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Die letzten Schritte in Asien

Veröffentlicht: 11.06.2018

Yaagayau miini Fründe und Family

Nagasaki

Die Freiheit ist wieder eingezogen, bepackt mit sack, pack und unserem Japan-Railwaypass steigen wir in den Raketenzug Shinkansen in Richtung Nagasaki ein. Am frühen Nachmitag kommen wir in Nagasaki an. Nach kurzer Verwirrung merken wir, dass wir doch an der richtigen Haltestelle ausgestiegen sind. Am Bahnhof gönnen wir uns erst mal einen Cafi, da wir unsere AirBnb erst später beziehen können. Um 2 Uhr gehen wir dann doch in unsere cirka 10min entfernte Bleibe. Ein kleines Zimmer, Bett, Spiegel, Kleiderhacken und ein kleines Badezimmer. Perfekt!

An unserem ersten Tag widmen wir uns der Geschichte Nagasakis, die jedem ein Begriff sein sollte, wenn er den Namen dieser Stadt hört. Der zweite Atombombenabwurf der Weltgeschichte traf Nagasaki im Jahr 1945. Die Amerikaner wollten die Bombe erst über einer andere Stadt zünden, da es dem Piloten die Sicht durch dicke Wolkenfelder jedoch verdeckte, entschieden Sie sich aber kurzfristig um und nahmen Nagasaki als neues Ziel.

Wir besuchen den Friedenspark mit dem Hypocenter der Explosion. Schon krass da zu stehen und sich zeitlich zurück zuversetzten und zu realisieren, was da passiert ist.

Weiter oben im Park sitz eine riesige Statue die an diesen Tag erinnernt und die den vielen Opfer gedenken soll. Einige Schulklassen versammeln sich vor Ort und singen Lieder. Wir verstehen die Bedeutung der Lieder zwar nicht, trotzdem ist es sehr berührend.

Wir schlendern weiter durch die Stadt und entdecken das Nagasaki Baseballstadion der Nagasaki-Hawks. Der Eingang steht offen, also betreten wir das Stadion, um den Hawks beim Training zuzuschauen. Es ist lustig mit anzusehen mit wie viel Herzblut, die sonst so scheuen Japaner das Training feiern. Es wird gerufen, geschrien und gejubelt, wenn der Ball im hohen Bogen durch das Stadion geschlagen wird. Nach dem Training verbeugen sich alle dutzende Male in alle Richtungen und verlassen den Platz. Am Abend schlürfen wir in unserer Nachbarschaft eine Schüssel Ramen, da wir schon recht gerädert sind, chillen wir den Rest des Abends in unserem Zimmer.

Am zweiten Tag wollen wir noch den Rest von Nagasaki entdecken. Mit dem örtlichen lotter Tram fahren wir in den südlichen Teil der Stadt, um den Glover-Garten zu besuchen. Es handelt sich hierbei um eine Siedlung von europäischen Einwanderer, welche sich um 1800 in der Hafenstadt ansiedelten. Die Siedlung ist schön am Berg gelegen und gleicht eher einem Park. Die wenigen Häuser sind sehr eindrücklich. Der europäische Flair, gekreuzt mit asiatischem Einfluss überzeugt mich. Der schöne Ausblick von den Verandas der verschiedenen Häuser ist grossartig.

Nach cirka zwei Stunden gehen wir zurück in den Kern der Stadt, flanieren durch das kleine Chinatown und essen einen Chinese-Burger, eine Art Fleisch mit frischem Teig ummantelt.

Nach einem kurzen Rast Zuhause, machen wir uns am spähten Nachmitag auf zum Ropeway der Stadt. Eine Seilbahn die nach einer kurzen Fahrt auf den Stadtberg Nagasakis führt. Den ganzen Tag war es ziemlich bewölkt, doch als wir oben ankommen, lacht uns doch tatsächlich noch die Sonne ins Gesicht. Herrlich..! Wir verbringen einen wunderschönen Abend auf dem Gipfel und geniessen die Umgebung bei Tag, Sonnenuntergang und bei Nacht.

So endet unsere Reise in Nagasaki auch schon und wir machen uns weiter nach Kagoshima, der Vulkanstadt von Japan.

