Veröffentlicht: 12.08.2018
Freitag den 03.08.2018 Bergen
Bergen wird auch als Tor zu den Fjorden bezeichnet. Die Stadt ist die zweitgrößte Stadt Norwegens, Unesco Weltkulturerbe, ca. 900 Jahre alt und die regenreichste Stadt Europas. Und welch Überraschung, es regnete wirklich heftig als wir den Hafen von Bergen erreichte. Die Wanderung vom Vortag steckte uns noch in den Knochen und wir kamen schwer aus dem Bett. Vielleicht liegt es ja daran das Bergen und wir keine Freunde wurden und uns der viel gerühmte Zauber der Stadt einfach nicht in seinen Bann zog. So ist es einfach auf Reisen immer wieder. Städte überraschen und Städte enttäuschen. Bergen und wir, da ist sicherlich ein zweiter Anlauf nötig. An diesem Tag präsentierte sich uns Bergen einfach nur nass und vor allem voll. Da wir im Containerhafen lagen durften wir das Hafengelände nicht zu Fuß durchqueren. Shuttelbusse brachten uns deswegen bis vor die Tore des Hafens. Wir machten uns auf in Richtung Fischmarkt. Allerdings war die Karte welche wir uns an der Rezeption besorgt hatten bereits nach 500 m völlig durchweicht und unbrauchbar. Zum Glück sind die Einheimischen sehr hilfsbereit und haben uns den richtigen Weg gezeigt. Also vom Hafen aus erst gerade aus bis zur großen Kirche und dann links halten bis man den Fischmarkt sieht. Dabei läuft man über die große Einkaufsstraße von Bergen mit tollem Brunnen und in unserem Fall Blasmusik. Ohne Regen bestimmt sehr entspannend. Auf dem Fischmarkt erhält man alles was das Meer so hergibt und das so frisch, dass man es sich zum Teil direkt noch im Wasserbecken aussuchen kann. Tonnen von Touristen schoben sich durch die Gassen zwischen den Marktständen. Überall waren kleine Zelte mit Wärmepilse aufgebaut in welche man sich setzten und den angebotenen Fisch verspeisen konnte. Allerdings ein ziemlich teueres Vergnügen. In Norwegen sind die Preise für Lebensmittel dann doch sehr hoch. Im Fischereihafen selbst herrschte ein buntes Treiben mit unzähligen Fischkuttern und Ausflugsbooten.
In Bergen selbst leben ca. 270.000.000 Einwohner. Die Wurzeln der alten Stadt reichen bis weit in die Wikingerzeit zurück. Als eines der Hauptsitze der Hanse war Bergen mehrere Jahrhunderte lang Zentrum des florierenden Handels zwischen Norwegen und dem Rest der Welt. Ein prägnantes Überbleibsel aus dieser Zeit ist die alte Hafenfront Bryggen. Heute findet man dort zahlreiche Restaurants, Gaststätten, Läden mit Kunsthandwerk und historische Museen. Leider war bei unserem Besuch ein Teil der berühmten Häuserfront eingerüstet. Ein Schild berichtete dem geneigten Besucher von umfangreichen geplanten Restaurierungsarbeiten im Viertel. Wir schlenderten durch die engen Gassen und bewunderten die alten Holzhäuser. Bereits 1343 wurde hier die erste Handelsniederlassung für getrockneten Fisch errichtet. Das Hansekontor, zusammengesetzt aus über zwanzig nebeneinanderliegenden Höfen, wurde schnell zu einem kompletten Wohn- und Handelsviertel. Mehrmals abgebrannt und vom Abriss bedroht wurden die Häuser ab 1965 wieder aufgebaut. Seit 1979 stehen die mehr als 60 Gebäude unterm dem Schutz der UNESCO und sind natürliche UNESCO Weltkulturerbe. Ich glaube ich brauche nicht zu erwähnen, dass sich hier gefühlt alle Touristen, die an diesem Tag in Bergen waren, gleichzeitig aufhielten. Definitiv lohnt es sich einmal um die Ecke zur sehenswerten Marienkirche und dem im Jahre 1704 errichteten Handelshof Finnegården, in welchen sich das Hanseatische Museum befindet, zu laufen. Wer es bis dahin noch nicht heraus gefunden hat erfährt spätestens hier, dass Bryggen ursprünglich Brücke hieß von deutschen Kaufleuten errichtet wurde.
Umgeben ist die Stadt von 7 Bergen. Mit der Standseilbahn Fløibanen gelangt man auf das Bergplateau des Fløyen, das einen Panoramablick und Wanderwege bietet. Leider war die Bergstation derart von Wolken umgeben, dass man diese nur erahnen konnte. Entsprechend wenig Lust verspürten wir uns auf den Weg nach oben zu machen. Die riesig lange Schlage an der Bergbahn bekräftigte dann unseren Entschluss nicht auf den Berg zu fahren. Eine gute Entscheidung wie sich heraus stellt. Von oben konnte man leider bedingt durch das Wetter wirklich nichts von Bergen sehen.
Durchnässt und gut gelüftet, entschieden wir uns zurück zum Schiff zu gehen. Nach einem Mittagessen im Restaurant folgte der schon zum Ritual werdende Gang in die Sauna. Der Saunapass stellt sich spätestens jetzt als gute Entscheidung heraus. Wir hatten pro Person 59,00 Euro dafür gezahlt. Die Sauna bei MSC darf allerdings nur mit Badebekleidung benutzt werden, was am Anfang schon sehr gewöhnungsbedürftig war. Der Aura Spa bestand aus einen Ruheraum mit 3 Whirlpools und 6 Liegen, 2 kleinen finnischen Saunen für maximal 6 Personen je Sauna, 2 Dampfbädern und einigen Duschen. Nicht groß aber ausreichend. Während der Ruheraum mit den Whirlpool rege genutzt wurden und die Liegen so gut wie nie frei waren hatten wir die finnische Sauna immer für uns alleine. Bei den anderen Nationen auf dem Schiff schien Sauna nicht so populär zu sein.