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Penang Hill oder auch: „So viel habe ich noch nie geschwitzt“ :O :D (Tag 128 der Weltreise)

Veröffentlicht: 10.01.2020

10.01.2020


Damit wir unsere Wanderung auf den Penang Hill gemütlich bestreiten konnten, wollten wir (bzw. ich :p ) möglichst früh los, weil dann die Temperaturen ja noch angenehmer sind :)

Und so weckte ich mehr oder weniger zufällig Jonas „schon“ gegen 7:00 Uhr auf^^ Bis wir dann aber losgingen, war schon 8:30 Uhr :O Frühstück, Snacks zubereiten, spülen und Wasser auffüllen (das gibt es hier im Hostel gratis <33) dauerte dann eben seine Zeit :D Außerdem mussten wir noch ein Video drehen, weil heute jemand Geburtstag hat :)

Auf dem Weg zum Busbahnhof fuhr dann der Bus der Linie 10 an uns vorbei und wir waren schon etwas enttäuscht, dass wir durch unsere „Trödelei“ den Bus verpasst hatten aber egal ;-)

Am Busbahnhof angekommen fanden wir dann unsere Haltestelle aber es gab – anders als bei anderen Buslinien – keine Zeitangaben, wann der nächste Bus kommen würde… Nach knapp zwanzig Minuten begab ich mich dann also zum Info-Schalter, um einfach einmal nachzufragen. Busfahrpläne oder feste Abfahrtzeiten gibt es ja hier nicht, aber vielleicht könnte er mir eine Tendenz sagen (alle 15 Minuten, einmal die Stunde, einmal am Tag :p ) ? ^^

Am Infoschalter waren nur zwei Leute vor mir aber es dauerte über eine Viertelstunde, bis ich an der Reihe war, da die Anliegen meiner Vorgänger wohl aufwändig gewesen sein müssen ;-) Als ich dann nach der Nummre 10 fragte, antwortete mir der Mitarbeiter, dass dieser stündlich fährt. Netterweise zückte er dann aber sofort sei Handy und telefonierte kurz, bevor er mir mittelte, dass der Bus um 9:40 Uhr käme.

Mittlerweile war 9:20 Uhr und so machten Jonas und ich noch eine kleine Runde, um Geld abzuheben und dann, fast auf die Minute genau, kam die 10 dann wirklich um 9:40 Uhr an!!! Wow :)

Wir zahlten unser Ticket und fuhren die 7 km, die aufgrund einiger Schleifen aber 45 Minuten dauerten, bis zur Endstation – dem Botanical Garden Penang.

Um auf den mit ein bisschen über 800 Metern 27. höchsten Gipfel Malaysias (ja, anscheinend zählt man die sehr genau ;-) ) zu kommen, gibt es drei Möglichkeiten.

Erstens, man nutzt die Funicular, also eine Art Seilbahn. Dazu geht man zum unteren Ende der Seilbahn und kann für 8-10€ / Person rauf und runter fahren. Das ist offensichtlich die bequemste Version aber auch die langweiligste, also war sie für uns raus ;-)

Zweitens, man startet vom Botanical Garden. Von dort fahren nach Bedarf fette Trucks die 5 km eine super steile Straße hoch (Steigung sieht aus wie 45° :O

Diese Option ist aber zu zweit recht teuer und auch das war nicht ganz das, was wir uns unter der Besteigung eines Hügels vorstellten. Nach dem Doi Suthep in Chiang Mai in Thailand wussten wir ja, dass es sich lohnen kann, NICHT raufgefahren zu werden ;-)

Die dritte Option ist, einfach hoch zu laufen, wobei das „einfach“ eine Beschönigung ist :p Denn immerhin hat man 800 Höhenmeter zu überwinden und joah. Auch hier gibt es eine handvoll Wanderwege, die mal mehr mal weniger angepriesen werden aber wir entschieden uns für den leichtesten (mit „wir“ meine ich wohl vor allem mich aber hey^^): Man läuft einfach die Straße hoch, die auch diese Jeeps/Trucks hochfahren :)

Gesagt, getan! Als einzige Leute, die dort am Fuße des Hügels standen, machten wir uns dann also auf den Weg die Straße hinauf. Ich hatte vorher gelesen, dass der erste Kilometer wohl sehr steil sein soll und oh mein Gott :O Es war sooo krass!!!

