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Der letzte Arbeitstag – Jonas (8 Tage bis zur Weltreise)

Veröffentlicht: 10.09.2019

Ein letzter Blick aufs Mobiltelefon…..5:59 Uhr ….. any second now….. 6:00 Uhr – Work-Work! Und ich sprang wie jeden Morgen aus dem Bett um mich für die Arbeit fertig zu machen. Doch dieser sollte besonders sein, denn es war mein Tag - Mein letzter Arbeitstag und ich war voller Tatendrang wie nie zuvor. Echt schade, dass die Motivation mich erst am Ende meiner Karriere erreicht hat.

Nachdem ich mein übliches Morgenprogramm beendet hatte, ging ich in die Küche um nach meinen Aufläufen zu sehen. Einen hatte ich auf den Herd gestellt und einen Teller drüber gelegt. Den anderen über Nacht in den Backofen. Da der Auflauf am Abend zuvor noch nicht abgekühlt war, war der ganze Backofen komplett „nassgeschwitzt“ und rang schnappend nach Luft. Ich erlöste ihn von seinem Leid und nahm den Auflauf heraus und ließ den Backofen erst mal durchatmen.

Mit den beiden Aufläufen bewaffnet, fuhr ich zur Arbeit. An der letzten Kreuzung an der roten Ampel stehend schaute ich in den Rückspiegel und erkannte hinter mir unseren Geschäftsführer. So eine Kacke. Dies machte meinem eher semi-legalen Vorhaben mit meinem Auto auf das Werksgelände zu fahren, um meine Aufläufe im Büro abzuladen, vorerst einen Strich durch die Rechnung. Anstatt mich also direkt vor die Schranke zu stellen und mit flehenden Blick der Dame in der Info zuzuwinken mit der stillen Hoffnung, dass sie mich erkennen und die Schranke für mich öffnen würde, bog ich auf den Bahnhof Parkplatz ab und ließ unseren Geschäftsführer erst mal passieren.

Ich beobachtete aus sicherer Entfernung, wie er an der Schrankenanlage seinen Chip vorhielt und aufs Werksgelände fuhr. Nun war ich an der Reihe. Ich fuhr wieder vom Parkplatz herunter vor die Schranke, machte das Fenster auf und fing an, mit einem breiten Grinsen der Info-Dame zuzuwinken. Die Schranke öffnete sich! =) Ich fuhr zu ihr hin und stieg kurz aus dem Auto um mich zu erklären und mich gleichzeitig bei ihr für die langjährige gute Zusammenarbeit zu bedanken. Dann fuhr ich zur Verwaltung, lud schnell die Schlemmereien für den Mittagstisch aus und parkte anschließend mein Auto wie gewohnt vor den Toren von THIELE.

Wieder zurück im Büro scharrten sich meine Kollegen neugierig um meine mitgebrachten Gaben. Diese waren jedoch mit Alufolie abgedeckt und ihnen blieb der Blick auf den Inhalt der beiden Auflaufformen verborgen. Es warteten also alle gespannt auf die Mittagspause. Zuvor wurde ich jedoch noch in das Büro meines nächst höheren Vorgesetzten hereingebeten. Meine Kollegin für Entgeltabrechnung folgte. Zu dritt bildeten wir den sogenannten „Südflügel“ unseres Büros. Wir brüsteten uns gerne damit, der besser organisierte Teil des Personalwesens zu sein und schmunzelten oft über Lappalien, die unser „Nordflügel“ so fabrizierte.

Im Büro angekommen schlossen meine beiden Kollegen aus dem Südflügel die Tür. Was folgte waren ein paar warme Worte und ein kleines Geschenk hatten sie für mich auch vorbereitet. Wir erzählten eine Weile über die vergangene Zusammenarbeit und dessen Höhen und Tiefen. Der von mir hinterlassene Eindruck war gerade zuletzt jedoch wohl eher positiv :3.

Um 11:30 Uhr stellte ich die Aufläufe zum Aufwärmen in den Backofen unserer büroeigenen Küche und deckte den von mir reservierten Besprechungsraum ein.

Zurück im Büro duftete der Raum schon herrlich nach meinen mitgebrachten Köstlichkeiten. Ich entnahm die Aufläufe aus dem Ofen und brachte sie in den Besprechungsraum und bereitete schon mal die Portionen vor, bis meine Kollegen eintrafen und sich voller Vorfreude um die gedeckte Tafel herum verteilten. Die Geheimwaffe meiner Mutter traf auch beim Geschmack des Personalwesens voll ins Schwarze und alle waren vom Essen hellauf begeistert und so wurde auch direkt wissbegierig die Rezeptur erfragt.

Nach einer Stunde Genuss-Pur, einem weiteren liebevollen Geschenk meiner Kollegen und angeregten Unterhaltungen, welche sich vor allem um meine anstehende Reise drehten, wurde aufgeräumt und wir gingen zurück an unsere Arbeitsplätze.

Folgend besprach ich noch ein paar Dinge mit meiner Nachfolgerin, räumte meinen Platz auf und putzte noch fleißig meinen Schreibtisch und dessen nähere Umgebung. Um ca. 15 Uhr setzte ich dann meine Mütze auf (Südflügel-Insider für „die Füße auf den Tisch legen“ mit Gruß an den Nordflügel) und wartete auf den sich anbahnenden Feierabend um 15:30 Uhr. Nach dem Ausstempeln gab ich noch meinen Chip ab und verabschiedete mich herzlich.

Den Weg zu meinem Auto trat noch meine Kollegin aus dem Südflügel mit mir an, um mir beim Tragen der Auflaufformen und meinen Habseligkeiten von meinem Schreibtisch auszuhelfen. Ein letztes „winke-winke“ an die Dame in der Info und der Drops war gelutscht.

Mein letzter Arbeitstag vor der Weltreise war geschafft.

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