Veröffentlicht: 09.01.2020
09.01.2020
Die erste Nacht in/auf Penang war warm aber auszuhalten. Immerhin haben wir ja DREI Ventilatoren :p
Pünktlich um 7:30 Uhr standen wir dann wie immer auf und es gab ein kleines Frühstück, bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machten :)
George Town, die Stadt, in der wir hier auf Penang sind, ist bekannt für seine Street Art. Vor Jahren hat ein Künstler an verschiedenen Stellen der Stadt seine Werke hinterlassen und das ganze ist nun eine Art „Sammeljagd“ für Touris :D :D
Da wir das aber ahnten, wollten wir halt möglichst früh los und so verließen wir bereits um 8:00 Uhr das Hostel für die Foto-Tour ;-)
Wie gestern schon gesehen (und bestimmt auch erwähnt…) ist die Stadt super niedlich mit ihren Kolonialgebäuden, den engen Straßen und eben der ganzen Street Art <33
Auf unserem Stadtplan waren die beliebtesten Street-Art Motive eingezeichnet und so verbrachten wir die erste Stunde damit, diese abzuklappern und teilweise wie vorgesehen dann mit den Bildern zusammen zu posieren^^
Nebenbei sahen wir uns aber auch generell in der Stadt um und entdeckten neben Moscheen auch chinesische bzw. hinduistische Tempel sowie recht viele Kirchen – teilweise halt wirklich direkt nebeneinander oder gegenüber. Nicht schlecht ;-)
Ach ja. Obwohl man die Innenstadt sehr gut einfach erlaufen kann, gibt es hier auch Trikscha-Fahrer. Das sind Fahrräder, mit einer Art „Kutsche“ vorne aber im Gegensatz zur bekannten Rikscha hat dieser Wagen vorne ZWEI Räder und somit insgesamt drei und joah. Daher dann das „tri“ im Namen :p
Während wir so durch den Ort liefen und zu zwei etwas entlegeneren Motiven gingen, liefen wir an einer kleinen Kreuzung vorbei, wo ein Polizist oder Soldat den Verkehr regelte (obwohl es eben klein und einspurig war^^). Erst als dann immer wieder ganze Schwärme an Trikschas vorbeikamen, die ihre Kunden transportierten, realisierten wir, dass das wohl eine Tour sein muss und der Verkehr zugunsten von den Touris geregelt wird :D :D
Nachdem wir alle Haupt-Gemälde abgeklappert hatten, machten wir uns auf den Weg zum Fort Cornwallis. Wie man an dem Namen wahrscheinlich erahnen/erkennen kann, gehörte Penang der Britisch East India Company zur Kolonialzeit und die Briten hatten nach der Eroberung der Insel hier ein Fort errichtet, um sich vor einem möglichen Angriff der Franzosen zu schützen (der dann aber nie stattfand :D ).
Auf dem Weg zum Fort gingen wir an noch mehr Kirchen, Konvents und ein paar Verwaltungsgebäuden vorbei, die alle super chic waren wieder :) Vor dem Rathaus fand dann auch noch gerade ein Wachwechsel oder etwas Ähnliches statt, den wir zufällig beobachten durften^^
Oh. Und bei einem kleinen Päuschen an der Promenade sahen wir erst einen Waran und dann auch noch zwei Otter!! <33 Die Otter kann man auf dem Foto schwer erkennen aber vielleicht kann man sie erahnen oder man zoomt halt ran :D
Kurz vor dem Fort gibt es dann noch einen alten Uhrenturm, der im 19. Jahrhundert zu Ehren eines Jubiläums von Queen Victoria II errichtet wurde und den ich auch echt cool fand!
Dann ging es aber (endlich) in das Fort selbst. Ein Großteil davon ist leider aktuell eine Baustelle und sowieso gibt es eigentlich nicht viel zu sehen aber hey. Wir machten das beste draus^^
Als die Briten hier in Penang ankamen, bauten sie ihr Fort zunächst aus Palmen und Fahnenmaterial, bevor es dann schließlich „richtig“ erbaut wurde. In der Mitte befindet sich ein Amphitheater und es gibt in den Ecken der sternförmigen Mauer diverse Gebäude, von denen aber nur eins heute begehbar war.