Wir sind ja jetzt schon einiges gewohnt, was Wandern angeht aber so steil und das auch noch ununterbrochen am Stück ohne das kleinste Stück Ebene, war einfach nur eine Qual :p

Nicht einmal die Affen am Wegesrand und auf der Straße oder die Tatsache, dass die Straße im Schatten liegt, weil rechts und links Wald ist, konnten da viel helfen :D :D

Zur „Motivation“ gibt es alle hundert Meter ein Schild, das einem zeigt, wie viele Kilometer man schon hinter sich hat. 5 km würden es ja insgesamt sein aber bereits nach dem ersten Kilometer war ich kurz davor, stehen zu bleiben und den nächsten Truck heranzuwinken ;-)

Auch Jonas ölte wie man es sonst nur aus einer Dampfsauna kennt und wir atmeten beide schwer und laut, bis wir dann nach 1,5 km schließlich eine kurze Rast machten. Der Puls ging ein bisschen runter, es gab Wasser und obwohl ich noch etwas demotiviert war, wurde die Stimmung dann auch kontinuierlich besser :p Ich glaubte schließlich daran, dass wir das heute doch noch heile bis nach oben schaffen :D :D :D

Jonas schaute auf Maps.Me, ob wir noch auf einen der Dschngel-Pfade queren konnten, weil die Straße eben abgesehen von ihrer Steigung auch nicht besonders einladend war, weil es einfach nichts zu sehen gab ;-)

Glücklicheweise fand Jonas dann auch sofort einen Trail, der zunächst parallel zur Straße verlief aber weit genug im Wald ist, dass man das Hupen der Trucks vor den 180°-Kurven nicht mehr ganz so laut hörte^^

Es dauerte noch ein paar Minuten, bis ich mich voll darauf einlassen konnte. Jonas fing an Lieder anzustimmen und versuchte, mich aufzuheitern. Ich entgegnete ihm, dass es okay sei, wenn man sich anstrengt aber dass es einen Punkt gibt, wo die Anstrengung keinen Spaß mehr macht. Tja :D

Als wir dann anhielten, weil Jonas durch seine verschwitzten Füße und der Reibung ein Loch in seiner Socke hatte und ein Blasenpflaster benötigte, war dann auch wieder alles in Ordnung :)

Für knapp einen Kilometer ging es durch den Dschungel und zu meiner großen Erleichterung ging es dort auch immer wieder ganze Stücke einfach geradeaus, ohne Steigung! <33

Bei Kilometer 2,5 also genau auf der Hälfte, gibt es eine kleine „Raststätte“ mit öffentlichen Toiletten und ein paar Tischen und Stühlen. Wir nutzten dort nur das Wasser zum Händewaschen, um unseren Kopf abzukühlen. Denn auch wenn es weniger steil war, es war einfach noch immer super warm und man schwitzte ununterbrochen :D

Nach der Raststätte kann man entweder wieder die Straße weiter hinauf gehen oder man nimmt den „Bridal Trail“. Das ist ein Pfad, den die Briten während der Kolonialzeit errichtet und genutzt hatten, um auf den Hügel zu kommen. Was das ganze mit Bräuten zu tun hat, konnten wir aber noch nicht herausfinden ;-)

Dieser Weg dauert etwas länger als die Straße selbst aber dafür geht er wieder durch den Wald und man hat ab und zu ein paar Viewpoints <33

Am ersten davon machten wir eine kleine Brot-/Brötchenzeit mit erstem Blick auf die Stadt unten :) Danach ging es weiter und ich muss sagen, der Pfad war sehr nach meinem Geschmack :D Es ging sehr lange Stücke geradeaus und dann kam eben immer wieder mal ein kurzer, super steiler (einmal fast 90°, wo ich mit Händen und Füßen die vorgefertigten Löcher hinaufkletterte) Anstieg, sodass es ganz gut auszuhalten war.

Nicht, dass die Beine nicht irgendwann brannten aber es war ähnlich wie beim Dschngel-Trekking in Laos, also kannten wir das ja schon ;-) Ach so. Generell erinnerte die Vegetation sehr an den laotischen Dschungel, sodass es nicht sooo spektakulär war aber es war auf jeden Fall doch ein recht schöner Weg :)

Das letzte Stück ging es dann über asphaltierte Straße (aber nicht die für Jeeps, sondern die für Angehörigen und ein Hotel) oder Treppen hinauf, was noch einmal ein bisschen Kraft kostete und dann waren wir schließlich so gut wie oben.

Ein richtiges „oben“ gibt es irgendwie nicht, weil es oben eine Art Plateau gibt aber wir gingen ein bisschen umher, machten ganz tolle Fotos und schauten uns auch kurz die Funicular von oben an.

Auf dem Weg nach oben hat uns übrigens nur ein junger Mann überholt. Ansonsten haben wir keinen Menschen gesehen, bis wir oben waren, was schon ziemlich cool war ;-)

Nach einer weiteren Brotzeit in einem kleinen Pavillon mit Ausblick machten wir uns dann irgendwann auf den Weg zum Abstieg.

Hier nahmen wir dann für die oberen 2,5 km die Jeep-Straße, weil es am leichtesten erschien aber schon da ging es ordentlich in die Knie :D Und dieses Mal spürte das sogar Jonas, also kann ich es nicht (nur) auf mein Alter schieben :p ^^

Ab der Raststätte nahmen wir dann aber wieder den Dschungel-Trail, wobei wir ab der Stelle, wo wir auf dem Hinweg die Straße verlassen hatten, einen anderen Weg durch den Wald bis nach unten liefen.

