Veröffentlicht: 01.01.2020
31.12.2019
Die erste Nacht im Dorm war durchwachsen :p Es kamen mitten in der Nacht noch neue Mitbewohner dazu, die dann das Licht anmachten, rein- und rausgingen und sich lautstark unterhielten :D Aber naja. Damit muss man rechnen, wenn man ein Hostel bucht :)
Gegen 7:30 Uhr waren wir dann beide soweit, aufzustehen^^ Wir setzten uns noch für eine Weile an den Pool zum „wach werden“ und gingen dann in die Stadt, um dort zu frühstücken <3 Eigentlich ist es ganz cool und finanziell attraktiv, wenn man sich selber versorgt aber unser Hostel ist etwas ab vom Schuss.
Ähnlich wie in Indien hätten wir dann Toast aber keinen Belag und Obst kann man in dem Minimart hier nicht kaufen...Für insgesamt 6 USD gönnten wir uns dann also auswärts ein leckeres Frühstück, was aber dann auch voll okay war! :)
Nach dem Frühstück ging es auf zum National Museum. Obwohl wir abends ja feiern würden, wollten wir nicht den ganzen Tag „nur“ am Pool rumhängen ;-) Und das Museum wurde von mehreren Seiten gelobt und soll wohl sinnvoll sein als Vorbereitung auf Angkor Wat selbst.
Auf dem Weg zum Museum kamen wir u.a. an einem Kinderkrankenhaus vorbei, dem Angkor Children‘s Hospital Siem Reap. Vor 20 Jahren war ein japanischer Fotograf beruflich in Kambodscha gewesen hatte dort gesehen, wie eine Frau ihr Kind nicht zum Arzt bringen konnte, weil sie die 2 USD für die Behandlung nicht aufbringen konnte.
Davon getroffen gründete der Fotograf die gemeinnützige Organisation „Friends without Borders“. Anders als bei der bekannten Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ sind hier ausschließlich Kambodschaner angestellt. 300 Mitarbeiter wie Ärzte, Krankenschwestern und Verwaltungsmitarbeiter arbeiten in dem Krankenhaus hier in Siem Reap, das alle Kinder kostenlos behandelt.
Neben der kostenlosen Behandlung hier in der Stadt fahren sie auch in die Dörfer, um dort Eltern z.B. zu schulen, wie sie mit Neugeborenen umgehen, wenn sie krank sind oder es werden sogar Transporte in das Krankenhaus in die Stadt finanziert.
Außerdem werden kambodschanische Ärzte und Krankenschwestern ausgebildet.
Ich fand das ziemlich toll und in der Hoffnung, dass das auch alles stimmt, werden wir vielleicht sogar etwas an die Organisation spenden. Ich denke, es ist eine gute Sache :)
Andere sogenannte Charities haben eher einen bitteren Beigeschmack. Viele Touristen in Kambodscha wollen dem „armen Land“ helfen und bieten Freiwilligenarbeit oder Sach- und Geldspenden an – vor allem an Waisenhäuser.
Das Land hat darin ein gewisses Business entdeckt, sodass 75 % der Waisen dort gar keine echten Waisen sind, sondern von ihren Eltern „verkauft“ werden, damit die Waisenhäuser gut gefüllt sind und viele Touristen kommen, um die kleinen Kinder zu sehen und dann zu spenden…
Solche kriminellen Machenschaften möchten wir natürlich nicht unterstützen aber generell kam schon jetzt gerade in der Weihnachtszeit vorher der Gedanke auf, dass wir in den armen Ländern, die wir bereisen, ja auch noch anders „Geld lassen“ könnten als nur durch Konsum.
Na ja – zurück zu unserem eigentlichen Tag ;-) Ich fand den Einschub nur nicht uninteressant.
Das National Museum ist bereits von außen echt hübsch anzusehen und ziemlich modern. Innen wird dieser Eindruck fortgeführt und man startet in einer chicen Eingangshalle, die definitiv mit europäischen Einrichtungen vergleichbar ist.
Das Ticket kostet pro Person 12 USD, was schon sehr teuer ist aber okay – es erklärt sich, wenn man das Gebäude und seine vermutlichen Baukosten überschlägt ;-) Nach einer kurzen Einführung ging es dann durch verschiedene Räumen, die jeweils ein bestimmtes Thema hatten.