Geschlossen/nicht zugänglich waren die Kapelle und das Gefängnis, welche witzigerweise direkt nebeneinander lagen. Auch der Leuchtturm, der nur aus einem Gerüst und eben oben der Kuppel besteht, war nicht für Besucher offen :(
Dafür konnte man das ehemalige Lagerhaus für das Schwarzpulver betreten, was aber eher weniger aussagekräftig war. Das einzige, was ich interessant fand, war der Aufbau dieses Gebäudes. Es wurde mit einem bogenförmigen Dach gebaut – wie ein Bunker – falls es darin zu einer unerwünschten Explosion käme ;-)
Ansonsten konnte man in dem Fort noch ein paar Kanonen begutachten, von denen eine eine ganz witzige Story hat: Sie wurde gefertigt von den Holländern, gehörte dann mal Piraten und wurde irgendwann von den Briten „gefunden“, wie sie auf dem Wasser trieb. Später gehörte sie auch mal den Japanern und joah. Wen es interessiert – die Geschichte haben wir als Foto dabei^^
Nach dem Besuch des Forts gingen wir noch in ein altes Mansion – dem Cheah Kongsi. Von außen sieht es aus wie ein chinesischer Tempel und heute ist es von innen eine Art Museum, wo die Räume so hergerichtet sind, wie sie früher ausgesehen haben (könnten).
Die Cheah waren eine Volksgruppe aus China, die in einer Region wohnte, die von Meer und Bergen eingeschlossen war. Da sie nicht über das Gebirge konnten/wollten, entdeckten sie die Seefahrt für sich und ließen sich irgendwann in Penang nieder bzw. holten ihre Verwandten nach. Sie wurden Händler, Kaufleute und gehörten als Clan zu den Reichen der Insel :)
Ich fand diesen Besuch eigentlich ganz interessant. Penang hat eben eine Kolonialgeschichte, die eigentlich recht umfangreich ist. Jetzt fehlt uns nur noch eine Story über die Inder, die hier hergekommen sind :p Aber naja – Britisch East India Company: da habe ich doch eine Idee :D Außerdem wurde die Hauptmoschee hier von der BEIC gebaut, für die muslimischen Inder.
Gegen 12:30 Uhr waren wir dann mit der gesamten Besichtigung der Innenstadt durch und gingen für einen Mittagssnack zurück ins Hostel.
Dort überlegten wir, was wir nachmittags machen wollen. Optionen gibt es hier echt viele! Man muss sich nur entscheiden können und ein paar Sachen fielen raus, weil es Ganztages-Trips sind ;-)
Es gab ein bisschen hin und her: Sollen wir den eher weniger besuchten Süden erkunden oder nicht? Aber letztendlich entschlossen wir uns, zu der Floating Mosque zu fahren.
Dazu mussten wir nur zur 10 Minuten entfernten Mall laufen und von dort den Bus nehmen. Da dieser Bus die Mall mit den anderen Orten auf der Insel verbindet, von denen einige fast ausschließlich aus Hotels zu bestehen scheinen, war es im Bus direkt am Startpunkt so voll, dass wir und einige andere gar keinen Sitzplatz bekamen :D
¾ der Fahrgäste schienen aber immerhin einheimisch zu sein und viele von ihnen stiegen auch recht zügig aus. Irgendwann waren wir gefühlt fast die einzigen Weißen, die noch im Bus waren. Wir wussten nicht genau, wie unsere Haltestelle zu erkennen sein würde (wir hatten nur den Namen aber es gab keine Anzeige der nächsten Haltestelle und auf Maps.Me waren die Haltestellen zwar eingezeichnet aber man weiß nie, für welche Buslinien die gelten :D ).
Mit Maps.Me konnten wir es aber erahnen und drückten auf gut Glück den Haltewunsch-Knopf. Der Bus hielt dann auch brav an der nächsten Haltestelle an, wir stiegen aus, gingen los aber da hupte der Bus und der Fahrer rief uns zu, dass wir wieder einsteigen sollen :D :D
Er hatte sich beim Ticketkauf gemerkt, wo wir hinwollten und fuhr uns die paar Hundert Meter quasi „vor die Haustür“ der Moschee :O :D :D
Da war gar keine Bushaltestelle, also wollte er wohl einfach nur nett sein. Echt klasse <33
Die Floating Mosque ist, wie der Name schon erahnen lässt, auf Stelzen gebaut. Auch sie ist wie das Fort sternförmig aber das kann man nur aus der Luft erkennen :p Wir machten ein paar Fotos aber hatten keine Lust, sie von innen anzusehen (wir waren ja wieder nicht passend gekleidet und es war sowieso schon so heiß. Da hatten wir keine Lust auf die Kutten… ;-) ).