Kagoshima

Schön ausgeschlafen fahren wir am nächsten Morgen weiter und kommen am frühen Nachmittag nach einem längeren Marsch im Hotel an. Leider wird uns an der Reception mitgeteilt, dass es ein weiters Hotel mit dem selben Namen gibt. Gut ist dieses nur 200m entfernt. Wir erkunden erst die Umgebung und merken das Kagoshima gar nicht so klein wie gedacht ist. Das bunte Leben treibt in den Strassen, Geschäfte, Restaurants und ettliche Baren ziehen sich durch die Meilen. Am Abend besteigen wir den Hausberg der Stadt, von wo aus man eine super Aussicht über die Skyline hat. Im Hintergrund sieht man das Meer und den mächtigen Vulkan. Wir zischen ein kühles blondes und geniessen den Sonnenuntergang mit dieser atemberaubenden Aussicht. Nach dem Abstieg suchen wir noch etwas passendes für unser Nachtessen und werden fündig. Wir entscheiden uns für ein Okinomiyaki, in einem gemütlichen kleinen Restaurant. Die Spezialität wird direkt auf der intergrierten Kochplatte des Esstisches zubereitet. Es macht Freude beim bruzeln zuzusehen und noch mehr es dann zu verspeisen!

Am nächsten Tag machen wir uns auf zu der Hauptattraktion von Kagoshima, der Vulkan Sakurayima.

Nach dem wir unseren Cafi getrunken und uns mit Essen eingedeckt haben, geht es zum Hafen.

Mit der Fähre cruisen wir gemütlich zum Feuerberg hinüber. Als wir dort ankamen, staunen wir nicht schlecht, die Strassen, die Anzeigeschilder und Autos, alles ist mit Asche bedeckt. Auch ein Blick zum Gipfel bringt uns zum staunen, riesige Rauchschwaden puffen aus dem Krater und bilden schwarze Wolken die dem Himmel entlang ziehen. Wir kaufen ein Tagesticket für den Island-Bus, der stündlich seine Runde im Westteil der Halbinsel macht. Das Wetter spielt an diesem Tag nicht so mit und immer wieder fallen ein paar Tropfen. Wir machen trotzdem einen Spaziergang an der Vulkangestein gesäumten Küste entlang und fahren anschliessend zum Aussichtspunkt nahe dem Krater, wo wir unser Picknick unterdacht verputzen. Das einzig gute am schlechten Wetter ist, dass es weniger Touris hat, die einen Ausflug in die Natur planen. Am späteren Nachmittag fahren wir zurück zum Hotel und lassen den Abend ausklingen.

Nach einer kurzen Nacht stehen wir schon früh Morgens auf, um den Sonnenaufgang am Hafen zu erwischen. Einfach ein schönes Panorama, das Meer, der Hafen und dieser fette rauchende Gesteinsgigant!

Beppu

Noch mal ein paar Stunden schlafen und schon gehen wir wieder zum Bahnhof um unseren Freund, den Shinkansen, in Richtung Beppu zu nehmen.

Nach einer gewaltigen Ladung Natur ist nun entspannen dran, Beppu ist ein kleines überschaubares Stättchen und bekannt für seine vielen Onsen-Bäder. Früh Nachmittags kommen wir am Bahnhof an und laufen zu unserer Unterkunft. Mit dem local Bus fahren wir cirka 20min bis zu einem Park. Alles ist bis aufs Detail durchdacht. Nach einem extrem heissen Fussbad, erkunden wir den Rest des Parks und bestaunen die Rauch spukenden Geysire. Um Beppu sauber abzuschliessen entscheiden wir uns für einen teureren Onsen (10stutz) welcher sich am Berg befindet und bei Trip Advisor auf Platz 1 ist. Die beste Idee ein bisschen mehr zu investieren! Es war unglaublich schön. Es hat einen gemischten Aussenbereich, mehrheitlich für Familien und jede Stunde gibt es eine Licht-Wasser show. Nicht viel erwartet, doch die Show war besser als die eine im Maccau Casino! Mit einem Beamer wurden Laserstrahlen durch zwei hochspritzende Fontänen geschossen, welche durch die einzelnen Wassertropfen reflektiert werden. Anschlissend spritzen von allen Seiten verschiedenen Wassersträhle welche passend zu der Musik in der Luft tanzen. Das absolute Highlight war aber der getrennte Wellnessbereich im oberen Stock. Mehrer Heisswasserbecken, welche einen weiten Blick über die Stadt bieten, laden zum verweilen ein. Trockensauna und Wirlpool dürfen nicht fehlen. Da wir spät Abends da waren, konnte man sogar die Sterne beobachten. Balsam für die Seele! Um halb elf sind wir zurück und fallen müde aber glückich ins Bett.