Dieser war länger als die 2,5 km und fing eigentlich ganz vielversprechend an. Ich fragte mich schon, wie wir die ganzen Höhenmeter denn wieder bis nach unten kommen aber dann bekam ich meine Antwort: für eine gefühlte Ewigkeit ging es einfach nur über Wurzeln etc. bergab.

Abstiege sind ja eh nicht meine Lieblingsart von Wandern aber gut, irgendwie mussten wir ja halt nach unten :D Angenehm war es nicht und obwohl ich erst noch fröhlich Lieder anstimmte, liefen wir die letzte halbe Stunde oder länger in komplettem Schweigen :D :D Man musste sich halt konzentrieren und ich glaube, wir beide freuten uns darauf, wenn wir unten sein würden :p

Als wir schließlich unten ankamen, gönnte ich mir beim Cafe erst einmal einen Eistee (ich wollte eigentlich ein Eis aber das war ausverkauft :( ) und dann überlegten wir kurz, wie wir zurückkommen.

Die 10 fährt ja nur einmal die Stunde und wenn wir Pech hätten, würde es also eine ganze Stunde dauern, bis der nächste Bus käme.

Daher schaute Jonas auf Maps.Me nach, wie weit es bis zu anderen Bushaltestellen wäre, an der mehr Linien als nur die 10 anhält und nach kurzer Grimasse trottete ich dann etwas müde und lustlos hinter ihm her :D :D

Ich wollte eigentlich nur sitzen, Füße hoch, essen und trinken aber wollte auch nicht zu cranky sein, also riss ich mich zusammen und wir schlenderten knapp 1,5 km an der Straße entlang, bis wir zufällig die Linie 101 sahen.

Mit der waren wir ja gestern schon zur Floating Mosque gefahren, also wussten wir, dass sie zu uns nach George Town fährt, machten einen Mini-Sprint über die Straße und schafften es dann wohlbehalten und ohne Wartezeit in den Bus ;-)

Bei unserer Ankunft im Hostel waren wir beide komplett fertig. Erste Tätigkeit war, die Wasserflaschen aufzufüllen. Zweite Tätigkeiten war eine kalte Dusche. Und dritter Punkt auf der Agenda war dann das Abendessen.

Da Jonas gestern Abend nicht satt geworden war, ließ er sich darauf ein, dass wir heute in das vegetarische Restaurant gehen, dass ich ausgesucht hatte <33

Dort angekommen sah es wirklich recht hip aus und es werden lauter Bio-Produkte verkauft. Alle Gerichte sind ohne künstliche Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker und werden vegetarisch oder vegan frisch zubereitet. Es gibt nicht einmal weißen Reis sondern alles ist dann auch noch Vollkorn. Ich war im Himmel :p :D :D

Nicht, dass ich zu Hause sehr viel Wert darauf gelegt hätte aber mittlerweile weiß ich es umso mehr zu schätzen, wenn man einfach einmal etwas ohne Glutamat oder fettigem Öl bekommt ;-)

Jonas und ich bestellten uns jeweils eine Suppe mit Nudeln und Gemüse. Ich hatte eine Karotten-Creme Suppe, in der der Blumenkohl mit Zimt beträufelt war und wooow!! Das war eins der leckersten Sachen, die ich je gegessen habe <333 Das und das Bento aus Kuala Lumpur sind meine aktuellen kulinarischen Highlights^^

Als Getränke gibt es Smoothies, Milch, Tee und Wasser aber keine Softdrinks. Wir bestellten uns für umgerechnet 0,10 € ein Glast gefiltertes Leitungswasser. Ein absoluter Schnapper :D Sowieso. Wir zahlen für beide Gerichte inklusive Getränke insgesamt unter 7,00 € und so stimmte Jonas beim Verlassen des Cafes zu, dass wir noch einmal wiederkommen könnten <33

Das finde ich vor allem deswegen klasse, weil ich mich kaum entscheiden konnte, was ich nehme. Es gibt echt viel Auswahl und alle „exotischen“ Gerichte sind auch erklärt und jaaa. Wenn wir da wirklich noch einmal hingehen, bin ich sehr zufrieden :D :D

Da wir heute aber so viel geleistet haben, holte sich Jonas noch ein paar Brötchen beim 7-11 und dann ging es zurück ins Hostel, wo wir jetzt in gewohnter Manier chillen und den Abend ausklingen lassen :)

Morgen geht es, jenachdem wie wir uns morgens fühlen, entweder in den Nationalpark noch einmal wandern (aber ohne großen Anstieg^^) oder wir legen einen Strandtag ein. Oder vielleicht machen wir auch etwas ganz anderes :D Wer weiß?

Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf, gleich meine Füße hochzulegen ;-) :)

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