Nach fünf Minuten waren wir fertig mit der ganzen Sache :D Leider hatten wir mittags bei der „Recherche“ nicht bedacht zu schauen, was man sonst noch in der Umgebung machen kann. Man ist direkt am Strand und Jonas hatte Badesachen dabei, also hatten wir gehofft, dass man sich einfach an den Strand setzen kann und joah…
Das war dann leider nicht so :D :D
Der Strand schien immer privat zu irgendwelchen Hotels zu gehören oder es gab eben keinen Weg runter zum Wasser von der Straße aus, sodass wir einen Moment doof da standen^^ Es gab auch weder Gehweg noch irgendetwas anderes außer riesige Hochhäuser und joah.
Da es uns zu blöd war (ohne Bushaltestelle) einfach auf den nächsten Bus in die Gegenrichtung zu warten, liefen wir ein bisschen die Straße entlang, vorbei an einem versteckten Resort und verwirrten Autofahrern, die wohl keine Fußgänger wie uns auf dem Seitenstreifen erwartet hatten :p
Irgendwann kamen wir an einem Haus vorbei, das einen Wasserzugang und einen Rasen mit einer Schaukel hat. Es sah super ruhig und idyllisch aus (obwohl es auch an der Straße liegt) und ich scherzte, dass das unser Haus werden könnte. Nach kurzer Überlegung stimmte Jonas dem zu, nur müsse man wohl ein bisschen viel renovieren.
Gerade als er das sagte, sahen wir, dass jemand auf der Terrasse saß :O :D :D Da wohnte also noch jemand! Das hätte ich nicht erwartet^^ Da wird das wohl nichts mit unserem Ferienhaus in Übersee :p
Kurz nach dem Haus kam dann aber auf einmal tatsächlich ein öffentlicher Zugang zum Strand!!! Oben an der Straße gab es ein paar Verkaufsstände und der Weg hinunter zum Strand war etwas uneben und abgetreten aber dafür war unten auch niemand außer zwei Männer, die dort im Schatten schliefen ;-)
Mir gefiel das kleine Stück Strand direkt, weil es durch die Bäume zur Hälfte im Schatten lag. Außerdem gab es an einem Baum eine Schaukel, die super romantisch aussah mit Blick auf das Wasser <33
Für eine Weile hielten wir uns dann dort am Strand auf und Jonas ging sogar mit den Füßen ins Wasser. Da wir ja in einem muslimischen Land sind, hatte ich gar nicht erst meinen Bikini dabei. An dem Hotelstrand oder in dem Urlaubsort, in dem wir wahrscheinlich einen Strandtag machen werden, ist es bestimmt egal aber hier an einem kleinen, local beach hielt ich es einfach für nicht angebracht :p Und naja. Alleine wollte Jonas dann auch nicht ins Wasser, also chillten wir einfach ein bisschen im Schatten <33
Irgendwann kam eine Familie mit kleinen Kindern an den Strand, die Decken ausbreiteten und zu Kochen begannen – ein Barbecue/Picknick am Strand eben :)
Insgesamt waren wir vielleicht nur eine Stunde dort, dann gingen wir hoch an die Straße, wo es zufällig eine Bushaltestelle für unsere Linie gab!!
