Veröffentlicht: 25.12.2018
Als Luisa und Helge in Rockhampton waren, haben sie bei einem Mann geschlafen, den sie vorher in Bowen getroffen hatten. Dieser bat ihnen an die Tage bei sich zuhause zu wohnen. Clive heißt er. Luisa hatte vorher schon vorsichtig gefragt, ob wir dort auch unsere Zeit verbringen könnten. Clive war sofort einverstanden.
Wir wurden also nach der Busfahrt von der Stieftochter von Clieve abgeholt. Diese hatte ein Schild mit meinem Namen drauf, weshalb wir uns dann gut gesehen haben. Anschließend sind wir dann zu Clive gefahren. Er wurde leider vor gut einer Woche an beiden Beinen operiert, weshalb er uns nicht selber abholen konnte. Wir wurden mit leckeren Crackern und einem noch leckerem Dinner begrüßt. Den Abend haben wir dann mit Erzählungen verbracht. Am nächsten Tag sind wir dann zu den bekannten Höhlen
"Capricon Caves"
hier gefahren, bzw. die Stieftochter hat den Shuttle gespielt. Super nett. Wir haben eine Führung durch die Höhlen gemacht. Einzigartig. Man kann dort drin auch heiraten, da die Steine einen einzigartige Schallung haben. Das Licht wurde mitten in der Höhle ausgemacht, die Kerzen angezündet und dann wurde „Stille Nacht, heilige Nacht“ gespielt. Gänsehautstimmung. Es fühlte sich ein wenig an, wie in der Kirche nur noch besonderer, weil man einfach in einer uralten Höhle ist. Der Schall war echt unbeschreiblich schön. Nach den Höhlen ging es zu einem Lookout, wo wir eine Sicht über ganz Rockhampten hatten. Danach waren wir wieder bei denen zuhause um Mittag zu essen und den weiteren Tag zu planen. Anschließend sind wir zusammen mit der Tochter wieder ans Meer gefahren (nach Emu Park und nach Yeppoon). Dies war eine ausgesteckte Touristenroute. Die kleinen Städte waren auch super schön und sehr gepflegt. Hier ist es so, entweder ist es sehr heruntergekommen oder alles neu restauriert. Ein Mittelding aus denen ist eher selten. In Yeppoon haben wir dann noch einen Milkshake genossen und sind dann wieder nach Rockhampton gefahren. Da Clive und seine Familie zu Weihnachten nach Mackay (nördlich von Rockhampton, drei Stunden Autofahrt entfernt) fahren, wurde uns auch noch gezeigt, was wir machen sollen, um das Haus abzuschließen usw. Es fühlt sich schon ein wenig seltsam an, bei einem wildfremden Mann alleine im Haus zu sein, aber die sind hier so herzlich und nett, dass es sich so anfühlt, als würde man sie schon jahrelang kennen. Am Abend haben wir dann noch Vögel vom Balkon gefüttert. Clive hat irgendwann damit angefangen und nun kommen immer wieder Vögel zu ihm und setzten sich auf die Hand und lassen sich füttern. Diese Vögel sind so schön bunt, wie sie auch schon in Melbourne zu sehen waren. Aber sie von der eigenen Hand zu füttern, war ebenfalls ein sehr schönes Erlebnis. Am nächsten Morgen haben wir dann noch geholfen die Bananen im Garten zu ernten. Für uns mega spannend. Clive hat viele Bananenbäume und Manderinenbäume. Außerdem baut er Rote Beete, Karotten und Spinat an. Anschließend hieß es Abschied nehmen und alleine in seinem Haus wohnen. Ben und ich haben den Tag noch mit einem Zoobesuch verbracht, wo wir die Fütterung von verschiedenen Tieren mit angucken bzw. auch selber füttern konnten. Am Abend, übrigens der 24. Dezember, haben wir dann versucht so viel Weihnachtsstimmung wie es geht, aufzubauen. Meine Mutter hatte mir Kerzen und Weihnachtsservierten mitgegeben, die wir nun als Tischdeko benutzt haben. Im Geschenk von meiner Oma und meinem Opa waren ebenfalls kleine Dekoartierel, die wir dann auf unserem Essenstisch gelegt hatten. Anschließend haben wir Weihnachtsmusik angemacht und sehr, sehr langsam gegessen, damit wir das Weihnachtsgefühl so lange wie möglich am Abend haben. Als die kleinen Kerzen dann abgebrannt waren, haben wir angefangen die Geschenke auszupacken, die unsere Eltern uns geschickt hatten. Und siehe da, meine Mutter hatte mir eine Weihnachtslichterkette geschenkt. Das Licht wurde wieder ausgemacht und die Lichterkette gab uns wieder ein wenig mehr Weihnachtsfeeling. Danke echt für die Geschenke. Ich glaube ohne diese, wäre es echt noch viel trauriger geworden. Als die Bescherung dann zu Ende war, haben wir noch ein wenig Ferngeguckt und sind dann ins Bett. Ich freue mich schon so sehr auf nächstes Jahr Weihnachten. Die Vorfreude, die Kirche, das typische Weihnachtsessen und vor allem die Familie fehlte mir echt sehr. Ich hatte mir zum Glück noch ein paar Gewürzspekulatiuskekse aufgehoben, die ich dann auch noch gegessen habe, damit ich nicht ganz ohne leckeres Weihnachtsessen ins Bett gehe. Wir hatten auch kein WLAN, was gerade über Weihnachten nicht so schön war. Aber wenigstens waren wir dann nicht die ganze Zeit am Handy.
Am nächsten Morgen habe ich dann einen Anruf bekommen von meiner Familie. Das schönste Weihnachtsgeschenk, was sie mir dieses Jahr machen konnten: anzurufen.Wir haben gute 10 Minuten geredet und dort wurde mir auch mitgeteilt, dass ich in einem Zeitungswettbewerb gewonnen habe. Ich hatte einen Bericht geschrieben, da die Hannoversche Allgemeine Zeitung immer ein Weihnachtsspezial aus aller Welt machen. Und siehe da, Marie und ich haben es beide in die HAZ geschafft. Wahnsinnig! Am 25. wurde in Australien offiziell Weihnachten gefeiert. Dies hieß auch, dass alles geschlossen war. Wir genossen einen freien tag, ruhten uns aus, putzen alles, waschten, reparierten, räumten auf und machten sonstige Besorgungen. Anschließend gingen wir recht früh ins Bett, da wir um 2:30 Uhr nachts schon wieder aufstanden um um halb 4 den Bus nach Agnes Water zu nehmen.