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Patarei / eine verlassene Gefängnisfestung

Veröffentlicht: 10.06.2016

Nach einem gelungenen Frühstück kauften wir für die liebe Verwandtschaft "Vana Tallinn". Ein Likör für gesellige Abende.  Am Mittag besichtigten wir die Festung Patarei. 


1840 wurde Patarei als Kanonnenbetrieb erbaut. Die Seefestung wurde zwischen 1920 und 2002 als Gefängnis genutzt. In Zellen mit 16 Schlafplätzen waren oftmals mehr als 30 Personen untergebracht. Die Zellen zur Seeseite hatten ab 1980 kein Tageslicht mehr. Denn bei den Olympischenspiele wollte man vermeiden, dass die Gefangenen mit fremden Seefahrern Kontakt aufnahmen. Bis 1991,  zur Zeiten der UdSSR,  wurden in diesem Gefängnis Menschen exekutiert. Es waren vielfach politische Gefangene. 


Als ich durch ein großes eisernes Tor auf das Gefängnisgelände schritt wurde mir etwas mulmig. Das Gelände konnten wir auf eigene Faust besichtigen. Als erstes stießen wir auf den Exekutionsraum. Ich konnte in diesem Raum nicht lange bleiben. Das Leid war spürbar nah. Danach gingen wir auf eine Brücke für Wärter. Von dort aus konnte wir die Außenzellen, in denen die Insassen Tageslicht und frische Luft hatten,  sehen. Danach besichtigten wir den Zellentrakt. Das Gebäude ist feucht, recht muffig und es blättert Putz von der Wand. Es muss große Enge in den Zellen geherrscht haben. Es ist unvorstellbar. In der Ecke hinter einer kleinen Mauer konnten die Insassen ihre Notdurft verrichten. Weiterhin sahen wir die Krankenstation. 


Zum Ausgleich genossen wir den Nachmittag im Spa-Bereich des Hotels. Den letzten Abend des Urlaubs verbrachten wir in einem Piratenrestaurant. 


Mir wird gerade bewusst, dass sich ein interessanter und schöner Urlaub dem Ende neigt. 😓

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