Aber hey, wenigstens sind Busfahrer hier in Italien super super freundlich, höflich und zuvorkommend und alle haben versucht, uns auf unserer Reise irgendwie behilflich zu sein.

Somit ging es dann von Ponte di Legno aus mit dem Taxi bis Madonna. Ganze 57km, autsch... Das war doch mehr als uns lieb war aber ankommen mussten wir ja irgendwie. Das Gute: der Taxifahrer war sehr nett und herzlich und wenigstens saßen wir in einem schicken BMW und die Aussicht war auch nett.

Endlich am Hotel angekommen waren wir dann auch echt kaputt und müde, was etwas schade war, da das Hotel wirklich wunderschön, super stilvoll und top modern mit Sauna, Schwimmbad, Fitnessstudio, einem guten Restaurant und einigem zu erkunden gab. Wir wollten aber nur noch duschen und ins Bett, was bei unserem Appartement mit drei Betten jetzt quasi schon eine Überforderung darstellte.

Also wir halten fest: Plane auch den Transfer 1 zu 1 im Vorhinein - oder lass ihn einfach ganz ausfallen. Was ein Tag.

Trotzdem wie immer unsere Zusammenfassung

2h 50min (inklusive Liftfahrt) 

10,3km

1.240hm rauf, 90hm runter 

2.900m Maximal Höhe 

1.680m Minimale Höhe 

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