Man konnte etwas zu der Geschichte Kambodschas erfahren, über die Könige der Khmer und auch Informationen zu Angkor Wat wie z.B. zu dem Aufbau der Tempelanlage.
Schwerpunkt des Ganzen war immer die Religion – Buddhismus, Hinduismus und Brahmanismus mit all ihren Göttern und Legenden.
Eigentlich klang das zunächst ziemlich cool aber die Umsetzung enttäuschte uns dann doch schon. Es gab Ausstellungsstücke, die zu 80 % Buddha-Statuen waren und sonst andere Götter oder Skulpturen darstellten. Dann gab es immer wieder Informations-Tafeln aber diese waren leider wenig aussagekräftig :(
Insgesamt waren wir also nicht ganz so begeistert von dem Museum aber naja – Ausprobieren schadet ja nie ;-)
Auf dem Rückweg zum Hostel stoppten wir kurz beim Inder, um für den 2. und 3. Januar eine Tour zu Angkor Wat zu buchen.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Pool mit Plantschen, Chillen und ein paar Runden Billard <3
Da ja Silvester war, wurde die Happy Hour erweitert und wir stimmten uns schon einmal ein bisschen auf den Abend ein, wobei ich wieder nach ein paar Schlücken vom Mojito schon halb betrunken war und ganz langweilig erst einmal auf Wasser und Sprite umstieg :p :D
Irgendwann abends ging es dann los in die Stadt. Wir holten die Tickets für Angkor Wat ab, aßen in einem chicen Restaurant zu Abend (Tagliatelle mit Pesto für mich und für Jonas einen Veggieburger mit Pilzen und Pommes).
Danach ging es aufs in Getümmel :O
Obwohl gerade einmal 19:00 Uhr war, war die Pub Street schon ziemlich voll und es kamen immer mehr und mehr Menschen dazu :O Wir wollten eigentlich einen Pub/Club suchen, wo wir ein bisschen tanzen könnten aber nach einer Weile verwarfen wir diesen Plan, weil keiner davon allzu einladend aussah.
Meistens waren dort Sessel und Tische, die aber alle reserviert und belegt waren. Nach richtigem Tanzen sah es (noch) nicht aus^^
Obwohl ich mir sagte, dass alles in Ordnung sei, fühlte ich mich beim Verlassen eines der Pubs, die wir auscheckten, schon super unwohl. Auf der Straße waren sooo viele Menschen!!! Und alle schoben und quetschten sich in Richtung Hauptbühne. Ich bekam einen leichten Anflug von Panik und drängte Jonas dazu, dass wir woanders hingehen.
Dem Wunsch kam er dann auch nach und wir gingen außen herum (wo es deutlich leerer war) zum Ende der Pub Street und landeten dann mehr oder weniger zufällig bei dem Pub „Banana Leaf“. Einen Sitzplatz gab es da nicht, aber es gab schon eine Reihe von Leuten an Stehtischen, die fröhlich wippten, tranken und halt feierten :)
Neben dem Banana Leaf befindet sich nämlich ein Tanzclub, der mit seiner Musik die Straße behelligte, sodass man dort schon tanzen konnte!!
Fast sofort (Jonas brauchte noch Motivations-Bier^^) fingen wir dann an, dort am Eingang des Pubs stehend zu tanzen und die anderen Gäste feierten uns – vor allem Jonas^^ Ein paar filmten sogar seine Dance Moves :D :D
Es war ja noch früh aber wir entschieden, dass wir dort bleiben wollten, weil die Stimmung super war und joah. Für knapp zwei Stunden war das dann auch so! Wir tanzten, lachten und beobachten wie ununterbrochen immer mehr Leute in Richtung Hauptbühne stürmten.
Das Interessante war, dass fast nur Asiaten zu sehen waren!! Wannimmer es doch ein paar Weiße gab, fielen die sofort durch ihre Körpergröße auf :D Kambodschaner sind soo klein :O
Um 0:00 Uhr gab es dann Feuerwerk, Ballons fielen aus der Luft und es wurde noch weiter getanzt und gefeiert :)
Um 2:00 Uhr ca. waren wir aber dann beide „schon“ im Bett ;-)
Das war also unser Start ins neue Jahrzehnt ;-)