Der erste Bus fuhr direkt mit Vollgas an uns vorbei ehe wir ganz oben waren und so stellten wir uns sicherheitshalber direkt an die Straße, um möglichst deutlich auf uns aufmerksam machen zu können, damit der Bus noch bremsen kann :D :D
Während wir warteten, bemerkte ich auf einer Stromleitung ein großes, schwarzes Eichhörnchen mit gelbem Bauch. Wow! Heute war wohl der Tag der zufälligen Tier-Begegnungen^^
Als der Bus dann kam, musste er tatsächlich kräftig bremsen. Wahrscheinlich sammelt er an dieser Haltestelle im Nirgendwo selten irgendwelche Leute ein :p :D
Zurück in der Stadt begann dann die Odysse der Essensuche…
Also, ich will keiner von diesen Leuten sein, die damit prahlen, dass sie vegan/vegetarisch sind und dass das ja oh so toll sei aber ich muss schon sagen, es wird einem nicht leicht gemacht hier, wenn man auswärts vegetarisch essen möchte und Jonas und ich sind da ja seit ein paar Wochen sehr konsequent ;-)
Da es hier ein paar Malls gibt, versuchten wir unser Glück in einem Food Court aber dieses zu finden war eine nervige Aufgabe! Die Malls sind alle miteinander verbunden aber die Tunnel über die Straße liegen auf verschiedenen Etagen. Außerdem ist alles gefühlt komplett wirr und willkürlich angeordnet.
Es gibt Gänge auf einer Etage, die eine Etage höher oder tiefer nicht identisch sind und somit wird das ganze zum echten Labyrinth… -.-
Wir sind wohl keine Fans von Malls in Malaysia :p Es dauerte knapp eine halbe Stunde, bis wir den Food Court fanden und dann war das Essen dort teuer und es gab keine vegetarischen Optionen!! :( Man könnte ja denken, man kann einfach das Fleisch weglassen aber so leicht ist das gar nicht :p
Garlic Chicken, Chicken in xy Gravy jeweils mit Reis als Beilage ist ohne das Chicken eben einfach nur Reis :D :D
Etwas geknickt suchten wir noch halbherzig nach bezahlbaren Alternativen innerhalb der Ziel-Mall aber gingen dann doch einfach zurück zum Hostel, wobei wir vorher bei einem Obsthändler stoppten und Nashi-Birnen kauften <33
Während wir die aßen, googelte ich nach vegetarischen Restaurants in George Town. Es gab auch ein paar und einige hatten angemessene Preise (3-4 € für ein Hauptgericht).
Jonas wollte aber nicht in so einen „alternativen, fancy Schuppen“ und da ich nach meiner negativen Erfahrung mit dem Inder gestern keine Lust auf indisch hatte, gingen wir schließlich zurück zum Jetty Food Court, wo wir gestern schon nicht gegessen hatten :D :D
Es hatte genau zwei Gerichte dort gegeben, die mich interessiert hätten aber als wir ankamen, hatte genau DIESE Bude geschlossen :O
Tja. Etwas ratlos irrten wir umher und meine Laune war so semi-gut^^ Schließlich sprach uns eine Verkäuferin von Sea Food und Schwein-Spezialitäten an. Wir fragten sie nach vegetarischen Optionen und sie bot uns Reis oder Nudeln mit Gemüse und Ei an.
Joah. Das hatten wir die letzten Wochen ja fast jeden Tag gegessen gefühlt :D :D Aber es war okay, hauptsache eine warme Mahlzeit ;-) Und für insgesamt 3€ war es unschlagbar :)
Zum Dessert gönnte ich mir einen Bananen-Milchshake und Jonas wollte noch zu 7-Eleven, weil er gar nicht satt geworden war… Im Laden gab es dann Chips und Brötchen mit Kokosnussfüllung, wobei nur eine der beiden Chips-Packungen überhaupt angefasst wurde :D :D
Wir sind echt nicht gut im Essen hier :D :D Hätten wir ne Küche und könnten selber zubereiten, wäre das ganze soo viel einfacher :O :p
Naja. Zurück im Hostel wurde nur noch geduscht und seitdem hängen wir hier ab. Die Fotos laden gerade schon hoch, weil das WLAN dann doch nicht so gut ist wie erwartet. Gestern hat das Hochladen über eine Stunde gedauert :D
Im Flur hängt auch ein Schild, dass man bitte nichts Downloaden soll, weil sonst das Internet für alle abstürzt (genau das ist gestern auch immer wieder passiert, während wir hochgeladen haben. Ups! :O ).
Jetzt habe ich einen Weg drumherum gefunden und bisher ist das Internet stabil. Yay! :D :D
Morgen geht es wahrscheinlich zu unserer ersten „Wanderung“ seit langem :O Mal gucken, was die Kondition nach der Pause so sagt :D