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Wasserfälle und Kajaks auf den 4000 Islands

Veröffentlicht: 08.02.2018

Auf der Hippie-Insel „Don Det“ angekommen wurden wir mal wieder angesprochen ob wir noch ein Hostel brauchen. Da dies der Fall war gingen wir erst mal mit und haben tatsächlich auf Anhieb ein schönes Zimmer bekommen. Später stellte sich heraus, dass es auch noch viele ander schöne Hostels gegeben hätte aber unseres war auch gut, deshalb blieben wir erst mal. Bei der Ankunft hatten wir auch etwas von einer Full Moon Party gelesen und obwohl wir recht müde von dem ereignisreichen Tag waren, wollten wir uns das ganze einmal anschauen. Die Party war an einem kleinen Strand mit Lagerfeuer, ganz guter Musik und vielen betrunkenen/bekifften Leuten. Wäre man in Feierlaune gewesen, sicherlich ein guter Ort, aber uns packte dann doch mehr die Müdigkeit als die Partystimmung, sodass wir bald wieder zurück ins Hostel gingen.


Am nächsten Morgen schliefen wir erst mal wieder aus. Danach und nach einem guten Frühstück liehen wir uns Fahrräder aus, um die beiden Haupttouristeninseln Don Det und Don Kong abzufahren. Die Inseln im Mekong sind nicht besonders groß und daher gut mit dem Fahrrad zu erkunden. Vorbei an den unzähligen Hostels, Homestays und Guesthouses gelangten wir zu den Liphi Wasserfällen im westlichen Teil von Don Kong. Hier fließt der Mekong tosend über hunderte von Vorsprüngen, Absätzen und Klippen. Wirklich beeindruckend wie viel Wasser dort durchfließt. Am Ende der Wasserfälle gab es eine kleine Bar mit Bungalows, Hängematten und sogar einem kleinen Strand im Mekong, die zum Verweilen einlädt. Und so verweilten wir... so lange bis wir die Wasserfälle nochmal bei Sonnenuntergang sehen konnten. Da die Fahrräder kein Licht hatten und die Straßen auf den Inseln nicht beleuchtet sind, mussten wir schließlich aber doch den Heimweg antreten. Bei einem leckeren Abendessen im selben, wirklich empfehlenswerten, Restaurant „Mama Thanon“ ließen wir den Tag dann gemütlich ausklingen.


Früh morgens wieder mal raus aus den Federn hieß es am nächsten Tag, denn wir wollten bei einer organisierten Kajak-Tour die 4000 Islands erkunden und die seltenen Irrawaddy-Fluss-Delfine sehen. Treffpunkt war ein Restaurant indem gefrühstückt wurde, nur das dort keine Menschenseele wartete... Während des wenig begeisternden Frühstücks trudelten dann noch weitere 5 Leute ein und wir freuten uns, eine so kleine Gruppe zu sein. Diesen Traum ließ der auch irgendwann einmal anwesende Tourguide jäh zerplatzen, als er uns mit den anderen 25 Touristen zusammenführte... na gut, trotzdem rein in die Schwimmwesten, alles im Drybag verstauen und zu zweit Platz nehmen in den wackeligen Plastikbehältern, die sich Kajaks nannten. Der Wind am frühen Morgen war kalt und auf dem (an dieser Stelle) 14 km breiten Mekong ohne sehr viel Strömung mussten wir uns ganz schön ranhalten, um nicht den Anschluss an den Guide zu verlieren. Auf der ersten Etappe kenterte bereits ein Boot, auf dem nächsten Abschnitt durch die ein oder andere Stromschnelle und die vielen Steine, die jetzt zur Trockenzeit zum Vorschein kommen, gleich mehrere. Nach so mancher kleinen Diskussion manövrierten wir beide uns jedoch ganz gut durch Steine und Büsche.

Um die Mittagszeit war eine Pause eingeplant, in der zwei Guides Schaschlikspieße auf einem improvisierten Lagerfeuer am Ufer mitten im Dschungel grillten, während die Gruppe den angeblich größten Wasserfall Südostasiens bestaunen konnte. Was uns keiner gesagt hatte war, dass wir bis dahin noch 30 Minuten durch Gestrüpp, Wasserbüffel und über wacklige Baumstämme über den Stromschnellen laufen mussten - in Flipflops. Am Kon Phapheng Wasserfall angekommen, riss beim Klettern über die spitzen Steine erst einer von Tinas Flipflops, 10 Minuten später der andere... >auch hier ist die Anmerkung, immer irgendwo Haargummis dabeizuhaben, wieder hilfreich, um die kaputten Schuhe notdürftig am Fuß festzubinden< Nebenbei bemerkt waren die Wasserfälle nicht halb so schön, wie die vom Tag zuvor. Zurück bei der Feuerstelle war das Essen inzwischen fertig und dazu gab es Reis, Brot und Wassermelone als Nachtisch.

Frisch gestärkt ging es weiter, diesmal durch nochmal etwas schwierigere Passagen, wo nochmal einige ungewollt aus ihren Booten stiegen... leider auch unsere Georgi. Trotzdem war alles halb so schlimm und schließlich kamen wir mit der vollständigen Gruppe am Bus-Tuktuk an, das uns weiter in Richtung Delfine bringen sollte. Dann ging es nochmal mit zwei motorisierten Booten zu der Stelle im Mekong, an der man die Delfine wohl am besten sehen kann, wobei wir uns bei einem Artbestand von ca. 90 Tieren weltweit (und nur 5 davon an diesem Spot) keine allzu großen Hoffnungen machten. Doch tatsächlich erspähten wir erst eine Flosse, dann mehrere und manchmal einen Kopf oder den Rücken einer der Delfine. Man muss sagen, dass es sich nicht um die hübschesten Tiere handelt, da sie eine eingedrückte Schnauze haben, aber es war dennoch eine tolle und unerwartete Erfahrung!

Mit Boot und Bus ging es bei einem schönen Sonnenuntergang zurück zur Stelle von der auch die Fähre nach Don Det abfährt, wo wir wieder in unsere Kajaks stiegen und bei der zügig eintretenden Dämmerung schnell zurück zu unserer Insel paddelten. Nach einer guten Dusche hatten wir uns mit drei unserer deutschen „Mitpaddler“ Inken, Niklas und Ela zum Burger essen verabredet, wo wir uns über die besuchten Länder austauschten und den Tag mit zwei Runden Bierpong begossen.

Weiter geht unsere Reise im nächsten Beitrag mit dem stressigen Grenzübergang nach Kambodscha und der Fahrt nach Siem Reap. Es warten neue Abenteuer :)

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