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Mit dem E-Visum über die Grenze nach Ha Tien/Vietnam

Veröffentlicht: 22.02.2018

Durch das chinesische Neujahr war es leider sehr schwierig einen Bus nach Ha Tien und einen Drucker zum Drucken des E-Visums, welches wir ein paar Tage vorher online beantragt hatten zu finden. Nach mehreren Anläufen hatten wir in einem Hostel im Stadtzentrum von Kampot Glück. Hier wurde uns beides geliefert, wenn auch nicht zu der Zeit, zu der wir eigentlich wollten. Durch das Neujahr fuhren am ganzen Tag nur 2 Busse in Richtung Ha Tien und den früh morgens hatten wir schon verpasst. Also blieb uns nur bis 16 Uhr zu warten. Die Zeit vertrieben wir uns mit einem guten Frühstück und ein paar Fruit-Shakes und genossen einmal das Nichtstun.

Der Bus kam wieder mal nicht dann, wann er sollte, aber so langsam gewöhnt man sich dran... Die meisten Leute wollten mit dem Bus bis nach Ho Chi Minh City, was wahrscheinlich noch eine üble Odyssee werden würde, in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit. Da waren wir dann doch froh, nur nach Ha Tien, direkt hinter der Grenze zu müssen. Am Grenzübergang gestaltete sich alles sehr einfach. Es gab keine weiteren Gebühren und auch einen Stempel bekamen wir sowohl von Kambodscha als auch von Vietnam ohne Probleme, trotz des E-Visums. Einen hübschen Aufkleber in den Reisepass gibt es auch diesem Weg jedoch nicht.

Der Bus setzte uns dann auch noch zufälligerweise direkt vor unserem Hotel ab, was mal eine willkommene Abwechslung zu den sonstigen von Tuktuk-Kartellen bezahlten Bushaltestellen außerhalb der Stadt war.

Abends liefen wir noch ein bisschen durch die Stadt. Von TripAdvisor wussten wir, dass es ein gutes Restaurant für frische Krabben gibt. Das wollten wir hier in der Hafenstadt gerne ausprobieren. Dank des Neujahrs war es allerdings sowas von voll von Chinesen, dass wir kaum noch Platz gefunden haben. Die Tische, die die Chinesen hinterließen, waren außerdem über und über voll mit Müll und Essensresten auf und unter dem Tisch, dass niemand mehr daran Platz nehmen wollte. Die einzigen anderen Europäer im Restaurant (zwei schon etwas ältere Holländer) machten uns freundlicherweise Platz an ihrem Tisch. Also bestellten wir eine Riesenportion gebratenen Reis und ein Krabbencurry, ohne jegliche Ahnung, wie man so eine Krabbe überhaupt isst. Glücklicherweise wusste die Holländerin ein bisschen was darüber und schließlich knackten wir teilweise von Hand und teilweise mit den Zähnen die Beine des Tiers um das Fleisch herauszusaugen. Klingt bestialisch und ist tatsächlich auch eine riesen Sauerei. Außerdem: so viel Arbeit für ein bisschen Fleisch?! Naja jetzt können wir das auch von unserer Liste streichen. Geschmeckt hat es aber super lecker! Noch einmal werden wir uns den Aufwand aber vermutlich nicht mehr antun...

Auf dem Weg zurück sprach uns ein angeblicher Lehrer auf einem Roller an; er hätte gerade Urlaub, weil ja das große Tet-Fest sei und würde uns morgen gerne die Stadt zeigen, wenn wir noch etwas Zeit hätten. Wir waren zwar etwas misstrauisch aber verabredeten uns mal für den nächsten Morgen um 9.30 Uhr am Hotel.

