Veröffentlicht: 06.02.2018
22. bis 31. Januar 2018.
Bejing, die Hauptstadt Chinas. Nach drei Wochen Vorbereitung in den anderen Städten und der langsamen Temperaturanpassung bin ich nur im Herzen Chinas. Was sofort am Flughafen auffällt. Es ist eher wie Berlin. Nicht so neu und modern wie Shanghai, sondern alt und praktisch. Bestes Beispiel: Kurz bevor die Metro fährt, sorgt eine gusseisernere Glocke mit schrillen Ton dafür, dass jeder rechtzeitig einsteigt.
Mein Hotel war nahe der verbotenen Stadt. Es war vielleicht das Beste was ich hatte. Ich hatte endlich wieder ein Bett für meine Größe und kein Doppelbett. Es gab eine Bar und lokales Reisbier. Dieses führte am ersten Abend auch gleich zum kleinen Hangover. Zwei Russen, eine Brasilanerin und zwei Deutsche. Na zdrowie! Witzig, ein Russe trank keinen Alkohol, zeigte uns aber ganz klassisch seine tollen Fotos mit Maschinengewehr. Ob die Russen Putin klasse finden? Nein nicht wirklich . Sie nennen ihn Putler. Jedenfalls im Osten nahe Wladiwostok. Eine Mischung aus Hitler und Putin. Es war ein sehr lustiger Abend.
Auch die Geschichten einer Russin aus meinem Zimmer waren mega. Sie war wie jede Ausländerin in China eine Englischlehrerin und somit ein „ White Monkey“. Sie verdient ca 2.200 Euro dafür Dreijährigen Englisch beizubringen . Da sie kein Chinesisch spricht , übersetzt eine Chinesin ihr Englisch in Chinesisch und macht den eigentlichen Job. Sie erzählte auch die lustigste Geschichte über China und das beste Beispiel wie weit das Land ist. Wirst du krank, gehst du zum Arzt. Dieser verschreibt dir erst mal viele chinesische Gesundheitsmittel. Da diese natürlich nicht wirken, obwohl es Massen sind, verschreibt er ernsthaft : Hot Water. Trinke mehr Hot Water und du wirst gesund. Dein Arm ist gebrochen? Mehr Hot Water! Oh ich sehe deine Knochen, trink mehr heißen Wasser 🤦🏻♂️😂. Und es ist war. Jeder Arzt arbeitet hier so . Auch das kostenlose, kalte Wasser am Flughafen ist warm. Das warme dann heiß. Mal gucken was mein Hausarzt dazu sagt. 😉
Peking war kalt. Schweinekalt. Minus acht am Tag und abends wenn die Sonne weg war, minus 15. also musste alles früh morgens starten und ab 17 Uhr enden. Dann wurde es zu kalt.
Mit Daniel, einem Stuttgarter ging’s zur Verbotenen Stadt. Diese langweilig, aber beeindruckend. Am zweiten Tag dann ins Nationalmuseum . Riesengroß, aber langweilig. Einzig die Geografie von China war interessant. Nur der Osten ist bewohnbar und für Landwirtschaft geeignet . Der Rest ist mit Gebirgen übersät. Somit wohnen 1,3 Mrd. Menschen auf sehr engem Raum. Jede kleine Stadt ist somit automatisch größer als Berlin. Anschließend besuchte ich noch den Olympia Park für zu viel Geld.
Der dritte Tag begann mit der Besichtigung von einer Leiche. Leider konnte ich kein Selfie machen von mir und Mao. Es war einfach zu viel Militär um mich herum. 😉 danach noch ins Parlament. Die riesige Halle beeindruckt und hat Platz für 5.000 Abgeordnete. Am Abend gab es wieder chinesisches Reisbier und davon sehr viel. Wir waren insgesamt 14 Personen. Zwei Dänen, ein Chinese, eine Italienerin und mehr Nationalitäten . Darunter USA, Israel und Deutschland. Es war ziemlich witzig und ging bis vier. Der nächste Tag „Mauer“ war dadurch nicht möglich . Ich lernte aber eine Menge über die Ansichten von anderen Nationalitäten. Beispielsweise dass Chinesen Schwarze verachten. Für sie kommen die Westler als erstes , dann die Chinesen und darunter die Schwarzen.
