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Auf Kaffeefahrt mit Peter Lustig - Pakse, Paxong, Champasak

Veröffentlicht: 07.02.2018

Beim Abendessen in Pakse probierten wir zum ersten Mal eine laotische Wurst, die sehr scharf mit Chili und Ingwer gemacht wird. Durchaus lecker!

Pakse liegt am Rand des Bolavenplateaus. Dieses liegt relativ hoch und hat vulkanisches Gestein, was optimal für den Kaffeeanbau geeignet ist.

Wir suchten deshalb abends noch nach einer Möglichkeit einen Kaffeeröstworkshop für den nächsten Tag, von dem wir in einem Blog gelesen hatten, zu buchen, jedoch wurden überall nur die klassischen Touren für Touristen angeboten. Schließlich kontaktierten wir den “Veranstalter” über eine WhatsApp Nummer und konnten tatsächlich am nächsten Tag dort hin.


Nachdem wir uns über Transportmöglichkeiten informiert hatten nahmen wir notgedrungen wieder einmal einen Roller. Für die 50km hatten wir großzügig geplant, da uns Mr Koffie, der Veranstalter, schon vor der schlechten Straße gewarnt hatte. Diese stellte sich als mehr als schlecht heraus, da aufgewirbelter Staub die Sicht vernebelte, die Straße abwechselnd schlammig, voll von Schlaglöchern, großen Kieselsteinen oder sehr eng ohne Fahrspuren war und man deshalb teilweise nicht schneller als 20 km/h fahren konnte.

So kamen wir trotzdem eine viertel Stunde zu spät, was den entspannten Mr Koffie, einen ausgewanderten Holländer, aber wenig störte. Er machte uns erst mal den ersten von vielen darauffolgenden frischen Kaffees. Allmählich ging das lockere Gespräch in eine Tour über die kleinen Plantagen über. Hier lernten wir morgens alles über das Aussehen, den benötigten Boden, die Aufzucht, den Anbau und die weitere Verarbeitung von Kaffee, was man in 2 Stunden darüber lernen konnte. Dabei fühlten wir uns ein wie bei Löwenzahn, auch weil Mr Koffie ein bisschen aussieht wie Peter Lustig. Nach einem Mittagessen ging es dann weiter mit dem Röstworkshop, bei dem wir nur zu dritt waren. In einem Wok, der auf ca. 200 Grad erhitzt wurde, rösteten wir abwechselnd die grünen Bohnen, bis sie eine schöne kaffeebraune Farbe hatten. Den frisch gerösteten Kaffee konnten wir dann auch gleich probieren und stolz wie Oskar tranken wir den ersten Schluck von unserem eigenen Kaffee... und er schmeckte tatsächlich ;)

Um kurz nach 4 ging es dann wieder zurück nach Pakse, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit die Roller zurückgeben und unser neues Guesthouse finden konnten.


Am darauffolgenden Tag machten wir uns mit den Backpacks auf den Weg zum großen Markt von Pakse, von wo aus Local-Busse (die eher an große Tuk-Tuks erinnern) in Richtung Champasak abfuhren. Auf dem Markt deckten wir uns mit leckeren Sesambällchen mit Kokosfüllung, einer halben Bananenstaude und Wasser als Frühstück/Verpflegung für den Tag ein. Im Bus lernten wir ein freundliches japanisches Ehepaar kennen, das uns drei für Geschwister hielt. Sie sagten uns, dass man mit diesem Bus sogar bis zum Wat Phou Champasak fahren könne und dort heute ein großes Festival stattfände. Der Wat Phou ist einer der wichtigsten und ältesten Tempel von Laos, UNESCO-Weltkulturerbe und stammt aus der Ankor-Zeit. Deshalb war dies sowieso unser Ziel.

Nachdem man gefühlt jeden Local mit dem Bus vor die Haustür gefahren hatte, kamen wir irgendwann am Wat Phou an. Erfreulicherweise konnten wir wegen des Wat Phou Festivals umsonst auf das Gelände und sparten uns die 5€ Eintritt und konnten die schweren Rucksäcke sogar im angrenzenden Museum abgeben. Also nur noch kurz eine kleine Spende gemacht und los ging’s. Das Festival, das heute seinen letzten Tag hatte, brachte unsere Begeisterung schlagartig zum Erliegen: das gesamte riesige Gelände war über und über voll von Müllbergen, wie man sie sich nicht mal bei den größten Festivals in Deutschland vorstellen kann... überall waren Stände wie auf einem großen Nachtmarkt aufgebaut, Mönchs-„Gesänge“ beschallten mittels Lautsprecher das ganze Areal und man fand keinen einzigen ruhigen oder sauberen Fleck mehr.

Der Wat Phou liegt eigentlich sehr schön am Fuß eines Berges, den man zur Besichtigung teilweise erklimmen musste. Wegen der unangenehmen Umstände konnten wir die Anlage leider nicht wirklich genießen und nur erahnen, wie es wohl ohne Müll ausgesehen hätte. Wir hoffen nur sie räumen das ganze auch wieder auf...

Da es an diesem Tag keinen Bus mehr zu den 4000 Islands, unserem nächsten Ziel ganz im Süden von Laos, gab, versuchten wir ein für uns ganz neues, aber schon von vielen Backpackern empfohlenes Reisemittel: Trampen! Also ließen wir uns zunächst mit dem Tuk-Tuk zur „Fähre“ bringen, da Champasak auf der „falschen“ Flussseite liegt. Wer sich jetzt eine Fähre wie auf dem Bodensee vorstellt, liegt leider falsch. Hier handelt es sich eher um drei einfache Boote, die zusammengeschnürt und mit Holzbrettern bedeckt werden. Trotzdem hatten 2 Autos und ein paar Menschen darauf Platz. Unser Plan war es zunächst zur nächst größeren Straße zu kommen, um dort auf bessere Chancen zu hoffen in den Süden mitgenommen zu werden. Doch dann kam es anders, als Georgi einfach einen der Fahrer auf unserer Fähre fragte, wohin er weiter fährt. Und da dieser tatsächlich genau in unsere Richtung fuhr, konnten wir auf der Ladefläche seinen Pick-Ups Platz nehmen. So kamen wir zügig voran und waren in kurzer Zeit bereits an der Ausfahrt nach Nakasang, dem Ort für die Fähre zu den 4000 Islands. An der Ausfahrt liefen wir erst mal los, da es nur ca. 3km bis in die Stadt sind. Dann kam aber ein Bus mit Leuten, die vom Kanufahren zurückkamen an uns vorbei, Daumen raus, aufgehüpft und weiter ging’s bis vor die Fähre. > Trampen also unbedingt mal ausprobieren ;) <

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