Himeji

Die Reise geht heute nach Himeji, ein bisschen Kultur muss schliesslich auch sein. In Himeji steht nämlich die wohl berümteste Burg von Japan. Zuerst bringen wir unser Gepäck in unser Hostel Kimono Inn, nur wenige hundert Meter vom Schloss entfernt. Bei der Ankunft sind wir überrascht wie schön und gemütlich das Hostel ist. Klein aber fein und die Besitzerin gibt uns noch ein kostenloses Upgrade für einen privat Raum. Niiiice! Wir gehen bei heissem Wetter zu der Burg und besichtigen zuerst den Vorplatz mit dem Schutzwall und dann die sechs stöckige Burg. Die Burg wurde sehr raffiniert erbaut und machte es den Angreifern beinahe unmöglich, sie einzunehmen. Burggräben und Wasserlöcher teilen die angreifenden Truppen, steile Mauern befestigen den Kern, versteckte Räume sorgen für Überraschungsangriffe, Wurflucken für Steine wurden eingebaut und etliche Schiessscharten stehen für Gewehre und Bogen bereit. Selbst die Bombadierung im zweiten Weltkrieg überstand dieses Gebäude. Die Burg imponiert auch mit ihrem Aussehen, die detaillierten Dächer und Gesteinsfassaden sind ein Augenschmaus. Der angrenzende Schlossgarten schauen wir uns noch im Anschluss an und gehen dann zurück in unser kuschliges Heim.

Nagoya

Das letzte Mal steigen wir in den Shinkansen und geniessen unsere cirka 90min Fahrt nach Nagoya nochmal so richtig. Die Landschaften ziehen im Eiltempo an uns vorbei. Schöön!

Wir haben ein schönes Hotelzimmer, mit richtigem Doppelbett und Regendusche zum Schnäppchenpreis gebucht. Darum sind die zwei Tage in dieser Stadt schnell erzählt. Wir bummeln in der Stadt umher und shoppen ein bisschen durch die Einkaufsmeilen. Die restliche Zeit verbringen wir hauptsächlich im Hotelzimmer und planen unseren Tripp an der Westküste der Staaten. Der grobe Plan bis mitte November ist geschmiedet, aber es gibt immer noch viel zu organisieren.

Osaka

Wir steuern heute tatsächlich die letzte Station unserer Asienreise an. Die Destination heisst Osaka oder im Volksmunde “die ewige Zweite“. Wirtschaftlich hinter Tokio, Kulturell hinter Kyoto. Wir reisen dieses mal mit dem blöden Highwaybus, da unser Railwaypass leider nicht mehr gültig ist. Im Hostel angekommen, nisten wir uns erstmal ein. Ein gemütliches Stockbett für zwei. Doch der Schein kann trügen und die Nacht war wohl die ungemütlichste in Japan. Der Grund dafür: Bedbugs, kleine miese Schaben, die sich in der Matraze verscharren. Nach etwa 9 getöteten Wanzen und ein paar wenigen Stunden Schlaf, beschweren wir uns an der Reception und wechseln in ein anderes Stockwerk, welches auch Wanzenfrei geblieben ist. Die Wanzenetage wird danach dicht gemacht, da wir offensichtlich nicht die einzigen Kläger waren. Nach unsere Horror Nacht sind wir heiss auf Osaka-City, also nehmen wir die Metro in den Mittelpunkt der Metropole. Es ist verrückt wie die Leute aussehen. Hauptsache auffällig könnte man meinen. Bunte Haare, seltsame Outfits mit Ketten und Federn geschmückt. Es bereitet uns Spass, das Geschehen der Stadt mitanzusehen. Leider spielt das Wetter nicht so mit und somit schlendern wir meist durch die überdachten, dicht bedrängten Einkaufsstrassen und schauen uns in den Läden um. Am zweiten Tag besuchen wir die Burg Osakas und ihren Park. Gemütlich schlürfen wir einen Cafe auf den hohen Schlossmauern und geniessen das schöne Ambiente. Da wir schon das Castel Himeji inspizierten, verzichten wir auf eine Besichtigung. Am Nachmittag gehen wir zur Hauptstation Osakas, endecken einen grünen Garten im 16ten Stock, von wo aus man eine fabelhafte Aussicht über die Skyline Osakas hat und besuchen das Pokemon Center. Piikachu!

Die restliche Zeit, verbringen wir viel mit planen unserer Reise in die Staaten. Reiserouten, Airbnb, Flüge, Workaway, Automietung, Einrreise/Flug-bestimmung und Drohnenregistrierung. Ja reisen ist nicht immer nur Vergnügung. 😁

Nach unserer letzten Schüssel Ramen sind wir nun aber beide gespannt wie es weiter geht und freuen uns unheimlich auf Hawaii und hoffen dass alles gut geht...


Lars

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