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Wo fange ich an, wo höre ich auf..

Veröffentlicht: 03.11.2018

Wo fang ich an, wo hör ich auf..
Ständig beginne ich damit, ein Ereignis aufzuschreiben, da ich so oft das Bedürfnis habe, ein Erlebnis mit euch zu teilen. Dann fehlt mir jedoch die Zeit, es zu Ende zu bringen und schon ist etwas Neues passiert, was ich wieder aufschreiben möchte.
Also ihr Lieben, es tut mir leid, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen.
Nun habe ich es aber endlich geschafft, meine Notizen und Gedanken einmal sortiert zu bekommen und gebe mir zukünftig mehr Mühe, regelmäßiger einen kleinen Blogeintrag zu schreiben.
Doch eigentlich ist es ja aber ein gutes Zeichen für einen mit Erlebnissen prall gefüllten Monat in Thailand, oder?
So war es nämlich :)

Gerade sitze ich neben anderen jungen Backpackern und Reisenden in einem langen, klapprigen Holzboot, das uns über den Mekong von der Thailändischen Grenze in Richtung Laos, nach Luang Prabang, schippert. Fast drei Tage dauert die Tour, denn das Boot fährt im absoluten Schneckentempo und schlafen werden wir an in einem kleinen Dörfchen, bis es am nächsten Tag dann früh mit dem Boot weiter geht.

Merle und ich haben uns vor zwei Tagen in Pai, dem wunderbarsten Ort Thailands, auf den ich später zurück kommen werde, getrennt.
Nach zwei unvergesslichen und intensiven Monaten unserer Freundschaft, in denen wir es unglaublich gut miteinander hatten, fiel uns der Abschied mehr als schwer. Dennoch waren und sind wir gespannt und voller Vorfreude auf die Zeit des Alleinereisens. Ein irres Chaos der Gefühle ist das irgendwie. 

Merle ist mittlerweile nach Vietnam geflogen und alles, was ich durch sie in den letzten zwei Monaten an Sicherheit und Vertrauten bei mir hatte, meine Freundin, mit der ich alles gemeinsam plante, besprach, verglich, aufarbeitete, reflektierte, diskutierte, drüber lachte oder weinte, mit der ich eben alles austauschen und teilen konnte, ist plötzlich nicht mehr da, sondern Meilen weit entfernt.
Naja und ich sitze jetzt hier alleine in einer Laotischen Holzkiste, genannt Boot, die über einen der größten Flüsse der Welt treibt und hoffe darauf, dass diese es noch bis zum Ziel macht. Die vielen Passagiere, die neben den Sitzen auch auf dem Boden und im Gang Platz genommen haben, die Reis- und Gemüsesäcke und die vielen Gepäckstücke sprengen auf jeden Fall das Maximalgewicht, für das das das Boot einmal ursprünglich konstruiert wurde. Grund meiner kleinen Unruhe ist womöglich auch, dass drei Sekunden nach dem Start schon ein seltsames Holtstück vom Boot abgebrochen ist und ich eben auf Toilette, als ich mich abstützen wollte, mit meiner Hand ein Loch in die Wand gedrückt habe. Stabil ist war anderes! 
Naja LirumLarum.. wahrscheinlich ist es für Laotische Verhältnisse alles so in Ordnung und ich sollte mich einfach mal locker machen. Außerdem beruhigt mich der Gedanke, dass der Mekong nicht sehr breit ist und ich es schaffen sollte, im Notfall zu einer Seite des Ufers zu schwimmen.
Krokodile gibts hier eh nicht. In ganz Asien solls die nicht geben. Basta.

Es ist eine tolle Truppe, mit der ich nun schon den zweiten Tag zusammen bin und ich weiß gar nicht, mit wem ich als erstes das Gespräch suchen soll. Ein bisschen überfordert mich die Anzahl der vielen neuen, potentiellen Gesprächspartner oder neuer Reiseabschnittsgefährten.
Mein innerer Druck und die Erwartung an mich selbst, Kontakt mit jemandem aufzunehmen, um keinen Anschluss zu verlieren und mich nicht einsam zu fühlen, ist groß. Gleichzeitig möchte ich mir meine Ruhe und Zeit nehmen, Macrame knüpfen, lesen und Musik hören. Es ist ein wirklich seltsamer Gefühlszustand, in dem ich mich gerade befinde. 

Aber jetzt, im nächsten Blog Eintrag, endlich zurück zum vergangenen Monat.

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