Der nächste Tag begann mit leichten Kopfschmerzen leckeren Baos ( Gedämpfte Teigbrötchen mit Fleischfüllung ) und einem Spaziergang durchs Künstlerviertel in einer alten Fabrikanlage. Danach wieder ins Bett und auf den Maueraufstieg vorbereiten.
Die Große Mauer war sicherlich eines der Highlights meiner Tour. Wir startete um acht Uhr und fuhren mit dem Bus und Taxi nach Mutianyu. Dieser ist ein touristischer Abschnitt der Mauer. Daniel und ich liefen die Treppen hoch und merkten schnell wie anstrengend es sein würde. Daniel der gegen eine Grippe kämpfte, ging nach etwa 20 Minuten auf der Mauer zurück. Es war zu hart. Ich sah den Gipfel und hatte Bock auf Sport. Also wollte ich da hoch!
Der erste Abschnitt ist komplett restauriert und für den Tourismus erschlossen. Die Wachtürme sind ausgebaut und die Mauer für jeden begehbar. Es gibt sogar zwei Seilbahnen und eine Rutsche für den Abstieg. Natürlich muss man Eintritt zahlen. Auch wurde hier ein Film gedreht und jeder wichtige Besucher Bsp. Obama kommt zu diesem Abschnitt.
Es war herrliches Wetter, die Sonne schien und kein Wind. Der erste Anblick der Mauer war atemberaubend. Sie ist komplett in das Gebirge gebaut und erstreckt sich zu jeder Seite. Die ersten Türme und Streckenabschnitte hatte ich in 30 Minuten erlaufen. Dann begann ein sehr steiler Aufstieg. Oben angekommen , natürlich ein Verkaufstand und eine verschlossene Tür. Diese verhindert dass Touristen die Mauer weiter laufen und auf den alten nicht restaurierte Teil stoßen. Laut TripAdvisor solle ich trotzdem weiterlaufen. Ich tat es und es war Mega! Ich lief auf alten Mauerwerken und durch zerstörte Tower. Es war jetzt eher Klettern mit Wandern als bloßes Spazierngehen. Aber ich hatte Bock. Der nächste und letzte Anstieg war hart. Er war unglaublich steil und gefährlich. Die Steine waren glatt und durch den Sand extrem rutschig. Ich brauchte ca . 30 Minuten für 100 Höhenmeter. Oben angekommen aber, strahlte ich . Genau auf 1.000 Höhenmeter und bei herrlichen Sonnenschein hatte ich einen unglaublichen Blick. ( siehe Foto ) Ich aß meine Oreokekse und war einfach nur glücklich.
Der Abstieg war nochmal gefährlicher und ich erzähle lieber nicht was passierte, da ich weiß dass mein Muddi mitliest 😉. Unten angekommen aß ich dass letzte Mal in meinem Leben bei Burger King und verfluchte mich selbst. Nach so einem tollen Abstieg sich mit solchen Scheiss voll zustopfen , war bescheuert. 🤦🏻♂️. Mir war übel. Zurück im Hotel gab es dann noch nen Bierchen mit Jorge aus México und Gespräche über die Mauer. Diesmal die von Trump.
Der Freitag war entspannt und ging es mit dem Flieger nach Xi‘an. Dort wollte die Terracota Arme besuchen.
Zurück in Peking am Montag ging ich noch im Sommerpalast spazieren und stieg dann in den A330 und flog nach Moskau. Das Kapitel China war damit beendet. Es war ein sehr gutes Kapitel.