>Beim Tet-Fest handelt es sich nach unserem Wissen um den höchsten Feiertag im Jahr, eine Mischung aus Weihnachten und Silvester. Es geht 3-7 Tage lang, Familien feiern zusammen und beschenken einander und es wird das neue vietnamesische Jahr begrüßt. Dieses Jahr ist wohl das Jahr des Hundes. Bitte versucht nicht während des Tet-Festes ein Zimmer zu ergattern oder irgendeine Touri-Tour oder einen Bus zu buchen - keine Chance! Außerdem haben kaum Läden offen.<

Von unserem Balkon aus lugten wir am nächsten Morgen immer mal wieder nach unten vor das Hotel, ob der „Lehrer“ denn tatsächlich dort steht und auf uns wartet. Mit etwas Verspätung kamen wir in die Lobby, nicht davon ausgehend, dass diese kleine Aktion tatsächlich funktionieren könnte... aber da kam Kong auf seinem Roller angeflitzt und kümmerte sich mit seinem guten Englisch (unsere Rezeptionisten im Hotel konnten nämlich kein Wort) um uns.

Wie wir vermutet haben, war er tatsächlich Lehrer, der sich als Rollerfahrer für Touristen noch etwas dazuverdienen muss. Leider ist das in Südostasien sehr gängig, da Lehrer auch in anderen Ländern nur ca. 150$ im Monat verdienen. Auf jeden Fall stand er mit einer Frau und 2 Rollern vor der Tür und wir fuhren mit ihnen zu einer Pagode mit schöner Außenanlage, einer Höhle, die gleichzeitig Denkmal für Morde an Vietnamesen durch die Roten Khmer war, und dem Strand von Ha Tien. Leider war alles komplett überlaufen von vietnamesischen Touristen, die ja schließlich gerade Urlaub hatten. Am Strand ließ uns unser Fahrer ca 2,5 Stunden Zeit, die wir aber nicht gebrauchen konnten, da wir keine Schwimmsachen dabei hatten und der Strand nicht besonders schön war. Das größere Highlight waren wir blonden Deutschen inmitten von lauter Vietnamesen, die uns für eine Art Attraktion hielten und ständig Fotos mit uns machen wollten. 

Naja so eine Tour kann man mal machen, muss man aber nicht... dafür war die Umgebung auf der Tour schön, durch gut ausgebaute kleine Straßen, vorbei an grünen Bergen, kleinen Mekong-Kanälen und einem Hafen für Krabbenfischer am Meer.

Zumindest brachte uns unser Fahrer, nachdem wir das Gepäck geholt hatten dann auch noch direkt zum Bus, der uns weiter nach Can Tho, der Metropole des Mekong-Deltas, bringen sollte. Auch dieser war auf Grund des Tet Fests ziemlich überteuert, aber da kann man nichts machen... Obendrein ist der Bus ca. 40 km vor Can Tho auch noch kaputt gegangen. Nach einer halben Stunde kam ein anderer Kleinbus und hat uns alle rein gequetscht. Zum Glück durften wir Europäer vorne sitzen und hatten somit genug Platz. Dieser Bus hielt aber wieder sehr weit außerhalb der Stadt nur mit dem zusätzlichen Problem, dass hier keine Tuktukfahrer warteten um uns in die Stadt zu bringen. Also liefen wir erst mal los auf der Suche nach einem Taxi. Da wir Hunger hatten und ein Restaurant früher als ein Taxi fanden, gingen wir zuerst dort hin. Eine englische Karte war aber leider Fehlanzeige und so bestellten wir irgendwas mit Reis und Hühnchen. Es kam eine Reissuppe, mit Hühncheneinlage. Zumindest der Hühnerfuß hatte es bis zuletzt in die Suppe geschafft... der Rest des Huhns und undefinierbares Grünzeug kamen auf separaten Tellern. Schmeckte sehr lecker (wie Hühnerfrikassee), aber man wusste auch nicht genau was man davon, nur mit Stäbchen und Löffel bewaffnet, wie essen sollte. Das Restaurant bestellte uns dann ein Taxi und wir kamen günstig und schnell in unser Hotel.

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