Miyajima - Die Schrein-Insel

Heute besuchten wir die etwa 40 Minuten von Hiroshima entfernte, vorgelagerte Insel Miyajima. Diese wird zu den drei schönsten Landschaften Japans gezählt und war seit jeher ein mystischer und heiliger Ort.
Viele Touristen verbringen hier nur einen Tag. Wir haben uns aber dazu entschieden, vor Ort zu übernachten. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, die Insel frühmorgens und abends (nachdem alle Tagestouristen schon wieder weg waren) fast alleine zu erkunden. Besonders berühmt ist die Insel für ihren Itsukushima-Schrein und dem dazugehörigen (orangefarbenen) Torii, das bei Flut im Meer zu schwimmen scheint. Beide erhielten 1996 den Titel des UNESCO Weltkulturerbes.

Die Flora und Fauna konnten wir im Zuge einer kleinen Wanderung durch den Wald und auf den Gipfel des Berges Misen bestaunen. Die hier beheimateten Rehe sind ganz und gar nicht scheu, sondern vielmehr extrem frech (bis aufdringlich) und hinter allem scheinbar Essbaren her. Die Rehe sollen sogar schon so manchen Fahrschein für die Rückfahrt mit der Fähre vor lauter Gier gefressen haben. Wir selbst haben beobachtet, wie sie einigen Familien (die scheinbar Essen mit hatten) nicht von der Seite gewichen sind. Unsere Snacks haben wir jedenfalls erfolgreich verteidigen können. Oben am Gipfel des Berges Misen angekommen, hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Bucht von Hiroshima.

Am Weg zurück sind wir an einer wunderschönen, im Wald gelegenen Tempelanlage vorbeigekommen. Der Daisho-in-Tempelkomplex besteht aus vielen Nebengebäuden und bietet daher einiges zu entdecken, etwa eine durch Deckenlampions beleuchtete Höhle mit 88 kleinen Buddhastatuen oder die 500 steinernen, kleinen Statuen, die Schüler des Tempels darstellen sollen. Angeblich haben alle 500 Statuen unterschiedliche Gesichtszüge. Jedenfalls haben alle eine Strickmütze auf. Diese Tempelanlage ist ein Ort der Ruhe und Spiritualität.

Die wunderschöne Kirschblüte ist natürlich auch auf dieser Insel ein absolutes Highlight. Die rosa und weiß blühenden Bäume schmücken die Insel und bescheren selbiger noch mehr Touristenströme.

Am Abend haben wir uns das Städtchen noch einmal bei Dunkelheit angesehen. Vor allem das beleuchtete Torii war ein Highlight.